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Tipps zum Schulstart

Schuleintritt und Schulalltag stellen für Kinder und Eltern eine entscheidende Veränderung dar. Damit diese Entwicklungsaufgabe positiv erlebt wird und sogar Freude bereitet, sollten Eltern und Kinder sich nicht zu start unter Druck setzten.

Die Biographie jedes Menschen ist geprägt durch gesellschaftlich festgelegte Einschnitte und Phasen. Im Kindesalter gehört der Schuleintritt dazu, der eine spannende Herausforderung für die ganze Familie darstellt. Schon die Kindergartenzeit bedeutete eine Neuorientierung. Ein fester Tagesablauf und eine institutionalisierte, ausserfamiliäre Erfahrungswelt forderten und förderten das Kind bereits. Mit dem Schulbeginn übernimmt der Nachwuchs wieder eine neue Rolle und der Leistungsaspekt rückt stärker in den Mittelpunkt. Dieser Umstand hat Einfluss auf das Kind und seine Eltern.

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Eltern unter Druck

In einer leistungsorientierten Gesellschaft sorgen sich Mutter und Vater schon sehr früh um die Zukunft ihrer Kinder und wissen um die Bedeutung von Schulkarrieren und Abschlüssen. Auch spielen eigene Erinnerungen an die Schulzeit und teils unbewusste Wünsche der Eltern hinsichtlich der Ideal-Entwicklung der Kinder eine Rolle. Hieraus können sich Erwartungen ergeben, die sich negativ auf das Kind auswirken. Grundsätzlich ist es wichtig, das Kind nicht unter Druck zu setzen, wenn es an seine Leistungsgrenzen stösst und es optimal zu unterstützen. Sinnvoll ist es auch, das eigene Kind so zu akzeptieren wie es ist, also etwa ein Kind, das eher handwerklich und praktisch begabt ist, nicht zu einer Akademikerlaufbahn zu zwingen.


Den Schulstart erfolgreich und locker meistern.

Nicht auf Defizite konzentrieren

Von Anfang an sollten Eltern ihren Kindern zeigen, dass sie sich für ihren Schulalltag interessieren. Das gibt dem Nachwuchs Sicherheit und bietet die Möglichkeit für die Kinder, eventuell schwierige Situationen in der Schule zu Hause zu verarbeiten. Unsere Gesellschaft und das Schulsystem haben eher die Tendenz, Defizite zu fokussieren, die es zu beheben gilt. Deshalb wirkt es sich positiv auf Kinder aus, wenn Eltern ihre Stärken, Erfolge und Anstrengungen besonders beachten und loben, das gibt Selbstbewusstsein. Schwächen sollten nicht dramatisiert und beim Umgang mit ihnen Unterstützung angeboten werden.

Umgang mit Versagens-Ängsten

In der Regel freuen sich Kinder auf den Schulbeginn. Ängste treten eher später auf, wenn die Schüler die Bedeutung ihrer Leistungen erfasst haben und eventuell überbetonen. Dies kann in ihrer Persönlichkeit verankert sein, kann aber auch durch die Rückmeldungen der Eltern verursacht werden. Die Kinder merken, welche emotionalen Reaktionen sie bei Mama und Papa mit ihren schulischen Erfolgen oder Misserfolgen auslösen. Je nach Resonanz auf schlechte Noten, fürchten sie, zu versagen. Deshalb sollten Eltern ihre Rückmeldungen hinterfragen, beobachten, ob das Kind kognitiv überfordert ist oder eher zu wenig gearbeitet hat und entsprechend reagieren. So etwa den Nachwuchs ermutigen, sich das nächste Mal etwas mehr anzustrengen oder «mal zu versagen» als menschlich darstellen und das Kind an seine Fähigkeiten erinnern. Auch später in der Schullaufbahn, etwa beim Wechsel auf weiterführende Schulen, kann es wieder zu Krisen bei den Kindern kommen, wenn sie fürchten, den höheren Anforderungen nicht entsprechen zu können. Auch hier gilt es, mit dem Nachwuchs im Kontakt zu bleiben, sein Selbstbewusstsein zu stärken und die elterliche Unterstützung zuzusichern, falls das Kind an Grenzen kommt.


Die Kinder merken, welche emotionalen Reaktionen sie bei Mama und Papa mit ihren schulischen Erfolgen oder Misserfolgen auslösen.

Auf Fähigkeiten vertrauen

Viele Erziehungsberechtigte machen sich Sorgen, ob der Sohn oder die Tochter den Schulanforderungen gewachsen ist. Am besten hilft es dem Nachwuchs, wenn die Familie auf seine Fähigkeiten vertraut und dies dem Kind auch spiegelt. Darüber hinaus können sich die Eltern damit beruhigen, dass bei eventuell auftretenden Problemen vielfältige Unterstützungsangebote wie Lehrer als Ansprechpartner, Förderzentren in Schulen oder externe Fachpersonen existieren, die helfen können. Je entspannter Eltern an die neue Lebensphase des Kindes herangehen, desto unbelasteter können auch die Kinder die neue Lebensphase bewältigen. So kann der Schuleintritt glücken und die Schule Spass machen.

Empfehlungen zum Schulstart

  • Den Schuleintritt thematisieren, aber nicht dramatisieren.
  • Den Schulweg und das Schulhaus besichtigen.
  • Gemeinsam den Schulsack kaufen und einen Lernplatz einrichten.
  • Ältere Geschwister oder Nachbarskinder können Vorbildfunktion übernehmen.
  • Keinen übertriebenen Druck auf die Kinder ausüben.
  • Bei Einschlafproblemen Rituale einbauen.
  • Eventuell aufkommende Ängste des Kindes hinterfragen und relativieren.
  • Wenn der Schulweg zumutbar ist, diesen das Kind alleine bewältigen lassen.
  • Das Kind hinsichtlich Unabhängigkeit und Stärken fördern.
  • Keine defizitorientierte Haltung der Eltern.
  • Das Kind so akzeptieren, wie es ist, also nicht überfordern.

Text: Ariane Kroll, Bild: Pixabay

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