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Expertentipp Stillen – Väter in der Stillzeit

Nicht nur für Mütter, sondern gerade auch für junge Väter ist die erste Zeit mit dem Baby eine grosse Umstellung im Leben. Sie möchten die Familie versorgen und geben im Beruf alles. Sie möchten ein guter Vater sein und sind unsicher, was von Ihnen erwartet wird. Sie wollen da sein.

Doch während Ihre stillende Partnerin sich vom Kind regelrecht "ausgesaugt" fühlen kann, wirken Ihre Partnerin und das Baby auf Sie wie ein gut eingespieltes Team. Und Sie als Vater haben den Eindruck, Sie seien aussen vor. Ein Beifahrer eben. Doch das stimmt nicht, denn das Team braucht auch Sie! Studien zeigen, dass Mütter umso länger stillen, je mehr Unterstützung sie von ihrem Partner erfahren. Sie können sich auf verschiedenste Art einbringen und das Stillen damit für alle Beteiligten zu einer harmonischen und unvergesslichen Erfahrung machen. Hier einige hilfreiche Tipps.

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Sagen Sie ja

Allein Ihre bejahende Einstellung zum Stillen kann Ihrer Partnerin sehr viel Kraft geben. Jede Mutter braucht die Bestätigung, für Ihr Baby genau das Richtige zu tun. Ermuntern Sie Ihre Frau und stehen Sie ihr zur Seite!

Informieren Sie sich

Stöbern Sie in dem Stapel der Schwangerschafts- und Babyliteratur Ihrer Partnerin. Bei allen werdenden Müttern häuft sich neben dem Bett eine beachtliche Auswahl an Literatur. Nehmen Sie sich eines der Bücher und beginnen Sie zu lesen. Auch im Geburtsvorbereitungskurs der Hebamme Ihrer Frau sind Sie ein gern gesehener Gast. Und selbst wenn Sie anschliessend kein Experte sind, können Sie mit Ihrer Frau auf diese Weise doch über Unsicherheiten und anfängliche Fragen sprechen.


Auch im Geburtsvorbereitungskurs sind Väter gern gesehene Gäste.

Beziehen Sie Position

Wichtig ist, dass sich Ihre Frau in einer bequemen Position befindet, wenn das Kind gestillt wird. Ihre Partnerin kann Ihr Baby in verschiedenen Positionen anlegen. Am weitesten verbreitet ist das Stillen im Liegen oder im Sitzen. Vor allem in den allerersten Tagen und während der Nacht ist das Stillen im Liegen für die Mutter sehr entspannend. Welche Stillposition auch gewählt wird: Entscheidend ist, dass sich Ihre Frau wohlfühlt und das Baby freien Zugang zur Brust hat. Rücken und Arme und eventuell auch die Füsse der Mutter sollten gut abgestützt sein. Ausserdem kann das Stillen nur gelingen, wenn sie in Ihnen eine gute Stütze und Halt hat. Also stärken Sie Ihrer Partnerin den Rücken!

Entlasten Sie Ihre Partnerin

Stillen ist eine innige Erfahrung, kann aber gerade anfangs auch harte Arbeit sein. In der Anfangszeit sollten Sie deshalb unbedingt zur Verfügung stehen, um im Haushalt behilflich zu sein. Auch wenn Ihnen nach einem harten Arbeitstag nicht danach ist: Nehmen Sie auch Haushaltspflichten ab, für die Sie normalerweise nicht zuständig sind. Kochen Sie eventuell für die Familie, gehen Sie einkaufen, waschen Sie die Wäsche oder organisieren Sie Besuche. Unterstützen Sie Ihre Partnerin, wo immer es möglich ist, und seien Sie besonders fürsorglich. Wann immer Sie können, ermöglichen Sie Ihrer Frau zu schlafen. In den ersten Lebenswochen des Babys sollten Schlafphasen unbedingt auch über Tag eingebaut werden. Muttermilch enthält das Hormon Prolaktin, welches den Säugling beruhigt. Abends sinkt der Gehalt dieses Hormons in der Milch - ein Grund, warum Babys abends häufiger weinen. Schläft Ihre Frau am Tag - eine kurze Zeit ist hier schon hilfreich -, dann tankt sie dieses natürliche "Beruhigungsmittel" für das Baby wieder auf und Sie können sich auf entspannte Abende freuen!


Unterstützen Sie Ihre Partnerin, wo immer es möglich ist.

Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind

Wenn es für Sie beruflich machbar ist, verbringen Sie soviel Zeit wie möglich mit Ihrem Baby. Spielen Sie mit Ihrem Kind, gehen Sie mit ihm spazieren, tragen Sie es im Tragetuch oder unternehmen Sie etwas, wovon immer Sie glauben, dass es zusammen Spass macht. Auch Windeln wechseln, kuscheln, das Baby ins Bett bringen oder baden sind gute Möglichkeiten, eine enge Beziehung zu Ihrem Kind aufzubauen. Hat bereits wieder Ihr Arbeitsalltag begonnen, dann planen Sie bewusst abends und am Wochenende Zeit für sich und Ihr Baby ein.

Füttern Sie das Baby

Ihre Partnerin pumpt Muttermilch ab? Dann übernehmen Sie das Füttern. Dadurch erhalten Sie wertvolle Zeit, um zu Ihrem Kind eine innige Beziehung aufzubauen. Ihre Partnerin kann sich in dieser Zeit einfach mal entspannen bzw. außer Haus wieder etwas unternehmen. Auch wenn Ihre Partnerin frühzeitig in den Beruf zurückkehren möchte, ist das Abpumpen der Milch die ideale Lösung, das Kind trotz Berufstätigkeit zu stillen. Zu Hause kann die Muttermilch für maximal 12 Monate in der Tiefkühltruhe, oder für 3 Monate im ***-Tiefkühlfach des Kühlschrankes eingefroren oder 3-5 Tage im hinteren Teil des Kühlschrankes aufbewahrt werden. Wenn sich das Stillen nach circa 4 Wochen gut eingespielt hat und das Baby korrekt an der Brust trinkt, gibt es meist keine Probleme, wenn mit der Flasche gefüttert wird. Falls das Füttern mit der Flasche nicht klappt, kann die Milch auch mit einem Löffel oder Becher gefüttert werden.

Text: Christa Müller-Aregger, Stillberaterin IBCLC / International Education Manager © Medela Switzerland, Bild: Pixabay

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