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Haarpflege – Die Alternative aus der Natur

Auf unserem Kopf befinden sich zwischen 75'000 und 150'000 Haare. Neben den von der Natur vorgesehen Funktionen, der Wärmedämmung bei kaltem Wetter und dem Schutz vor der Sonneneinstrahlung, dienen die Haare hauptsächlich repräsentativen Zwecken. Bereits 4000 Jahre v. Chr. haben die Ägypter ihre Haare gepflegt und frisiert. Dazu gehörte auch, dass die Haare gefärbt wurden.

Bis ins 20. Jahrhundert hinein waren die Frisuren durch die verschiedenen Epochen geprägt.

Mit der Erfindung des Föhns im Jahr 1900 begann das heutige „Frisur-Zeitalter“. Die Liste der verschiedenen Haarschnitte ist mittlerweile fast unendlich und ähnlich gross ist die Vielfalt an unterschiedlichen Haarfarben.

Zum Haar gehört auch die Reinigung. Sie soll das Haar entfetten und von Schmutz befreien. Kam früher noch Seife zum Zug sind es heutzutage die sogenannten Shampoos. Die alkalischen Seifen sind einerseits nicht gut verträglich und brennen stark in den Augen, andererseits bilden sie mit dem „Kalk“ im Wasser einen Film über die Haare. Dieser lässt die Haare matt und stumpf erscheinen. Nötig wird eine saure Spülung. Zum Beispiel mit Essig.

Die Haarpflege wie wir sie kennen stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im deutschsprachigen Raum begannen Pioniere wie Rausch und Schwarzkopf erste Haarpflegeprodukte auf den Markt zu bringen. Sie mischten zu den Seifenflocken Kräutertinkturen um die Haare zu pflegen.

Das bei uns geläufige Wort Shampoo hat seine Wurzeln in Hindi und heisst so viel wie Kneten.


​Früher kamen Seifen bei der Haarpflege zum Einsatz. Heute sind es Hightechprodukte.

Lassen Sie ein billiges chemischen Shampoo an Ihre Haare?

Oft erleichtern uns All in One-Produkte den Alltag. Auch in der Haarpflege ist dies so. Reinigung und Pflege sind oft in einem Produkt vereint. Doch macht dies Sinn?

Das Herzstück eines klassischen Shampoo bilden die Tenside. Sie haben einen fett- und einen wasserliebenden Teil. Diese Eigenschaft setzt die Oberflächenspannung des Wassers herab und wirkt so reinigend. Die Tenside sind ebenfalls für die Bildung des Schaums verantwortlich. Hergestellt werden sie vorwiegend synthetisch. Als Ausgangstoff dient Erdöl. Es sind oft diese synthetische Verbindungen die von der Kopfhaut nicht optimal vertragen werden.

Weitere Bestandteile sind Konservierungsmittel, Farb- und Duftstoffe, sowie Quats, Silikone und Acrylate. Quats sind positiv geladene Stickstoffverbindungen. Sie machen das Haar gut kämmbar, sind aber nicht natürlich abbaubar und werden unter anderem in Weichspülern und als Konservierungsstoff eingesetzt. Silikone und Acrylate dienen im Shampoo als Filmbildner. Sie umhüllen die Haare und lassen sie glatt und „gesund“ wirken. Neben der Umweltbelastung kommt hinzu dass sie oft nicht richtig mehr aus den Haaren entfernt werden können und sich Ablagerungen bilden.


Natürlichen Wirkstoffe helfen das Gleichgewicht der Kopfhaut wieder herzustellen.

Die milde Shampoo-Alternative aus der Natur

In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts kamen die ersten Shampoo ohne synthetische Tenside auf den Markt. Zum Einsatz kommen milde Zucker- oder Kokostenside, welche von der Haut sehr gut vertragen werden. Sie bestehen zu hundert Prozent aus natürlichen Rohstoffen und sind komplett biologisch abbaubar. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es. Natürliche Tenside sind in ihrer Herstellung rund acht Mal teurer als synthetische.

Als pflegende Bestandteile eignen sich sehr gut Pflanzenextrakte und –Öle welche auch aus der Naturheilkunde bekannt sind. Ringelblume bei strapaziertem Haar, Bambus der Feuchtigkeit spendet oder Wacholder zur Beruhigung der zu Schuppen neigender Kopfhaut, sind nur einige von vielen Möglichkeiten.

Synthetische Shampoo verändern natürlich vorkommende Prozesse auf der Kopfhaut. Die natürlichen Wirkstoffe helfen das Gleichgewicht wieder herzustellen. Dieser Prozess kann einige Tage dauern.

Die Doppelstrategie macht absolut Sinn!

In der Gesichtspflege hat sich die „Doppelstrategie“ durchgesetzt. Zuerst wird die Haut gereinigt und dann eine pflegende Creme aufgetragen. Diese „Doppelstrategie“ macht auch in der Haarpflege absolut Sinn! Bei einem All in One-Produkt wird die Reinigung mit der Pflege vermischt, was nicht sinnvoll ist.

Zuerst müssen Schmutzpartikel und Stylingrückstände, wie sie von Festigern und Gels entstehen, entfernt werden. Dann kann das Haar mit einer Kur oder einem Conditioner gepflegt werden. Die Haarkuren und Conditioner verbessern und stärken die Haarstruktur, regenerieren, pflegen, schützen und verleihen dem Haar Volumen.

Haarkuren enthalten grösstenteils moderne Pflanzenöle wie Jojoba-, Kokos- oder Klettensamenöl. Ergänzt werden die Öle mit Pflanzenextrakten und Wachsen.

Oft sind Haare gefärbt oder getönt. Durch das synthetische Färben werden die Haare stark belastet. Die klassischen Colorationen enthalten Ammoniak und Wasserstoffperoxid. Ammoniak öffnet die Schuppenschicht der Haare damit die Bleich- und Färbemittel ins Haar eindringen können. Wasserstoffperoxid zerstört die natürlich vorkommenden Farbpigmente im Haar. Als Farbstoff kommen oft Azofarbstoffe zum Einsatz. Die enthaltenen Azopigmente werden synthetisch hergestellt. Sie haben ein hohes Allergierisiko und sind wegen dem Verdacht der Gesundheitsschädigung in Nahrungsmitteln verboten. Wer schon synthetische Colorationen verwendet hat weiss, dass vor der Anwendung zwei Flüssigkeiten zusammengemischt werden müssen. Zur Farbe wird das Oxidationsmittel, oder auch Entwickler genannt, beigemischt. Erst so wirkt die Farbe auf dem Haar. Alle diese Entwickler sind giftig. Sie werden über die Haut aufgenommen und haben ein hohes Allergiepotential. Häufig werden Haarfarben mit Parabenen oder halogenierten Verbindungen haltbar gemacht. Beide Wirkstoffgruppen sind ebenfalls für ihr hohes Allergierisiko bekannt. Halogenierte Stoffe können bei beim Eindringen in den Körper Schädigungen hervorrufen.

Die natürliche Haarfarbe die das Haar beim Färben pflegt.

Sie sind noch nicht weit verbreitet, doch es gibt sie. Moderne hundert Prozent natürliche Cremehaarfarben ohne Ammoniak, Wasserstoffperoxide und andere schlecht verträgliche Stoffe.

Es sind permanente Colorationen. Das heisst die Farbe wird wie bei den synthetischen Produkten nicht ausgewaschen. Einen grossen Unterschied gibt es dennoch. Während die synthetischen Oxydationsfarben in der Haarstruktur die natürliche Haarfarbe ersetzen, lagern sich die natürlichen Farbpigmente in der äussersten Schuppenschicht der Haare an. Die neue Haarfarbe entsteht durch ein Zusammenspiel zwischen der natürlichen Haarfarbe und den Farbpigmenten der Coloration.
Wer bei Naturhaarfarben an Hennapulver und den aufzutragenden „Brei“ denkt liegt nicht ganz falsch. Die Naturhaarfarben haben jedoch in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen. Mittlerweile gibt es nicht mehr nur das klassische Hennarot. Dank natürlichen Stoffen wie Wallnussschalen, Cassisbeeren, Kaffee oder Rhabarerwurzel entstanden viele verschiedene Farben.

Die Zeiten des Färbebreianrühren sind vorbei. Seit ein paar Jahren gibt es gebrauchsfertige Cremefarben in Tuben.

Dank des Color Conditioner leuchtet Ihr gesundes Haar in der Sonne!

Mit der Vor- und Nachbehandlung kann das Resultat der Coloration optimiert werden.
Zur Vorbehandlung eignet sich eine Mineralerdepackung. Sie hilft Rückstände von Stylingprodukten, Schuppen und überschüssiges Fett zu entfernen. Dadurch kann sich die Haarfarbe optimal anlagern und das Resultat verbessern.
Nach dem Färben empfiehlt sich die Anwendung eines Color Conditioner. Die Colorationen enthalten bereits pflegende Inhaltstoffe wie zum Beispiel Jojobaöl oder Weizenprotein. Der Conditioner enthält zusätzlich Öle die das Haar verschliessen. Unter dem Schutzfilm bleibt die Farbe nicht nur länger schön, sie wird auch intensiviert. Neben der Bildung des Schutzfilms glätten die Öle die Schuppenschicht. Ein glattes Haar reflektiert das Licht viel intensiver, was es leuchtend und gesund erscheinen lässt.

Text: Christian Meister, Bilder: Pixabay

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