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Verletzungen und Wunden

Wie herrlich doch Ferien sind! Doch aufgepasst: Eine Verletzung kann unbeschwerte Ferientage abrupt beenden. In solchen Momenten ist es für den weiteren Verlauf des Urlaubs und darüber hinaus entscheidend, wie wir uns bei Verletzungen verhalten.

Bei Verletzungen gilt immer und überall: Vorerst Ruhe bewahren. Gerade in der unbeschwerten Ferienzeit kann eine Verletzung alle Pläne durcheinanderbringen. Bei offenen Verletzungen ist es besonders wichtig, die entstandene Wunde gut zu reinigen, diese schnell und gründlich von groben Teilchen wie Steinen, Schmutzpartikeln und Ähnlichem zu befreien und anschliessend gut und einmalig zu desinfizieren. Für die Reinigung verwendet man physiologische Kochsalzlösung, welche in jeder gut bestückten Reiseapotheke ihren Platz haben sollte. Im Ausland, vorab in wärmeren Gebieten im Süden, sollte man gerade in Bezug auf mögliche Infektionen den Gang zum Arzt nicht scheuen.

Falls ein Nagel oder eine Glasscherbe noch in der Wunde steckt, so belassen Sie diese darin und suchen Sie möglichst schnell einen Arzt auf: Die Gefahr, beim Rausziehen noch mehr Schaden anzurichten, ist zu gross. Das gilt auch bei kleineren Splittern, die nicht entfernt werden und sehr schnell zu lästigen und gefährlichen Infektionen führen können.

Zum Glück «Pech» mit dabei

Neben offenen kann man sich oft auch – zum Beispiel nach einem Misstritt – schmerzhafte, stumpfe Verletzungen zuziehen. Es spielt im ersten Moment keine Rolle, ob es eine Prellung, Quetschung oder Zerrung ist. Hier bewährt sich die altbekannte PECH-Regel nach wie vor:


P    für Pause
den verletzten Körperteil ruhigstellen, Ruhe bewahren
Efür Eis
Kälte verengt die Blutgefässe, bremst innere Blutungen, hemmt Schwellungen und wirkt schmerzlindernd. Das Eis immer mit einem textilen Schutz auf die Haut legen.
Cfür Compression (Einengung)
verhindert ebenfalls eine übermässige Anschwellung der betroffenen Stelle
Hfür Hochlagern
möglichst über Herzhöhe, was ebenfalls eine Entlastung der verletzten Stelle bewirkt und die Schmerzen mindert



Für die Reinigung von offenen Wunden verwendet man physiologische Kochsalzlösung.

Je nach Umfang der Reise- oder Wanderapotheke sind eine Kühlbandage oder ein Einwegkühlbeutel deshalb sinnvoll. Ebenfalls gut bewährt haben sich Zubereitungen der Arnikapflanze, zum Beispiel als homöopathische Globuli. Erfahrungsgemäss machen Arnika-Globuli bei Gewebsverletzungen Sinn. Genauso wie mit Arnik-Essenz getränkte Tücher, einzeln in Briefchen verpackt und daher ideal zum Mitnehmen. Zurück im Hotelzimmer oder in der Ferienwohnung, kann die Verletzung mit Arnika- oder Wallwurzgel weiterbehandelt werden. Ab dem vierten Tag kommen dann Präparate zum Einsatz, die den Stoffwechsel für die Heilung aktivieren. Bei starken Prellungen oder Quetschungen reisst manchmal das Gewebe, sodass eine Wunde mit unregelmässigen Rändern, Gewebeverlust und Taschenbildung entsteht. Solche offenen Quetschwunden müssen unbedingt von einem Arzt behandelt werden.

Wann gehört eine Verletzung zum Arzt?

  • Wenn die Ränder der erlittenen Wunde nicht gut zusammengeführt werden können
  • Bei Bisswunden 
  • Falls viel Fleisch-, Fettgewebe oder gar Knochen ersichtlich sind
  • Wenn die Blutung trotz Kompression und Hochlagern nicht gestillt werden kann
  • Wenn die Verletzung an einer beweglichen Körperstelle ist, z.B. über Gelenke hinweg
  • Wenn eine Stichwunde wenig blutete oder schlecht gereinigt werden konnte
  • Wenn in der Heilungsphase stark rote Ränder (Entzündungszeichen = Infekt) auftauchen und die Wunde Schmerzen verursacht

Heilung braucht Zeit   

Kleinere Quetschungen und Prellungen sind zwar schmerzhaft, aber weiter nicht schlimm. Bei Überdehnungen oder Zerrungen sieht es anders aus. Da gilt es, den Arzt aufzusuchen. Eine Zerrung braucht vier bis fünf Wochen Ruhe, damit sich die Fasern wieder verbinden und auskurieren kann. Diese Schonzeit lohnt sich: Sollte es am gleichen Ort nochmals zerren, entsteht eine grössere Narbe. Letztere können bei stärkerer Belastung eher zu Entzündungen führen. Knochenbrüche gehören ohnehin in Arzthände. Auch da helfen im ersten Moment die Arnika-Globuli. Bis man beim Arzt ist, sollte die Bruchstelle möglichst ruhiggestellt und gekühlt werden. In einer zweiten Phase beschleunigen die Gemmoessenz von Birke, die Schüssler-salze Nr. 1, 2 und 11 oder ein gutes Kalcium-Präparat die Heilung des Bruches.

Was auf jeden Fall in die Reiseapotheke gehört – und leider oft vergessen wird – sind Handschuhe, damit man auch fremde Wunden hygienisch und gefahrlos behandeln kann. Auch ein Bachblüten-Notfallspray kann in brenzligen Situationen Wunder wirken, nicht nur bei Kindern. Schenken Sie Ihrer Reiseapotheke die gebührende Beachtung, bevor Sie in den Urlaub fahren – es lohnt sich. In Ihrer Drogerie oder Apotheke erhalten Sie eine Ferien-Checkliste und die nötige Beratung, damit Sie das Richtige und Wichtige einpacken.

Text: Patrick Seiz, Bilder: Beat Brechbühl

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