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Wissenswertes rund um den Roten Sonnenhut

Wissenswertes über Echincea

Im Sommer erfreuen die leuchtenden, purpurfarbenen Blüten des Roten Sonnenhuts unser Auge und sorgen für gute Laune. Im Winter hilft uns die Heilpflanze, gut durch die Erkältungszeit zu kommen, indem sie unsere Abwehrkräfte stärkt.

Wissen Sie, was ein «purpurfarbener Igelkopf» ist? Die Rede ist hier vom Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea), der zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört und manchmal so genannt wird. Denn die etwa 5 mm langen Röhrenblüten in der Blütenmitte sind ziemlich hart und haben ein stacheliges Aussehen. Sie werden von purpurfarbenen Zungenblüten eingefasst, wodurch die Blumen schon von Weitem sichtbar sind. Während der Blütezeit von Juni bis September verschönert die Heilpflanze viele Gärten und ist ein Magnet für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten. Die ausdauernde Staude hat eine rot-braune, stark verzweigte Wurzel und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 1,5 Meter. An den leicht rauhaarigen Stängeln sitzen dunkelgrüne Blätter mit einer eiförmig-lanzettlichen Form. Neben anderen Bestandteilen enthält die Pflanze Polysaccharide, Kaffeesäureverbindungen und Alkamide, die als wirksame Inhaltsstoffe diskutiert werden.

Der rote Sonnenhut im Wilden Westen

Der Rote Sonnenhut und andere Echinacea-Arten wie der schmalblättrige Sonnenhut (Echinacea angustifolia) und der blassfarbene Sonnenhut (Echinacea pallida) stammen ursprünglich aus Nordamerika. Bereits die Indianer nutzten die verschiedenen Echinacea-Arten für heilkundliche Zwecke. Sie zerrieben die Pflanzenteile zwischen Steinen, um einen Brei für das Verarzten von Wunden zuzubereiten. Es gibt Berichte, dass die Sioux-Indianer damit sogar Schlangenbisse behandelten. Des Weiteren war es in vielenStämmen üblich, die frische Wurzel bei Zahnschmerzen zu kauen. Als die Europäer anfingen, den amerikanischen Kontinent zu besiedeln, schauten sie die Verwendungsmöglichkeiten des Sonnenhuts bei den Indianern ab. Ein wissenschaftliches Werk über amerikanische Heilpflanzen aus dem Jahr 1787 empfiehlt den Roten Sonnenhut beispielsweise zur Behandlung von Sattelwunden auf Pferderücken.

Der Siegeszug in Europa 

Im 18. Jahrhundert gelangte der Sonnenhut schliesslich nach Europa und war zunächst nur als Zierpflanze in Gärten anzutreffen. Erst später wurde er mehr und mehr in der Heilkunde eingesetzt, wobei vor allem der Schmalblättrige Sonnenhut verwendet wurde. Der Siegeszug des Roten Sonnenhuts in Europa ist auf eine Verwechslung zurückzuführen. In den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts plante eine Pharmafirma den Anbau vom Schmalblättrigen Sonnenhut in Deutschland. Dazu kaufte das Unternehmen in den USA Samen ein, doch versehentlich wurde der Rote Sonnenhut geliefert. Da es zu dieser Zeit schwierig war, Pflanzenmaterial zu bekommen, untersuchte die Firma die Wirksamkeit des Roten Sonnenhuts näher. 


Heute wird überwiegend der Rote Sonnenhut verwendet und die anderen Echinacea-Arten haben an Bedeutung verloren.

Die Wirkungsweise unter der Lupe

Der Rote Sonnenhut ist heute eine der bekanntesten Heilpflanzen zur Stärkung des Immunsystems. Insbesondere in der kalten Jahreszeit wappnen sich so viele Menschen gegen Erkältungskrankheiten. Es ist noch nicht restlos geklärt, wie der Rote Sonnenhut genau wirkt. Eine Untersuchung, die dieses Jahr abgeschlossen wurde, liefert neue Erkenntnisse. Es konnte gezeigt werden, dass der Rote Sonnenhut einen regulierenden Effekt auf Zytokine hat. Das sind körpereigene Stoffe, die u. a. bei Entzündungen und beim Immungeschehen eine Rolle spielen. In der Studie profitierten vor allem Personen, die sich in einer Stresssituation befanden. Ebenso hatten Teilnehmer mit einem geschwächten Abwehrsystem und einer erhöhtenAnfälligkeit gegenüber Erkältungsinfektionen einen gesteigerten Nutzen. 

Teezubereitungen aus den getrockneten, oberirdischen Pflanzen- oder aus Wurzelteilen sind heute nicht mehr gebräuchlich. Meistens werden Fertigpräparate in Form von Tropfen, Lutschtabletten oder Kapseln eingenommen. Diese sind oft bereits für Kinder geeignet. Des Weiteren findet man den Roten Sonnenhut in Kombination mit Salbei in Halsschmerz-Sprays zur Behandlung von Entzündungen des Mund- und Rachenraumes, Schluckbeschwerden und Heiserkeit. In manchen Ländern sind auch Produkte im Handel, die eine Anwendung bei wiederkehrenden Blasen- und Harnwegsentzündungen empfehlen. Für die äusserliche Anwendung gibt es Cremes, die den Roten Sonnenhut enthalten und zur Wundheilung verwendet werden.

Der Rote Sonnenhut im Kreuzfeuer der Kritik 

Von Zeit zu Zeit gibt es immer wieder Diskussionen über den tatsächlichen Nutzen des Roten Sonnenhuts. Vor allem wenn wieder eine neue klinische Studie veröffentlicht wird. Doch es gibt meist grosse Unterschiede bei deren Qualität. Deswegen sind die Ergebnisse einer einzelnen Untersuchung oft nicht aussagekräftig genug. Die europäische Arzneimittelbehörde hat deswegen viele klinische Studien zusammenfassend ausgewertet. Sie kam zu einem positiven Ergebnis und hat den Roten Sonnenhut als wirksam eingestuft. Ausserdem ist es beruhigend zu wissen, dass in der Schweiz alle Arzneimittel vom Schweizerischen Heilmittelinstitut geprüft werden, bevor sie in den Handel kommen. 

Empfehlung: Wie können Sie einer Erkältung vorbeugen?

  • Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte durch die Einnahme von pflanzlichen Immunstimulanzien oder Vitaminpräparaten. Lassen Sie sich dazu am besten in einer Drogerie oder Apotheke beraten.
  • Treiben Sie regelmässig Sport an der frischen Luft. Selbst wenn Sie nur spazieren gehen, tun Sie Ihrem Körper bereits etwas Gutes.
  • Trinken Sie etwa zwei Liter Flüssigkeit pro Tag.
  • Im Winter können Sie Ihren Kreislauf mit Schneegehen in Schwung bringen. Dazu laufen Sie barfuss durch ein kurzes Stück im Schnee.
  • Waschen Sie sich mehrmals am Tag die Hände. Denn krankheitsauslösende Bakterien und Viren werden oft durch direkten Körperkontakt weitergegeben.

Text: Monika Lenzer, Bilder: © Vladimir Solovev - Fotolia.com

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