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Wundversorgung und Wundheilung

Entgegen einer weitverbreiteten Meinung sollte in eine offene Wunde keine Salbe gestrichen werden. Die in unserem Bewusstsein stark verankerten Wundsalben sind allenfalls für leichte, oberflächliche und kleine Schürfungen angezeigt, bei tiefen und offenen Wunden stören sie den Heilungsverlauf. Lesen Sie hier, worauf zu achten ist.

Verletzen wir unsere Haut so stark, dass es blutet, versucht unser Körper, diese unerwünschte Eintrittspforte für Dreck und Bakterien möglichst schnell zu schliessen. Dazu entwickelte er über Jahrtausende die Blutgerinnung. Dieser natürliche Mechanismus ist enorm wichtig – vor allem, weil man nicht immer ein Mittel für die Wundversorgung zur Hand hat. Die deutlich bessere Wundheilung erfahren wir jedoch mit der «feuchten» Wundversorgung. Bei dieser Art wird die Krustenbildung gezielt verhindert, jedoch in einem möglichst keimfreien Umfeld. Auf diese Weise werden die neuen Gewebszellen in ein feuchtes Milieu hinein gebildet und müssen nicht erst die Kruste «wegstossen». 

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Hier bedarf es aber eines Ersatzschutzes für die Wunde, da die Kruste nicht da ist. Deshalb ist bei der feuchten Wundheilung eine richtige und passende Wundabdeckung das A und O der Wundheilpflege. Die bekannten Wundsalben sind sehr gut geeignet, um bestehende Krusten zu pflegen.


Die feuchte Wundbehandlung verlangt zwar etwas Information und Know-how, sie ist jedoch keine Hexerei und im Privathaushalt gut umsetzbar.

Wundbehandlung – gewusst wie

Die feuchte Wundbehandlung erfordert zwar etwas Information und Know-how, sie ist jedoch keine Hexerei und im Privathaushalt gut umsetzbar. Die ideale Wundbehandlung besteht aus mehreren Schritten:

1. Wundreinigung  
Entfernen von Verunreinigungen wie Dreck, Kiesel, Stofffäden usw. Dazu können Pinzetten und physiologische Kochsalzlösungen (auch in Monodosen für unterwegs erhältlich) dienen. Zur Not tuts auch Trinkwasser. Eine stark blutende Wunde ist oft durch das Ausfliessen des Blutes schon gut gereinigt – das ist ein Vorteil. Es macht Sinn, in der Wander- oder Kinderwagenapotheke ein Paar Vinylhandschuhe bereitzuhaben.

2. Wunddesinfektion  
Hierzu eignen sich Sprays (viel prak­tischer als die Tropffläschchen) mit Wirkstoffen wie z. B. Octenidin oder Chlorhexidin. Auf den altbekannten Wundsalben steht zwar «desinfizierend», dennoch ersetzen diese nicht die weit wirksamere Desinfektion mit dem Spray.

3. Wundabdeckung  
Ein Wundgel, das speziell für die feuchte Wundheilung entwickelt wurde, hält die Wunde feucht. Danach wird sie mit einem entsprechenden Pflaster «verschlossen». In Ihrer Drogerie oder Apotheke finden Sie eine grosse Auswahl an Mitteln für eine korrekte Wundabdeckung. Von einfachen, beschichteten Gazekompressen bis hin zu den neuesten Produkten, die direkt auf die offene Wunde aufgetragen werden. Auch zum Baden oder Duschen bieten sich spezielle Wundabdeckungen wie Folienverbände an. Lassen Sie sich
beraten.

4. Wundnachpflege  
Grundsätzlich sollte alle 24 Stunden die Abdeckung gewechselt werden.


Die deutlich bessere Wundheilung erfahren wir mit der «feuchten» Wundversor-gung. Bei dieser Art wird die Krustenbildung gezielt verhindert.

Schnittwunden und Verbrennungen

Bei Schnittwunden geht es auch darum, die beiden Seiten der Wunde nach der Desinfektion wieder zusammenzubringen. Deshalb sind Pflasterstrips für alle Arten von Hausapotheken zwingend notwendig. Bei Verbrennungen gilt es, die auf dem Gewebe entstandene Hitze zu verringern. Kaltes, fliessendes Wasser verschafft hier Linderung, aber danach kommt der Schmerz oft wieder. Es gibt auch sinnvolle Ansätze aus dem Bereich der Homöopathie oder durch die Verwendung von Schüsslersalzen – Ihre Apotheke oder Drogerie weiss hier Bescheid. Ein spezieller und bewährter Allrounder ist der sogenannte «Wunde»-Spray. Er hält die Wunde feucht, fördert die Zellbildung und wirkt bakterienhemmend, ohne die Körperzellen in der Heilung zu bremsen. Er besteht aus rein natürlichen Inhaltsstoffen wie dem Johanniskraut oder Olivenöl. 

Text: Patrick Seiz​​, Bilder: Beat Brechbühl

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