Konkret: Mit einem SPF von 50 kann jemand, bei dem ohne Schutz an der Sonne nach fünf Minuten der Sonnenbrand beginnt, theoretisch 250 Minuten der Sonne ausgesetzt sein. Worauf aber kein vernünftiger Mensch wartet – hoffentlich! Bei einem Sonnenbrand ist die Haut mit Sonnenenergie gesättigt, die Zellen sind überhitzt. In diesem Moment hilft nur noch: ab in den kühlen Schatten! Einen Sonnenschutzfilter kann man sich als Pappdeckel mit einem Loch auf einem Glas vorstellen, das unter einem Wasserhahn steht. Ein sehr hoher Schutz (50/50+) entspricht bei diesem Bild einem sehr kleinen Loch im Pappdeckel, sodass nur wenig Wasser ins Glas gelangt. Ist das Glas voll, beginnt es überzulaufen. Wer also 250 Minuten an der Sonne war, hat sein Glas gefüllt. Da nützt es nichts, einen neuen Pappdeckel mit Loch (Sonnenschutzmittel) aufs Glas zu legen. Jeder weitere Tropfen bringt das Glas zum Überlaufen. Menschen reagieren unterschiedlich auf die Sonneneinwirkung – je nach Pigmentierung der Haut hat man einen grösseren oder
kleineren Eigenschutzwert. Dem gilt es Rechnung zu tragen bei der Auswahl des Sonnenschutzmittels.
Wie wasserfest denn nun?
Begriffe wie «wasserresistent» oder «wasserfest» bedeuten nicht endloses Baden. Im Test trägt eine Testperson das Sonnenschutzmittel auf dem Rücken auf und wartet rund 30 Minuten, bis sich ein gleichmässiger Schutzfilm aufbaut. Dies wird dann gemessen. Danach steigt die Testperson während 20 Minuten in ein Schwimmbecken mit leichter Strömung, steigt wieder aus und wartet 15 Minuten, ohne sich mit einem Tuch abzutrocknen. Das Prozedere wird nochmals wiederholt. Entspricht der Schutz nach dem zweiten Bad noch 50 Prozent des zuvor gemessenen Wertes, dürfen die Bezeichnungen «wasserresistent» oder «wasserfest» deklariert werden. Wird die Wasserphase verdoppelt und liegt der anschliessend gemessene Wert immer noch über 50 Prozent des Startwertes, gelten die Bezeichnungen «Extra wasserfest» oder «Extra wasserresistent». Wer länger im Wasser bleibt und sich abtrocknet oder im Meer war, sollte nach dem Baden den Sonnenschutz erneuern. Die Bezeichnung «schweissresistent» verlangt wiederum einen eigenen Test, wobei die individuellen Eigenschaften des Schwitzens und die eigene Schweisszusammensetzung in einem Test schwierig nachzuahmen sind. Die Zusammensetzung des Sonnenschutzmittels spielt ebenfalls eine grosse Rolle. Am angenehmsten sind sicherlich Fluide oder Gels. Wobei bei den Gels fast gänzlich auf Emulgatoren verzichtet wird, was bei Sonnenallergikern wichtig sein kann.