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Chai - würzig und kreativ

Chai-Tee, Chai Latte, Chai-Glace usw. Kein Bereich der Küche, der heute nicht vom feinwürzigen Chai-Aroma beeinflusst wird. Was heute modern ist, hat eine lange Tradition und lässt viel Raum für eigene Rezepte und Kreationen.

Die heute bekannte Form des Chai-Tees kommt aus Indien. Dort wird er Masala Chai genannt. Denn Chai bedeutet nichts anderes als Tee. Unser westlicher Begriff würde also mit Tee-Tee übersetzt. Masala steht allgemein für eine Gewürzmischung. Masala Chai bedeutet also «gewürzter Tee». Nicht nur bei uns ist der würzige Tee beliebt, auch in Ostafrika und den arabischen Ländern ist Chai weitverbreitet. Aus Afrika kommt nebenbei auch die eigene Art, Rooibos anstelle von Schwarztee zu verwenden.

Geheime Gewürzmischung

Die Entstehung der Urform hingegen ist eine Vereinigung aus dem indischen Ayurveda und der britisch-kolonialen Teetradition Nachdem in Indien der Anbau für Assamtee geglückt war, hatte sich der Schwarztee als Volksgetränk verbreitet. Erst ganz klassisch britisch mit etwas Milch und wenig Zucker. Dann fingen die Inder an, Gewürze zuzugeben und verwendeten mehr Milch und mehr Süsse. Der Masala Chai war geboren. Ein Orginalrezept gibt es nicht. Vielmehr hat jede Familie ihre eigene, manchmal geheime Gewürzmischung, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Daher schmeckt Masala Chai immer unterschiedlich, aber immer köstlich. Die Gewürzmischung besteht aus Zimt, Ingwer, Kardamom, Anis oder Sternanis, schwarzem Pfeffer, manchmal auch Fenchel, Gewürznelke oder Chili. Sie können nach Belieben selbst ergänzen und mit verschiedenen Gewürzen experimentieren. Wie wäre es etwa mit einem Hauch Muskat oder einer fruchtigen Orangenschale? Ähnlich unterschiedlich ist die verwendete Milch. Ob wie in Indien die Milch von Wasserbüffeln oder Ziegen, in unseren Breitengraden meist Kuhmilch oder eine pflanzliche Alternative – die Geschmäcker sind unterschiedlich. Zusammen mit Zucker und Honig oder ganz ohne Süsse entsteht so Ihr ganz persönlicher Chai.

Kreativität freien Lauf lassen

Chai Latte ist eine moderne Interpretation des Westens und nicht in der Tradition verwurzelt. Auch die Weiterentwicklung zu Convenience-Produkten wie z. B. Instant-Chai oder Chai-Sirup ist vor allem der Trendindustrie und nicht dem Genuss geschuldet. Dennoch ist Masala Chai vielseitig verwendbar. Sie können ihn nicht nur trinken, sondern auch damit kochen und backen. Ob süss oder pikant, Brot, Guetzli oder Sonntagsbraten, Masala Chai gibt vielen Gerichten einen würzigen Hauch Orient. Seien Sie also kreativ und lassen Sie Ihrer Chai-Lust freien Lauf. 

Chai

Chai Rezept

nur eine von zig Möglichkeiten

 für eine Portion:

  • 2 Nelken
  • 2 Kardamomkapseln
  • 5 g Ingwer
  • ½ Zimtstange
  • 2 schwarze Pfefferkörner
  • 3 bis 4 g Schwarzteeblätter
  • kräftige Sorte wie z. B. Assam
  • 1 TL brauner Rohrohrzucker
  • 300 ml halb Wasser,
  • halb Milch oder nur Milch

Die Gewürze im Mörser etwas zerstossen und in der Pfanne leicht rösten, dann mit Milch und Wasser ablöschen.

Aufkochen und eine Minute köcheln lassen, dann die Schwarzteeblätter zugeben und nochmal 10 Minuten ziehen lassen.

Zucker dazu, absieben, fertig. Giessen Sie den Tee ein paar Mal in hohem Bogen zwischen zwei Gefässen hin und her, wird er besonders cremig.

Geniessen Sie Ihren Chai!

 

Wussten Sie, dass …

… ein Teegarten nicht nur eine Plantage, sondern auch meist ein kleines Dorf ist? Die Menschen, die im Garten beschäftigt sind, leben mit ihren Familien auch da. In den meisten Teegärten Indiens gibt es daher Schulen, Wohnungen, manchmal sogar Spitäler.

Text: Lukas Maron, Bilder: Beat Brechbühl

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