Nicht auf Defizite konzentrieren
Von Anfang an sollten Eltern ihren Kindern zeigen, dass sie sich für ihren Schulalltag interessieren. Das gibt dem Nachwuchs Sicherheit und bietet die Möglichkeit für die Kinder, eventuell schwierige Situationen in der Schule zu Hause zu verarbeiten. Unsere Gesellschaft und das Schulsystem haben eher die Tendenz, Defizite zu fokussieren, die es zu beheben gilt. Deshalb wirkt es sich positiv auf Kinder aus, wenn Eltern ihre Stärken, Erfolge und Anstrengungen besonders beachten und loben, das gibt Selbstbewusstsein. Schwächen sollten nicht dramatisiert und beim Umgang mit ihnen Unterstützung angeboten werden.
Umgang mit Versagens-Ängsten
In der Regel freuen sich Kinder auf den Schulbeginn. Ängste treten eher später auf, wenn die Schüler die Bedeutung ihrer Leistungen erfasst haben und eventuell überbetonen. Dies kann in ihrer Persönlichkeit verankert sein, kann aber auch durch die Rückmeldungen der Eltern verursacht werden. Die Kinder merken, welche emotionalen Reaktionen sie bei Mama und Papa mit ihren schulischen Erfolgen oder Misserfolgen auslösen. Je nach Resonanz auf schlechte Noten, fürchten sie, zu versagen. Deshalb sollten Eltern ihre Rückmeldungen hinterfragen, beobachten, ob das Kind kognitiv überfordert ist oder eher zu wenig gearbeitet hat und entsprechend reagieren. So etwa den Nachwuchs ermutigen, sich das nächste Mal etwas mehr anzustrengen oder «mal zu versagen» als menschlich darstellen und das Kind an seine Fähigkeiten erinnern. Auch später in der Schullaufbahn, etwa beim Wechsel auf weiterführende Schulen, kann es wieder zu Krisen bei den Kindern kommen, wenn sie fürchten, den höheren Anforderungen nicht entsprechen zu können. Auch hier gilt es, mit dem Nachwuchs im Kontakt zu bleiben, sein Selbstbewusstsein zu stärken und die elterliche Unterstützung zuzusichern, falls das Kind an Grenzen kommt.