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Müde und trockene Augen

Müde und trockene Augen sowie Entzündungen von Augenpartien schränken stark ein. Dagegen gibt es probate Mittel. Wichtig ist vor allem die Pflege und Schonung der Augen.

Unser Alltag ist sehr stark auf unseren Sehsinn ausgerichtet. Daher neigen wir Menschen dazu, empfindlich zu reagieren, wenn rund um unsere Augen etwas nicht in Ordnung ist. Häufige «Störfaktoren» sind müde, juckende, trockene und entzündete Augen.

Immer schön blinzeln

Die Hornhaut ist als äusserste Zellschicht des Auges mit einem Flüssigkeitsfilm überzogen, dem Tränenfilm. Dieser stammt grösstenteils aus der Tränendrüse und wird durch eine Lipidschicht «versiegelt», um ein Verdunsten zu verhindern. Die Lipidschicht ist eine fettähnliche Substanz, die von den Meibom-Drüsen produziert wird. Immer, wenn sich die Lider schliessen, erneuert sich der Tränenfilm und verhindert so das Austrocknen der Augen.

Müde, überanstrengte Augen, ein Brennen, ein Sandkorngefühl, ständiges Tränenträufeln sowie Entzündungen der Lidränder oder Rötungen der Bindehaut – solche unangenehmen Symptome deuten auf trockene Augen hin. Dies kann auftreten, wenn die Tränendrüsen zu wenig Tränenflüssigkeit herstellen, was verschiedene krankhafte Ursachen haben kann. Das trifft bei rund 8 Prozent der betroffenen Menschen zu. In den meisten Fällen (78 Prozent) entsteht das trockene Auge durch eine erhöhte Verdunstung der Flüssigkeit als Folge eines instabilen Tränenfilms. Dadurch wird die Salzkonzentration erhöht, was zu Reizungen und Entzündungen führen kann.


Häufige «Störfaktoren» sind müde, juckende, trockene und entzündete Augen.

Es ist wichtig, alle vier bis sechs Sekunden einen Lidschlag auszuführen, um den Tränenfilm zu erneuern. Ein gesunder Tränenfilm reinigt und schützt die Augenoberfläche, verhindert Entzündungen und sorgt für eine klare Sicht. Wenn wir längere Zeit konzentriert einen Punkt fixieren, beim Lesen auf dem Sofa oder bei der Arbeit am Bildschirm, vernachlässigen wir den Lidschlag unbewusst und trocknen damit unsere Augen aus. Hier sollten gezielt Pausen eingeschaltet werden, um das Auge zu schonen. Auch trockene Luft, Zugluft, Medikamente, Mangel an Vitamin A oder Omega-3-Fettsäuren, Allergien, zunehmendes Alter und oft auch Kontaktlinsen können den Tränenfilm negativ beeinflussen.
Das Auge schonen bedeutet vor allem, dass man ihm von Zeit zu Zeit etwas Ruhe gönnt – zum Beispiel vor dem Fernseher oder dem Computer. Befeuchtende Augentropfen können müde, trockene Augen entlasten. Weiter hilft es, den Lipidfilm gezielt zu reparieren. Dazu eignet sich ein Phospholipidspray aus Sojalezithin ideal, denn auch die Lipidschicht des Tränenfilms besteht aus Phospholipiden. Dieser Spray wird auf das geschlossene Auge aufgesprüht, wobei die Phospholipide über die Wimpern an den Lidrand und weiter auf den Tränenfilm gelangen.


Befeuchtende Augentropfen können müde, trockene Augen entlasten.

Gersten- und Hagelkörner

Im Volksmund wird ein Gerstenkorn fast schon verniedlichend «Urseli» genannt. Niedlich ist ein Gerstenkorn aber mitnichten, sondern als eitriger kleiner Pickel äusserst schmerzhaft und unangenehm. Es entsteht durch eine bakterielle Entzündung der Lidranddrüsen und heilt oft von alleine ab. Gerstenkörner sind die häufigste Ursache für Lidrandentzündungen und können bei allen drei Lidranddrüsen auftreten. Hagelkörner hingegen sind eine harmlosere Entzündung der fettproduzierenden Meibom-Drüse. Sie entstehen langsam, wenn der Talg der Drüsen nicht mehr abfliessen kann, und sind nur in entzündetem Zustand schmerzhaft. Meistens bilden sie sich von selbst zurück oder kapseln sich ab. Das homöopathische Arzneimittelbuch empfiehlt folgende Augentropfen: Graphites (bei Urselis mit Hitze), Sulfur (bei Urselis und Lidrandbeschwerden) sowie  Conium mac. (bei Hagelkörnern). Ebenso wichtig ist die ein- bis zweimal tägliche Lidrandpflege mit tensidfreien Mitteln (Schonung der Lipidschicht) und fuselfreien Pads. Dies eignet sich übrigens auch bei trockenen Augen. Für Akutzustände können vor der Reinigung warmfeuchte Augenumschläge (Augenkompressen) gemacht werden. Durch die regelmässige Lidrandpflege werden auch die wichtigen Meibom-Drüsen aktiviert. Unbedingt zu vermeiden sind das Ausdrücken und Anstechen von Urselis und Hagelkörnern. Die Gefahr einer Verletzung oder Verschleppung der Entzündung wäre dabei zu gross. Auch von Kamillenanwendungen wird in Fachkreisen abgeraten, weil diese ein relativ hohes Allergiepotenzial aufweisen. Das Auge ist ein empfindliches Organ. Es braucht Schonung und von Zeit zu Zeit etwas Pflege. Einiges haben wir selber in der Hand, um müden, trockenen oder entzündeten Augen Linderung zu verschaffen. Nützliche Tipps dazu finden Sie auf www.augengesundheit.ch. Chronisch entzündete und trockene Augen gehören aber zur Abklärung immer in die Hände eines kompetenten Augenarztes.

Text: Patrick Seiz​​, Bilder: Beat Brechbühl

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