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Alles über die Frau

Frau sein ist nicht nur das, was frau selber aus sich macht. Frau sein ist auch ein Wechselspiel zwischen hormonellen Einflüssen und den weiblichen Organen. Es ist keine leichte Aufgabe, mit diesen beiden Polen umzugehen und gleichzeitig den Anforderungen des Alltags zu genügen. Wenn frau weiss, was ihr geschieht, kann sie besser damit umgehen. Wir klären auf.
 

Die spezifische Anatomie des weiblichen Körpers und die Hormone – das ist ein Duo, das es nicht immer einfach miteinander hat. Fast jede Frau kennt bestimmte daraus erwachsende Beschwerdebilder und Erkrankungen. Die hormonellen Einflüsse erleben Frauen unterschiedlich stark, und die Reaktionen darauf sind so vielfältig wie der Mensch selbst. Was widerfährt der Frau aber wirklich?
Der Reihe nach: Von der Geburt an steuern Hormone verschiedene Prozesse im Körper. Zum ersten Mal wird dies offensichtlich und direkt spürbar, wenn junge Menschen in die Pubertät kommen. Der Körper verändert sich äusserlich, aber auch innerlich. Für die Mädchen bedeutet diese Umstellung unter anderem das Eintreten der ersten Monatsblutung und damit das Erreichen der Gebärfähigkeit, die durch den weiblichen Zyklus gesteuert ist.

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Tanz der Hormone  

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation. Mit der Blutung wird die alte Schleimhautschicht der Gebärmutter, die während des letzten Monats aufgebaut wurde, abgestossen und ausgeschwemmt. In der Folge baut sich die Gebärmutterschleimhaut wieder neu auf, und es kommt zum Eisprung. Wird die Eizelle nicht befruchtet, geht sie zugrunde, der Schleimhautaufbau wird gestoppt und der Zyklus endet mit dem letzten Tag vor der Menstruation. Was hier sehr vereinfacht beschrieben ist, ist ein komplexer Prozess. Verschiedene Hormone dirigieren ihn.   Die Plagetage   Wer das Abstossen der Schleimhaut mit der Mühsal eines Wohnungsumbaus vergleicht, liegt nicht falsch. Bei vielen Frauen ruft es mehr oder weniger starke Beschwerden hervor. «Ich habe meine Tage», heisst es. Damit will man in der Regel knapp und umgangssprachlich erklären, was die Medizin unter dem Begriff PMS, prämenstruelles Syndrom, zusammenfasst. Die Zahl ist beeindruckend: Bis zu 50 Prozent der Frauen leiden zwischen Eisprung und Zyklusende mehr oder weniger heftig. Die Hormone spielen verrückt und der Körper produziert Botenstoffe, die zu Schmerzen im Unterleib, Krämpfen und Brustspannungen führen können. Viele Frauen kennen auch Störungen des seelischen Gleichgewichts und leiden unter Stimmungsschwankungen, Abgeschlagenheit und Reizbarkeit. Die zyklusbedingten Veränderungen in der Hormonproduktion werden als mögliche Auslöser diskutiert, aber auch die Ernährung, Stress und das Bewegungsverhalten scheinen eine Rolle zu spielen. Die genauen Ursachen des PMS liegen aber bis heute im Dunkeln.

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Was kann helfen?   

Je nach Schweregrad der Symptome kommen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Behandlung von PMS-Beschwerden in Frage. Bei leichteren Fällen hilft oft eine Umstellung der Lebensgewohnheiten. Vor allem in der zweiten Zyklushälfte sollten Sie genügend schlafen und Stress möglichst vermeiden. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit wenig Salz und reduzieren Sie den Konsum von Süsswaren, Kaffee, Alkohol und Nikotin. Sportliche Betätigung und Spaziergänge fördern die Durchblutung und reduzieren dadurch die Krampfneigung des Gewebes. Die Naturheilkunde hilft mit verschiedenen Kräutern, allen voran der Mönchspeffer (lateinisch: Agnus castus). Er hat zyklusharmonisierende Eigenschaften, mildert PMS-Leiden und Spannungsgefühle in der Brust. Je nach Gebrechen kann er mit anderen Heilpflanzen kombiniert werden. Frauenmantel als Ergänzung wirkt krampflösend, schmerzstillend und entzündungshemmend. Melisse und Passionsblume hingegen kommen zum Einsatz, wenn die PMS-Beschwerden von Schlaflosigkeit, Reizbarkeit oder depressiver Stimmungslage begleitet werden. Auch die Einnahme von Nachtkerzenöl bewährt sich seit vielen Jahren. Dies sind nur einige wenige Beispiele von Kombinationsmöglichkeiten. Homöopathie, Schüsslersalze, Vitalstoffe und andere Therapien helfen ebenfalls während der Plagetage. Wichtig ist eine längerfristige Einnahme  und die individuelle Abstimmung auf die Symptome durch eine Fachperson.   Wenn die Jahre wechseln   Am anderen Ende der Gebährfähigkeit steht das sogenannte Klimakterium. Es sind – ganz allgemein formuliert – die Wechseljahre. Nach anfänglichen Schwankungen von Stärke und Regelmässigkeit bleibt die Blutung irgendwann ganz aus. Man spricht in diesem Fall von der Menopause. Bei manchen Frauen tritt die Menopause schon im Alter von vierzig Jahren ein, bei den meisten aber zwischen Anfang und Mitte fünfzig. Die wichtigste hormonelle Veränderung während der Wechseljahre ist die Senkung des Östrogenspiegels. Denn mit der sinkenden Zahl an Eibläschen in den Eierstöcken verringert sich auch die Östrogenproduktion. Gleichzeitig wird vom Hirn die Ausschüttung verschiedener anderer Hormone wie Gonadotropin und Progesteron veranlasst. 


Die Naturheilkunde hilft bei PMS-Beschwerden mit verschiedenen Kräutern, allen voran der Mönchspeffer.

Zu neuem Gleichgewicht finden   

Auf die Verschiebung des hormonellen Gleichgewichts reagieren viele Frauen mit den bekannten Wechseljahrbeschwerden. Hitzewallungen und Schweissausbrüche, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, depressive Stimmungslage und Veränderungen von Haut und Schleimhäuten gehören zu den häufigsten Symptomen. Ein Drittel der Frauen geht völlig beschwerdefrei durch die Wechseljahre, zwei Drittel reagieren unterschiedlich stark. Wichtig ist: Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine natürliche Umstellung des weiblichen Organismus. Damit die Frau auf allen Ebenen zu einem neuen Gleichgewicht finden kann, soll sie diesen Umstellungsprozess aktiv unterstützen.

Frau Eisenmangel

Eisen- lebenswichtig und unterschätzt

Eisen ist für fast alle Lebewesen ein essenzielles Spurenelement. Beim Transport von lebenswichtigem Sauerstoff, bei der Bildung von roten Blutkörperchen und für die Funktion vieler Enzyme nimmt Eisen eine Schlüsselrolle ein. Ein Mangel zieht also gesundheitliche Folgen nach sich. Aber auch ein Zuviel an Eisen ist schädlich. 

Ein Eisenmangel kommt durch verschiedene Faktoren zustande: Durch Menstruation, Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit erleidet die Frau quasi einen programmierten chronischen Eisenverlust. Menschen, die regelmässig Sport treiben, weisen oft einen Eisenmangel auf, weil sie für den verstärkten Aufbau von Muskeln und Blut mehr Eisen benötigen. Der Eisenbedarf von Kindern und Jugendlichen ist ebenfalls sehr hoch – ein zwölfjähriges Kind benötigt etwa 25 Prozent mehr Eisen als ein Erwachsener. Die Ernährung vieler Kinder liefert jedoch nicht genug Eisen. Daher führt die Knappheit zu dem am weitesten verbreiteten Nährstoffmangel in dieser Altersgruppe. Des Weiteren kann eine einseitige, vorwiegend vegane Ernährung zu Eisenmangel führen.

Als bekanntestes Symptom eines fortgeschrittenen Eisenmangels gilt die Eisenmangelanämie, welche wir im Volksmund auch als Blutarmut bezeichnen. Ein weniger starker Eisenmangel äussert sich oft in diffusen Symptomen. 

  • Erschöpfungszustände
  • Infektionsanfälligkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Migräne
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel
  • Reizdarm
  • Haarausfall
  • Fibromyalgie
  • Hyperaktivität (die bei Kindern im schlimmsten Fall zu einer falschen ADHS-Diagnose führen kann) 

Dies sind die häufigsten Eisenmangelsymptome. Da sich diese oder ähnliche Beschwerdebilder aber auch bei anderen Mängeln wie zum Beispiel einem Mangel an Vitamin B12 oder bei anderen Erkrankungen zeigen, ist es wichtig, beim Arzt das Blut untersuchen zu lassen. Dieser bestimmt den Wert des Speichereisens, den sogenannten Ferritinwert.

Die genannten Symptome können sich bereits ab Ferritinwerten um die 100 Nanogramm pro Milliliter Blut zeigen. Die WHO-Grenzwerte liegen zwischen 20 und 200. Diese gewaltige Spanne zeigt, dass Werte und Symptomentwicklung nicht verallgemeinert werden sollten. In der Realität erfolgt aber oft keine Eisentherapie, solange der Ferritinwert über dem Minimalwert liegt. Dies rührt daher, dass bei vielen Menschen der Wert nur wenig über 20 liegt, dabei aber meist keine Anämie auftritt. Ein verhängnisvoller Kurzschluss: keine Anämie, kein Eisenmangel, keine Eisentherapie. Unser Körper gibt uns mit allerhand Beschwerden deutliche Signale für ein Defizit. Mit den restlichen Beständen sichert der Körper die wichtigste Funktion, nämlich den Sauerstofftransport. Erst wenn auch diese Reserven zur Neige gehen, entsteht eine Anämie als Alarmsignal. Zu diesem Zeitpunkt sind jedoch längst andere wichtige Körperfunktionen in Mitleidenschaft gezogen. 

Bei leichtem Eisenmangel kann versucht werden, die Werte durch eine entsprechende Ernährung zu korrigieren. Besonders reichhaltig ist Eisen in Fleisch, Leber, Hülsenfrüchten und Vollkornbrot enthalten. Die Eisenaufnahme durch Nahrungsmittel, aber auch aus Eisenpräparaten wird bei gleichzeitigem Verzehr von Milchprodukten, Kaffee oder schwarzem Tee gehemmt. Auch Arzneimittel wie Aspirin und Magensäure bindende Arzneien behindern die Eisenaufnahme. Sind die Werte zu tief oder zeigt eine Nahrungsumstellung nur wenig Wirkung, muss Eisen ergänzt werden. Weil Eisen generell schlecht vom Körper aufgenommen und nur langsam gespeichert wird, sollte es über längere Zeit eingenommen werden. Bei der Präparatewahl ist darauf zu achten, dass nicht jede Eisenverbindung für den Körper gleich gut verwertbar ist. Am besten sind Präparate, die Eisenfumarat enthalten. Idealerweise wurde dieses bei der Herstellung fermentiert und damit für den Körper besser verwertbar gemacht; es löst keinerlei Verstopfung aus. Die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C verbessert die Aufnahme von Eisen deutlich. Ideal ist die Ergänzung weiterer Nährstoffe, die für die Blutbildung notwendig sind, wie z.B. der Vitamin-B-Komplex, Vitamin A und Kupfer. Ebenso steigern auch Pflanzenextrakte aus Brennessel oder Bärlauch die Eisenverwertung.


Die Wechseljahre dauern im Durchschnitt zehn bis fünfzehn Jahre.

Einfach abwarten?  

Im Durchschnitt dauern die Wechseljahre von den ersten Unregelmässigkeiten bis zur letzten Hitzewallung zehn bis fünfzehn Jahre. Durchstehen muss sie jede Frau. Aber wie? Frauen ohne oder mit nur leichten Beschwerden können durchaus einfach abwarten und Tee trinken. Sobald die Beeinträchtigung aber stärker wird, kann die Natur helfen, die Umstellung erträglich zu machen. Viele Pflanzen haben die Fähigkeit, positiv auf diesen Prozess zu wirken. Besonders bekannt ist die Traubensilberkerze (lat.: Cimicifuga racemosa). Cimicifuga enthält dem Östrogen ähnliche Pflanzenwirkstoffe, die auf den Hormonstoffwechsel der Frau eine regulierende Wirkung ausüben. Ein ähnliches Wirkspektrum haben Präparate auf der Basis von Soja oder Rotklee. Gut für die Psyche sind Melisse, Passionsblume und Johanniskraut. Gegen die zunehmende Trockenheit der Haut und Schleimhäute hilft die Einnahme von Ölen aus Sanddorn oder Leinsamen.

Weitere Präparate aus den Bereichen der Schüsslersalze, Gemmotherapie oder Vitalstoffe können die Grundtherapie sinnvoll ergänzen. Den Genuss von Kaffee, Schwarztee und Nikotin sollte man einschränken, dafür für ausreichend Bewegung sorgen. Wenn die natürliche Therapie keinen Erfolg bringt, das Leiden zu starken Einschränkungen im Alltag führt oder Grunderkrankungen vorliegen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. So können Sie Risiken ausschliessen und über eine eventuelle Hormonersatztherapie diskutieren.

Egal in welchem Alter, ob mit PMS oder Wechseljahrbeschwerden, eine Blasenentzündung kennen die meisten Frauen. Sie ist nun einmal und vor allem Frauensache. Durch die anatomisch bedingte kurze Harnröhre und die Nähe von Darmausgang und Harnröhre ist es für Darmbakterien relativ leicht, in den unteren Harnapparat einzudringen und eine Blasenentzündung auszulösen. Hauptsächlich sind es die sogenannten E.-Coli-Bakterien, selten auch Viren, Pilze und Eingeweidewürmer, die an einer Blasenentzündung schuld sind. Die Beschwerden sind den meisten wohlbekannt: Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang und Schmerzen im Unterbauch.

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Schnell handeln

Bei einer Blasenentzündung ist schnelles Handeln angebracht. Damit verhindert man, dass die Erreger in den oberen Harnapparat aufsteigen und eine Nierenbeckenentzündung hervorrufen. Viel trinken ist eine der wichtigsten Massnahmen. Nieren-Blasen-Tee und stilles, nicht gekühltes Wasser eignen sich übrigens am besten. Als eigentliche Therapie helfen Tinkturen oder spagyrische Essenzen aus Bärentraubenblättern, Kapuzinerkresse, Merrettich und Goldrute. Auch die Einnahme von Preiselbeerpräparaten hat sich bewährt; diese hindern die Bakterien daran, sich an der Blasenschleimhaut anzuheften. Aufsteigende Fussbäder unterstützen die Therapie wirkungsvoll. Wenn innerhalb von drei Tagen keine merkliche Besserung auftritt, Fieber hinzukommt oder sich Blut im Urin zeigt, müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.  

Immer wieder

Viele Frauen klagen über wiederkehrende Blasenentzündungen. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Neben chronischer Unterkühlung durch zu dünne Kleidung oder wegen kalter Füsse sind oft Verschiebungen der Schleimhautflora schuld. Diese werden durch wiederholte Antibiotikaeinnahme, orale Verhütungsmittel oder andere Medikamente verursacht. Auch die Veränderung der Schleimhaut in den Wechseljahren kann zu einer Störung der Schleimhautflora führen. In solchen Fällen ist es wichtig, dass eine organische Ursache ausgeschlossen wird. Erst danach ist es sinnvoll, durch eine Darmsanierung das natürliche Gleichgewicht der Schleimhautflora wieder herzustellen und den entstandenen Teufelskreis zu durchbrechen. Das geht zwar nicht von heute auf morgen und erfordert etwas Geduld, aber die wiedergewonnene Lebensqualität ist den Aufwand wert. So können Sie die Weiblichkeit des Seins mit all ihren Facetten wieder geniessen.

Text: Lukas Maron, Bilder: Beat Brechbühl

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