load

Wenn Kinderhaut juckt: Ekzem oder Trockenheit?

Trockenheit wie auch Ekzeme können Hautjucken auslösen und da spielt es keine Rolle, wie alt respektive jung die Haut ist. Sowohl bei der trockenen Haut wie auch der Haut mit Ekzemen kennt man verschiedene Ursachen und somit unterschiedliche Behandlungsansätze.
Wie die Haut normal funktioniert
Was wir von der Haut sehen, sind verhornte, nach aussen geschobene Hautzellen, die eine Art Rinde darstellen. Wie die Rinde, so hat auch unsere Haut eine Barriere-Funktion. Sie hält im Körper, was drin bleiben soll und hält draussen, was nicht hineingehört. Gegenüber der Rinde muss unsere Haut viel elastischer sein, damit wir uns entsprechend bewegen können. Das wird einerseits durch verschiedene Hautschichten mit unterschiedlichen Aufgaben und Eigenschaften sichergestellt, anderseits mit einer entsprechenden Pflege der Hornschicht. Talg- und Schweissdrüsen «befeuchten» die Haut, damit sie geschmeidig bleibt. Zudem hilft dieser Film auch bei der Abwehr von unerwünschten Bakterien. Eine trockene Haut beschreibt einen Zustand der obersten Hautschicht (Epidermis). Ist die Haut zu trocken, kann das zu Juckreiz führen, was bei älteren Menschen öfter vorkommt. Im Weiteren ist eine trockene Haut auch anfälliger auf Bakterien- oder Pilzbefall.

Wie wird eine zu trockene Haut verhindert?
Im Prinzip geht es der Haut so gut, wie sie von innen her genährt und gepflegt und von aussen beansprucht wird. Bei einem Kind stellt viel Kontakt mit Wasser die grösste Beanspruchung vonaussen dar, insbesondere wenn es Chlorwasser ist oder häufig mit Duschmittel geduscht wird. Beides kann die Haut austrocknen. Auch wenn Hygiene für unsere Gesundheit eminent wichtig ist, gibt es viel häufiger als vermutet ein Zuviel daran. Viele Menschen in unserer Gesellschaft «überpflegen» die Haut mit zu häufigem Waschen. Das bestätigen auch Dermatologen. Kinder müssen aus hygienischen Gründen nicht prinzipiell jeden Tag gewaschen werden oder sich selber waschen; das gilt übrigens auch für Erwachsene. Neben der Häufigkeit spielt auch das Waschmittel eine wichtige Rolle. Milde Mittel mit einem pH (Säurewert) leicht unterhalb der neu-tralen 7 sind zu bevorzugen. Badet oder duscht Ihr Kind ca. alle drei Tage, braucht es wahrscheinlich auch keine Körpermilch nach dem Bad. Es sei denn, die äusseren Umstände wie zum Beispiel eine sehr trockene Luft im Winter verlangen danach. Sollte ein Pflegeprodukt nötig sein, empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass dieses die Haut wirklich pflegt und nicht einfach nur mit einem fettigen Film überzieht, wie das Erdölderivate tun. Lassen Sie sich verschiedene Möglichkeiten zeigen. Die Haut kann auch sehr effizient von innen her gepflegt werden, indem zum Beispiel genügend essenzielle Fettsäuren mit der Nahrung zugeführt werden. Diese finden sich vor allem in hochwertigen kalt gepressten Ölen wie Leinoder Rapsöl. Auch die mehrfach ungesättigten Fischöle gehören dazu. Da es sich bei Kindern prinzipiell schwierig gestaltet, etwas zu verabreichen, das nicht nach Schokolade, Himbeer oder Ketchup schmeckt, können Schwierigkeiten aufkommen beim Versuch, das Leinöl mit dem etwas bitteren Nachgeschmack unter den Salat zu mischen, den das Kind oft ohnehin nur in Minimalportionen geniesst. Es könnte funktionieren, wenn Sie eine Ölmischung von 2?3 Olivenöl mit 1?3 Leinöl mischen, was der ganzen Familie guttun wird. Klappt das auch nicht, bieten sich für Kinder Kapseln an, die im Mund
zerbissen werden können und eine Mischung aus Omega-3- und Omega-6-Ölen enthalten. Das hilft der Haut wie auch dem Gehirn. Normale
Kapseln zum Runterschlucken stellen für die meisten ein unüberwindbares Hindernis dar
und können somit selten eingesetzt werden. Natürlich benötigt es für die Hautbildung noch viele weitere Vitalstoffe. Deshalb stellt für die gesunde Haut eine gute ausgewogene Ernährung mit möglichst wenig Zusatzstoffen und grossem Anteil Früchte, Gemüse und Salat eine sehr wichtige Basis dar, wie auch genügend Wasser – von innen.

Was wenn es Juckt?
Sollte ein Kind über juckende Haut klagen oder Sie beobachten häufiges Kratzen, kann die Ursache vielseitig sein: von einem nervösen Tic bis zu einer Hautkrankheit. Liegt eine Krankheit vor, ist manchmal nicht klar, um welche es sich handelt. Sicher auch, weil die Zeichen zum Teil sehr ähnlich und somit unklar sind. Vielleicht auch, weil wir anscheinend oft unseren Stress, unsere Emotionen über die Haut nach aussen bringen. Nicht umsonst heisst es im Volksmund: Die Haut ist der Spiegel der Seele. Will nicht heissen, dass alle Hautprobleme nur darin gründen, sicher aber viele davon beeinflusst werden.Tritt Hautjucken ohne sichtbare Hautveränderungen auf, kann das auf eine zu trockene Haut
oder ein Problem eines inneren Organs hindeuten. Bei zu trockener Haut mit Juckreiz bieten sich Körpermilchen an mit hautberuhigenden Pflanzenauszügen der Hamamelis oder dem Herzsamen (Cardiosperum). Werden Hautveränderungen wie zum Beispiel Farbveränderungen, Bläschenbildungen oder Schuppenbildung festgestellt (vor dem Kratzen), wird der Juckreiz als Begeleitsymptom einer Hautkrankheit betrachtet. Dabei kann es sich um einen allergischen Ausschlag handeln (was nicht wirklich eine Hautkrankheit ist), um ein Ekzem, einen Bakterien- oder Pilzinfekt, Neurodermitis und um vieles mehr. Eine trockene Haut hat keine Entzündungszeichen wie Rotfärbung, Schwellung, Wärme und unterscheidet sich so deutlich z.B. von einem Ekzem.Bei juckenden Ausschlägen auf der Haut ist es hilfreich zu wissen, wo das Kind vorher war.
Spielte es auf der Wiese oder im Wald? Es gibt Pflanzen, deren Saft auf der Haut starke Reaktionen auslösen kann. Hatte es grosse Angst, grossen Ärger oder Druck? Hatte es etwas Aussergewöhnliches gegessen? Verschiedene Nahrungsmittel können einen Ausschlag hervorrufen, wenn beim Esser eine Allergie oder eine Unverträglichkeit vorliegt. Zum Beispiel auf Histamin, das sich in Tomaten, fermentierten Nahrungsmitteln wie Hartkäse, Sauerkraut, Essig oder Rotwein, in geräuchertem Fleisch etc. befindet. Oder bei einer Unverträglichkeit auf Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel (Benzoesäure), Säuerungmittel (Zitronensäure, Essigsäure), Farbstoffe, Emulgatoren etc. Viele Wege führen nach Rom
In der Naturheilkunde bestehen viele Möglichkeiten, Hautauschläge anzugehen. Entgegen der verbreiteten Meinung können auch natürliche Mittel einen Hautauschlag unterdrücken und so die Symptome lindern. Was zum Teil ein Segen sein kann, aber im naturheilkundlichen Kontext nur vorübergehend befriedigend ist. So sollten im homöopathischen wie auch im humoralmedizinischen Verständnis Hautausschläge nicht von aussen ruhiggestellt werden. Vielmehr geht es darum, das Warum hinter dem Ausschlag zu beantworten und mit den entsprechenden Mitteln zu lösen. Wobei die Lösung völlig verschieden aussehen kann, selbst wenn die Ausschläge «gleich» aussehen. Bei einem sehr temperamentvollen schlanken Kind wird bei einem Hautausschlag eine spagyrische Mischung andere Pflanzenessenzen beinhalten als bei einem sehr ruhigen, etwas molligen Kind. Einfach weil sie verschieden auf Reize (krankmachende oder «heilende») reagieren. Die Homöopathie kennt viele grosse Mittel, die einen starken Bezug zur Haut aufweisen. Aber es ist nie nur der Ausschlag, der für die Mittelwahl wichtig ist. Die Haut wird auch als dritte Niere bezeichnet. Sollte die Niere überlastet sein, wird z. T. über die Haut vermehrt ausgeschieden. Bei Hautausschlägen
kann es demnach sehr hilfreich sein, die Nieren und deren Funktion zu stärken mit entsprechenden pflanzlichen Tinkturen, Essenzen, Säften oder Tees. Lassen Sie sich beraten. Empfehlung:
  • Dokumentieren Sie Ausschläge mit Fotos (inkl. Massstab neben dem Ausschlag), Datum und Speziellem. Bei Kleinkindern können Ausschläge schnell kommen und gehen, was völlig harmlos sein kann.
  • Achten Sie auf eine gute und nicht übertriebene Körperhygiene mit milden Mitteln.
  • Unsere Ernährung – insbesondere was mit ihr alles mitgegessen wird an Zusatzstoffen – spielt auch für unsere Haut eine wichtige Rolle.
  • Verwenden Sie hochwertige kalt gepresste Öle für kalte Speisen oder ergänzen Sie mit passenden Produkten.
  • Für das richtige Heilmittel sollten wir den Menschen hinter dem Ausschlag kennen.
  • Innere Ausgeglichenheit zeigt sich auch auf der Haut.
Text: Patrick Seiz
Newsletter
Newsletter

Blei­ben Sie in­for­miert und abon­nie­ren Sie un­se­ren Newslet­ter.

{{more}}
Onlineshops
Onlineshops

On­li­neshop

{{more}}

Das könnte Sie auch interessieren