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Inkontinenz

Unkontrollierter Harnverlust kann massiven Leidensdruck verursachen, nur wenige Menschen reden über dieses schambesetzte Tabuthema. Zwar sind mehr Frauen betroffen, doch auch Männer kennen das Toilettenproblem. Naturheilmittel schaffen Abhilfe und wieder Lebensfreude.

«Irgendwann habe ich mich nicht mehr getraut, ins Theater oder ins Restaurant zu gehen, geschweige denn zu reisen. Selbst Shopping in der Stadt machte mir keinen Spass mehr, da ich immer nur darüber nachdachte, wo sich die nächste öffentliche Toilette befindet. Ich fühlte mich hilflos und einsam …» Andrea (55 Jahre).

«Auf einmal ist die Hose nass, man fürchtet einfach, dass sich verräterische Flecken zeigen oder man sogar nach Urin riecht, die Leute halten einen ja direkt für unsauber und ungepflegt …» Klaus (62 Jahre).

So wie Andrea und Klaus leiden weltweit 200 Millionen, in der Schweiz 400 000 Menschen aus unterschiedlichen Gründen an Inkontinenz. «Betroffenen fällt es sehr schwer, sich mit ihrem Problem jemandem anzuvertrauen», erklärt die Drogistin Annina Leuthold von der Aktiv Drogerie Hinwil in Zürich, «oft kommen sie erst einmal und kaufen Slipeinlagen, bevor sie sich vielleicht beim nächsten Besuch langsam öffnen und wirklich von ihrer Not berichten. Männer schicken auch eher ihre Frauen, so sehr schämen sie sich. Dabei gibt es vielfältige Arzneien und Methoden, die helfen.»


Mehrheitlich müssen sich Frauen mit zunehmendem Alter, etwa ab 50 Jahren, mit einer Blasenschwäche auseinandersetzen.

Erkrankungsarten

Bei unkontrolliertem Harnverlust unterscheiden Experten im Wesentlichen zwei Formen: die Belastungs- und die Dranginkontinenz. Bei erstgenannter liegt eine Schwäche der Schliessmuskeln der Blase vor, schon Husten oder Lachen kann zu Harnverlust führen. Charakteristisch für die zweite Art ist ein plötzlich einsetzender, nicht zu beherrschender Harndrang. Mehrheitlich müssen sich Frauen mit zunehmendem Alter, etwa ab 50 Jahren, mit einer Blasenschwäche auseinandersetzen. Ursache dafür sind ihre Physiognomie – das Harnsystem und die Sexualorgane sind eng verbunden – und die nachlassende Östrogenproduktion, wenn die Eierstöcke allmählich ihre Funktion einstellen. Aber bei Blasenschwäche handelt es sich nicht nur um ein reines Frauenproblem. 

Auch bei Männern verbreitet 

Während beim weiblichen Geschlecht das Sexual- und Harnsystem schrumpft, wird bei den Männern die Prostata grösser und verändert ihre Form vom Umfang einer Walnuss hin zu dem einer Aprikose. Dieser Prozess beginnt etwa mit dem 40. Lebensjahr. Die Prostata schmiegt sich nahe dem Schliessmuskel um die Harnröhre und engt diese ein, wenn sie wächst. Dadurch wird die Blasenentleerung erschwert. In der übervollen Blase dehnen sich dann die Muskelfasern und die in der Blasenwand befindlichen Nervenenden. Der Druck auf die Blasenwand weckt das «Ich-kann-nicht-mehr-warten- Syndrom», es kommt zur Dranginkontinenz. 

Behandlung 

Aus Scham und der falschen Annahme, dass im Alter auftretende Inkontinenz einfach ertragen werden muss, leiden viele betroffene Menschen im Stillen. Dabei gibt es vielfältige Massnahmen, die helfen. «Bei uns in der Drogerie findet sich für Betroffene eine grosse Auswahl an saugstarken Einlagen und speziellen Hosen», erörtert Annina Leuthold, «die nicht auffallen und das Austreten von Flüssigkeit und Gerüchen verhindern.» Grundsätzlich hilft Männern und Frauen Beckenbodentraining, um die betroffenen Muskeln zu stärken. «Frauen empfehle ich die Schüssler-Salze Nr. 1, 11, 8 und 10 und homöopathische Globuli. Männern helfen Arzneien mit Sägepalme und Brennnesselwurzel sowie Kürbiskernöl-Präparate als Unterstützung», sagt Annina Leuthold. «Am allerwichtigsten ist es, sein Problem klar anzusprechen und sich uns anzuvertrauen, denn es gibt keinen Grund, sich zu schämen. Dann können wir Betroffenen individuell passende Therapien zusammenstellen.» 


«Ich dachte immer, Probleme mit der Prostata haben nur ältere Männer, als ich dann erfuhr, dass die Ursache für das Brennen beim Wasserlassen, den häufigen Harndrang und die Schmerzen im unteren Rückenbereich eine entzündete Prostata war, überraschte mich das ziemlich …» Martin (28 Jahre).

Prostatitis 

Wenn vor dem 40. Lebensjahr Probleme mit der Prostata auftauchen, liegt meist eine Prostatitis vor, eine bakteriell verursachte Entzündung der Prostata. Die Symptome gleichen denen einer Blasenentzündung, sind aber noch unangenehmer, da Schmerzen nicht nur beim Wasserlassen auftreten. «Prostatitis kann durch spezielle Bakterien, sogenannte Chlamydien hervorgerufen werden», erklärt Annina Leuthold, «diese werden beim Geschlechtsverkehr von der Frau auf den Mann übertragen. Bei Verdacht auf Prostatitis muss ein Urologe aufgesucht werden, denn meist ist die Einnahme von Antibiotika erforderlich.» Damit die Prostatitis richtig auskuriert wird, ist eine hohe Trinkmenge mit insbesondere Weidenröschen-Tee erforderlich. Zusätzlich können gut gewählte Produkte, die die Vitamine C, E, A, Zink und Selen enthalten, die Rückfallquoten erheblich senken. Stress kann als zusätzlicher Faktor eine Prostatitis negativ beeinträchtigen. Die Homöopathie kann bei dieser Erkrankung unterstützend eingesetzt werden und hat in vielen Fällen Betroffenen helfen können.

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