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Tee liegt im Trend

Auf die Frage «Kaffee oder Tee?» antworten heute viele Menschen mit «Tee!». Sie auch? Längst hat das facettenreiche Getränk sein verstaubtes Image abgeschüttelt. Tee ist zum Alltagsbegleiter und Lifestyleprodukt geworden. In diesem ersten Teil unserer neuen Tee-Serie geht es um die Klassiker in Weiss, Grün und Schwarz.

Tee ist nicht gleich Tee. Das sei schon mal vorweggenommen. Die Vorlieben pendeln zwischen Kräuter-, Früchte-, Schwarz-, Grün- und Weisstee. Dass ein Kräutertee anders daherkommt als einer aus Früchten, ist naheliegend. Bei den klassischen Sorten ist die Unterscheidung allerdings etwas komplexer, denn es handelt sich immer um die gleiche Pflanze. Während für weissen Tee ausschliesslich die obersten zwei Teeblätter und die junge Knospe geerntet werden, sind es bei Schwarz- und Grüntee die gleichen Blätter. Vor allem, was nach der Ernte mit den Blättern passiert, bestimmt die verschiedenen Qualitäten. Auch ein grosser Teil des Geschmacks hängt von diesen Verfahren ab. 

Farbe und Geschmack entstehen

Nach der Ernte beginnt die Verwandlung in die «Grossen Drei». Die dunkle Farbe und der charaktervolle Geschmack des Schwarztees sind dem Sauerstoff bzw. einer Fermentation geschuldet. Nach der Ernte werden die Blätter verrieben und die Zellwände brechen auf. Anschliessend welken die Blätter bei feuchtwarmen 30 °C. Der Sauerstoff der Luft reagiert mit dem Zellsaft, sodass gewisse Inhaltsstoffe fermentieren. So verändern sich Farbe und Geschmack. Das anschliessende Trocknen beendet die Fermentation und Herstellung von Schwarztee. Grüner Tee geht nach der Ernte ins Dampfbad oder wird bei grosser Hitze geröstet. Das verhindert die Fermentation, der Tee behält seine grüne Farbe und den milden, krautigen Geschmack. Die wertvollen Blattspitzen des weissen Tees bleiben möglichst unverarbeitet. Nur leicht gewelkt und anschliessend getrocknet, behält der weisse Tee seine helle, flaumweisse Farbe und das milde, samtige Geschmacksprofil. 

Tee

Die Zubereitung ist eine Kunst

Wenn Sie jetzt denken, dass man bei der Zubereitung von Tee nichts falsch machen kann, liegen Sie falsch. Nur heisses Wasser drüber und fertig – das ist zwar eine Möglichkeit. Aber das Resultat ist nicht mit dem vollmundigen Bouquet eines vollendeten Aufgusses vergleichbar.

Ungefähr 1 TL Tee pro Tasse in die Kanne bzw. in das innenliegende Sieb geben, denn der Tee braucht Platz, damit sich die Blätter und Aromen entfalten können. Teebeutel sind zwar praktisch, aber aus Sicht des Aromas eine absolute Notlösung, weil dabei genau dieser Entfaltungsraum fehlt. Für das beste Resultat nehmen Sie kalkarmes Wasser und geben dann jeder Teesorte die angemessene Wassertemperatur und berücksichtigen auch die individuellen Ziehzeiten. Die allgemeinen Rahmenbedingungen schlüsseln sich so auf:

Je nach Sorte weichen Temperatur und Ziehzeit ab. Lassen Sie sich beim Kauf beraten, damit Sie ein wahres Aromaerlebnis in die Tasse zaubern. Ist Ihr Tee zu bitter, grasig oder sonst nicht, wie er soll? Dann haben Sie entweder zu viel Tee oder zu heisses Wasser verwendet oder die Ziehzeit war zu lang. Natürlich ist am Schluss Ihr persönlicher Geschmack entscheidend. Probieren Sie also einfach etwas aus und entdecken Sie die Aromenvielfalt der «Grossen Drei». Übrigens: Sie können den Tee auch mehrfach aufgiessen. Mit jedem Aufguss eröffnen sich andere und neue Aromen. In der Tat: Ein ganz heisses Erlebnis, so eine Tasse Tee.

Zubereitung der grossen drei

SchwarzteeWasser 90 – 100 °C   2 bis 3 Minuten ziehen lassen

Grüner TeeWasser 60 – 80 °C   1 bis 3 Minuten ziehen lassen

Weisser TeeWasser 75 – 80 °C   5 bis 10 Minuten ziehen lassen

 

Wussten Sie, dass …

Ostfriesland mit 300 Litern pro Kopf der europäische Teetrinkchampion ist? Aber Sie outen sich sofort als Tourist, wenn Sie Milch statt Rahm in den Tee geben oder gar umrühren. So gehts richtig: Vor dem Eingiessen «Kluntjes», ein Stück Kandis, in die Tasse geben. Tee drüber und dann den Rahm in kleinen Tropfen im Gegenuhrzeigersinn in den rotgoldenen Tee träufeln. Nicht umrühren. So geht das!

Text: Lukas Maron, Bilder: Beat Brechbühl

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