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Wellness- eine Lebenseinstellung

Schon die Römer waren begeisterte Wellness-Anhänger und schätzten die heilende Kraft von Wasser. Heute boomt Wellness. Die Wahl von seriösen Anbietern und der Ausschluss von eventuellen, gesundheitlichen Risiken machen Wellness zur Wohltat für Körper und Seele.
In Zeiten von Stress, von starker Belastung im beruflichen sowie privaten Bereich und ständiger Erreichbarkeit werden Auszeiten wie etwa bei einem Wellness-Wochenende zu wichtigen Elementen, um psychisch und physisch gesund zu bleiben. So ist der Begriff Wellness in aller Munde, aber dennoch verbergen sich dahinter unterschiedliche Konzepte und er bedeutet nicht für jeden das Gleiche. Das Wort an sich setzt sich aus Well-being und Fitness zusammen, vereint also sowohl Wohlergehen als auch Leistungsfähigkeit in sich. Ursprünglich entstand die Wellness-Bewegung in den 50er-Jahren in den USA. Der Physiker Halbert L. Dunn (1896-1975) gilt als Vater dieser Bewegung. Er betonte die mentale und körperliche Dimension von Wellness. Wellness galt als Lebenseinstellung, bei der man Verantwortung für seine Gesundheit und sein Leben übernimmt.   Gesundheit durch Wasser Heutzutage fällt im Zusammenhang mit Wellness oft der Begriff Spa. Bei Spas handelt es sich in der Regel um Zentren, die sich der Gesundheit, dem Wohlergehen und der Schönheit verschrieben haben. Mithilfe von verschiedenen Anwendungen und Bausteinen wie Massagen, Bädern, Saunen aber auch sportlicher Betätigung und Ernährung werden Körper und Geist verwöhnt. Der Begriff Spa kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Sanus per aquam, also Gesundheit durch Wasser. Damit wird eine Tradition deutlich, die bis auf die Griechen und Römer zurückzuführen ist. Römische Thermen Auch damals schon, etwa in den römischen Thermen, dienten die öffentlichen Bäder nicht nur der Gesundheit und Erholung, sondern stellten auch wichtige soziale Treffpunkte dar, so wie dies heute auch Spas sein können. Im übrigen verfügten Durchschnitts-Haushalte nicht über eigene Baderäume und so wurden die öffentlich zugänglichen auch für die eigene Hygiene und Pflege genutzt. Im Zusammenhang mit der territorialen Ausweitung der Römer verbreitete sich ihre Bäder-Kultur und wurde auch durch türkische und griechische Traditionen beeinflusst. Historische Schweizer Bäder Auch die Schweiz ist bis heute ein renommiertes Wellness-Land und blickt auf eine lange Tradition zurück. Noch heute finden sich Spuren von ehemaligen Thermalbädern. So wirkte etwa Paracelsus, der bekannte Naturforscher und Philosoph, 1535 als erster Naturarzt in Bad Pfäfers (Kanton St. Gallen), dem ältesten erhaltenen Barockbad der Schweiz (Besichtigungen siehe www.altes-bad-pfaefers.ch/kulturstaetten/). 1240 entdeckten hier Jäger des Klosters eine 36,5 Grad Celsius warme Quelle. Die Mönche erkannten die Heilkraft dieses Wassers und Kranke begannen in dem Thermalwasser zu baden. In der Folge entwickelte sich ein bekannter Badeort. Ab 1840 wurde das Thermalwasser nach Ragaz geführt und es entstand der Weltkurort Bad Ragaz. Von Sole- bis Schwefel-Wasser Auch heute noch geniessen und schätzen wir die heilende Kraft von Wasser und nutzen sie in Form von verschiedenen Wellness-Anwendungen. Thermalwasser sprudelt mit einer Temperatur von mindestens 20 Grad aus der Erde und enthält Salze und Mineralstoffe, manchmal auch Kohlensäure oder Schwefel. Es beruhigt die Haut und hemmt Entzündungen. Es wird für entspannende Bäder und kosmetische Anwendungen genutzt. Heilwasser beinhaltet Mineralstoffe und Spurenelemente und regt den Stoffwechsel an. Solebäder enthalten Koch- oder Steinsalz, sie lösen schädliche Stoffe aus der Haut, fördern die Schweissabgabe und wirken durchblutungsfördernd. Sie werden bei rheumatischen Beschwerden, Hautkrankheiten und Stoffwechselerkrankungen angewendet. Auch Schwefelbäder helfen bei entzündlichen, rheumatischen Erkrankungen, Gelenkverschleiss, Muskelschmerzen sowie juckenden Hauterkrankungen. Kneippen Sebastian Kneipp, Geistlicher und berühmter Wasserdoktor, verdankte sein eigenes Leben der heilenden Kraft des Wassers, ohne das er wohl an Lungentuberkulose gestorben wäre. Er entwickelte die Kneipp-Kur, die sich aus verschiedenen Säulen zusammensetzt, darunter eine gesunde Ernährung, sportliche Betätigung, Kräuter-Medizin und eine ausgewogene Lebensführung, die Körper und Psyche in Einklang bringt. Als wichtigster Baustein gelten die Wasseranwendungen wie etwa das Wassertreten oder kalte und warme Güsse. Kneipp sah das Wasser als Vermittler natürlicher Lebensreize, das die Leistungsfähigkeit steigert, die Abwehrkräfte stärkt und die Durchblutung, den Kreislauf und das Körperbewusstsein anregt. Dampfbad und Sauna Dampfbäder sind durch ihre feuchte Wärme mit 100 Prozent Luftfeuchtigkeit und einer angenehmen Temperatur von ca. 45–50 Grad Celsius gekennzeichnet. Viele Menschen empfinden sie deshalb als weniger belastend für den Körper als Saunen und entsprechend als ideal geeignet, um sich körperlich zu regenerieren und zu entspannen. Dampfbäder wirken sich positiv auf angespannte Nerven, verkrampfte Muskeln, rheumatische Erkrankungen und Erkältungserscheinungen aus. Im Übrigen profitieren Haut, Haare und Atmungsorgane vom Wasserdampf. Im Gegensatz zum Dampfbad entwickelt sich in der klassischen, finnischen Sauna nur eine geringe Feuchte von 2 bis 10 Prozent, weshalb sie auch als Trockensauna bekannt ist. Saunieren dient der Abhärtung, der Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und der Entschlackung. Menschen mit Akne profitieren von der Sauna, da die Durchblutung der Haut gefördert und sie durch die vermehrte Schweissproduktion auch gereinigt wird. Allerdings entsteht durch die Hitze auch ein austrocknender Effekt auf die Haut. Es empfiehlt sich deshalb bei regelmässigem Saunieren die Haut mit feuchtigkeitsspendenden Produkten zu pflegen. Neurodermitis ist kein Ausschlusskriterium für die Sauna. Betroffene sollten trotzdem Rücksprache mit ihrem Hautarzt halten und insbesondere in entzündlichen Phasen der Haut die Sauna meiden. Allergiker müssen vor allem darauf achten, welche Produkte in einer Sauna verwendet werden, so werden etwa bei Aufgüssen verschiedene Duftstoffe verwendet, die jedoch auch natürlichen Ursprungs und damit gut verträglich sein können. Korrekter Saunagang Um optimal von einem Saunagang profitieren zu können, gilt es, ein paar Regeln zu beachten. Am besten sollte man ein bis zwei Stunden vorher etwas essen, damit kein Blutzuckermangel entsteht. Von schweren Mahlzeiten und Stress kurz vorm Saunieren wird abgeraten. Auch der direkte Gang in die Sauna nach sportlicher Betätigung ist nicht ratsam, der Puls sollte sich zunächst normalisieren.   Sauna-Regeln:
  • Vor der Sauna gründlich warm duschen und sich sorgfältig abtrocknen. Feuchtigkeit verzögert das Schwitzen.
  • In der Sauna selbst sollte man nackt sein, da sich so der Körper gleichmässig erwärmen kann. Schweiss sollte nicht abgewischt werden, er dient zur Abkühlung und ist wichtig für die Regulierung der Körpertemperatur.
  • Die ideale Position in einer Saune befindet sich auf der mittleren Bank und empfiehlt sich insbesondere für Anfänger. Hier ist es schonender für Herz und Kreislauf, im Gegensatz zu einem Platz auf der untersten Bank, wo es am heissesten wird.
  • Im Liegen entspannen sich die Muskeln am besten. Ansonsten ist das Sitzen mit angewinkelten Beinen ratsam, da so der Kreislauf nicht belastet wird.
  • Der erste Saunagang sollte 8 bis 12 Minuten dauern, der zweite kann dann 15 Minuten genossen werden. Häufigkeit und Länge der Saunagänge hängen von der Regelmässigkeit von Besuchen und der bestehenden Saunaerfahrung ab.
  • Fester Bestandteil der Saunazeremonie ist der Aufguss. In vielen Saunen erfolgt dieser zu festen Zeiten, etwa jede halbe Stunde oder er wird angekündigt. Auch ohne Aufguss profitiert man von den positiven Effekten der Sauna. Möchte man diesen aber miterleben, sollte man nicht unmittelbar vorher in die Sauna kommen. Durch den Aufguss wird die Luftfeuchtigkeit um 50 Prozent erhöht und stellt einen starken Hitzereiz dar, der den Kreislauf fordert.
  • Nach dem Saunagang sollte die frische Luft aufgesucht und sich leicht bewegt werden, damit der Kreislauf in Schwung kommt. Danach sollte eine kalte Dusche folgen.
  • Nun empfiehlt sich eine Ruhephase von 15 Minuten.
  • Zwischen den Saunagängen sollte man nicht trinken, da sonst die Entschlackungsprozesse gestört werden.
  • Nach dem letzten Saunagang sollte man nicht mehr zur Reinigung duschen. Die Haut ist absolut sauber und würde nur austrocknen. Ratsam ist jetzt das Verwenden einer fettreichen Hautcrème.
  • Nach dem Saunieren sollte mindestens 1 Liter getrunken werden, da der Körper Flüssigkeit verloren hat. Alkohol ist allerdings nicht ratsam, sondern Wasser oder Tees. Eine Teemischung aus Brennnessel-, Birken- und Pfefferminzblättern sowie Goldrutenkraut unterstützt optimal die Entschlackung des Körpers.
Risiken beim Saunieren Für gesunde Menschen ist Saunieren ungefährlich, ebenso für Kinder und Schwangere ohne gesundheitliche Probleme. Im Zweifel empfiehlt sich die Rücksprache mit dem Hausarzt vor dem ersten Saunagang. Dies gilt insbesondere für Menschen mit koronaren Erkrankungen. Bluthochdruck-Patienten können durchaus von der Sauna profitieren, sollten aber auf kalte Anwendungen danach verzichten und sich nur auf frische Luft und leichte Bewegung konzentrieren. Ähnliches gilt für Asthmatiker. Bei Erkältungen und grippalen Infekten wird vom Saunagang abgeraten. Qualität von Wellness Grundsätzlich ist Wellness mit all seiner Varianz für jeden Menschen geeignet. Es empfiehlt sich jedoch auf die Seriosität und Professionalität von Anbietern zu achten, hierbei spielen Aspekte wie die Fachkompetenz von Mitarbeitern oder Hygiene eine Rolle. Liegen Erkrankungen vor oder ist man auf dem Lebensweg vielleicht schon weiter fortgeschritten, sollte man vor Anwendungen Rücksprache mit dem Arzt halten. Idealerweise gibt es individuell abstimmbare Wellnessprogramme, die nicht überfordern, aber dennoch positive, gesundheitliche Auswirkungen haben. Seriöse Anbieter berücksichtigen die gesundheitliche Verfassung und die Wünsche und Ziele ihrer Kunden, damit Körper und Seele sich erholen und wieder auftanken können. Text: Ariane Kroll
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