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Unser Körper von Ballast befreien

Die Schulmedizin kennt keine "Verschlackung", da nach ihrer Auffassung die Leber und Nieren den Körper von Schadstoffen befreien. Im naturheilkundlichen Denken hingegen ist seit Langem klar, dass es solche "Verschlackungen" gibt und dass eine Entschlackung unserer Gesundheit dient. Erfahren Sie hier mehr darüber.

«Warum sollte ich entschlacken?», fragen Sie sich vielleicht. Ständige Müdigkeit, Probleme mit der Verdauung (Magen, Darm und Stuhlgang), gesteigerte Verletzungsanfälligkeit, höhere Entzündungsbereitschaft oder längere Erholungszeiten – das sind alles mögliche Folgen eines verschlackten Stoffwechsels. Auch wenn beim Versuch überflüssige Kilos zu verlieren einfach gar nichts geht, kann das ein Hinweis auf eine Stoffwechselschwäche durch Verschlackung sein. Das sind triftige Gründe.

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Wenn sich der Abfall türmt

Verschlackt wird in erster Linie das Bindegewebe. Abfallprodukte unseres Körpers werden vorerst hier zwischengelagert und gelangen nicht sofort in unsere Organe, welche auf solche Störungen schnell reagieren. Das ist ein natürlicher Abwehrmechanismus unseres Körpers. Erlauben Sie mir eine kurze Metapher: Stellen Sie sich ein Häuschen mit Garten an einer Strasse vor. Oft wird der Abfallsack nicht bis zur Entsorgung auf die Strasse geschafft, sondern im Garten zwischengelagert. Der eine Sack stört im Grunde niemanden. Mit der Zeit aber schütten wir unseren Garten stetig mit weiteren Abfallsäcken zu, bis irgendwann der Weg von der Strasse zum Häuschen (Zufuhr) und umgekehrt (Abfuhr) nicht mehr frei ist. Das Häuschen steht hier für die Zellen der Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse, Muskeln usw. Die heranführenden Arterien (diese versorgen die Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff) sowie die abführenden Venen und Lymphen (sie bringen das Verarbeitete weg) stellen die Strasse dar. Der Garten um das Häuschen ist in diesem Bild das Bindegewebe. Ist dieses nun mit Müll überschüttet, kann das zu Reizungen (vermehrte Entzündungen) und weiteren Störungen führen. Ist das Bindegewebe überfüllt, werden die Organe (das Häuschen) zugeschlackt, was dann zu deutlichen Problemen führen kann. Dr. med. M. Worlitschek kommt in seinem Buch «Praxis Säure-Basen-Haushalt» zum Schluss, dass ein Herzinfarkt die finale Spitze der Übersäuerung ist. Oft spricht man von Entschlacken und meint damit das Entsäuern. Aber nicht nur. Es gibt auch spezielle Formen der Verschlackung, beispielsweise durch toxische Metalle wie Aluminium, Cadmium, Blei, Quecksilber, Silber u. a. m. Das sind alles Metalle, die unser Körper definitiv nicht braucht, die aber leider oft in Umweltkreisläufe und somit in unsere Nahrungskette gelangen.

Babuschka Entschlackung

Wie wird entschlackt?

Um überflüssige Abfallstoffe aus dem Körper zu schaffen, braucht es Ausgänge. Die Leber, die Nieren, der Darm, die Haut und die Lungen sind die «Ausgangspforten» unseres Körpers.

Die Leber

Unsere Leber reagiert gut auf bittere Stoffe, deshalb bieten sich hier bittere Tees wie Wermut, Artischocke oder Tausendgüldenkraut an. Bitterstoffe stellen aber eine Reiztherapie dar und über längere Zeit stumpft die Wirkung ab. Deshalb ist es ratsam, mit den Pflanzen und somit auch mit der Intensität der Bitterstoffe zu variieren und auch Mischungen auszuprobieren. Die Bitterstoffpflanzen können sehr gut auch als Urtinkturen- oder Spagyrikmischungen eingesetzt werden. Wobei in der Spagyrik die Bitterkeit weniger zum Tragen kommt, dafür die Wirkung umfassender sein kann. Bitterstoffe aktivieren die Gallensaftproduktion in der Leber und somit die «reinigende» Wirkung. Daneben sollte auch die Leberregeneration – die Pflege der Leber – beachtet werden. Hier kommt mit Vorteil die Mariendistel zum Einsatz, denn sie stärkt den Leberzellschutz am besten.

Dabei helfen verschiedene Formen von Urtinkturen, Spagyrik, Ceres-Tropfen oder Mischungen davon sowie Dragées (auf einen genügend hohen Gehalt achten). Neben den innerlichen Methoden unterstützt auch ein Leberwickel (warme Auflage mit einem Leberwickelöl aus ätherischen Ölen) die Leberpflege.

Sollten Unpässlichkeiten auftreten – zum Beispiel Verdauungsprobleme, erhöhte Müdigkeit oder ein Muskelkater­gefühl im unteren rechten Rippenbogen – kann das auf eine Überforderung der Leber hindeuten. In solchen Fällen ist eine sanfte Leberstärkung angezeigt: Zu Beginn mehr auf die Leberpflege als auf die Aktivierung setzen.

Die Nieren

Die Nieren können sehr gut mit entsprechenden Tees angeregt werden. Mit dem Tee wird auch gleich vermehrt Flüssigkeit zugeführt, das ist unabdingbar. Wer den Boden reinigen will (und entschlacken ist im Grunde reinigen) erreicht mit Putzmitteln alleine nur eine Schmiererei. Es braucht Wasser dazu als Lösungs- und Abspülmittel. Ähnlich verhält es sich in unserem Körper. Wer entschlackt, sollte täglich mindestens 2,5 Liter Wasser und ungezuckerten Tee trinken. Der Tee stellt die Funktionsanregung sicher, deshalb muss längst nicht die ganze Tagesmenge als Tee getrunken werden.

Harntreibende Pflanzen sind zum Beispiel der Schachtelhalm, Hauhechel oder der Löwenzahn (ist auch ein gutes Lebermittel). Speziell erwähnenswert sind die Goldraute und Birkenblätter. Beide stärken auch die Nierenenergie. Die Brennnessel regt die Nieren an und entlastet das Bindegewebe – sie gehört auch in das Entschlackungskonzept. 

Babuschka Entschlackung

Der Darm

Um den Darm zu entlasten, kann zu Beginn der Entschlackung ein gehäufter Esslöffel Glauber- oder Bittersalz mit 3 dl Wasser getrunken werden. Während der Entschlackung sollte dies einmal pro Woche wiederholt werden. Vorsicht aber: Abführmittel sind grundsätzlich nicht gewohnheitsmässig einzunehmen, weil es zu Problemen mit der Darmbewegung, der Darmschleimhaut oder dem Mineralsalzhaushalt kommen kann. Für die Dauer einer Entschlackung macht es jedoch Sinn. Auch Einläufe oder gar eine wöchentliche Hydrocolontherapie helfen. Daneben stärkt auch eine gesunde Darmflora, die mit Probiotika aufgebaut wurde, den Darm, was wiederum dem Immunsystem hilft.

Die Haut

Die Haut wird auch als die «dritte Niere» bezeichnet und weist einen starken Bezug zur Lunge auf. Deshalb können Basenbäder viel tiefer wirken als bis zur Haut. Basenbäder sollten mindestens 45 Minuten dauern. Die günstigste Version ist ein Bad mit Natron. Aus Rückmeldungen von Anwenderinnen und Anwendern ist bekannt, dass Mischungen mit breit abgestützten Mineralsalzmischungen unter energetischen Aspekten deutlich bessere Resultate erzielen.

Neben dem Baden wirkt auch das morgendliche Trockenbürsten positiv auf den Hautstoffwechsel. Eine Massage mit einer harten Rolle hilft dem Bindegewebe auf die Sprünge. 


Mit einer ruhigen und gleichmässigen Bauchatmung unterstützen wir unseren Stoffwechsel und beruhigen nebenbei auch die Nerven.

Die Lunge

Bei der Lunge geht es auch stark um die Art und Weise, wie wir atmen. Wir atmen viel zu oft nur oberflächlich und mit zu kurzen Atemzügen. Das hat einen starken Einfluss auf unsere Stoffwechsellage und bedeutet: Mit einer -ruhigen und gleichmässigen Bauchatmung unterstützen wir unseren Stoffwechsel und beruhigen nebenbei auch -die Nerven. Eine entsprechende Kurzanleitung finden Sie hier. Sie hilft ruhiger zu werden. 

Wie lange soll entschlackt werden?

Es spielt eine grosse Rolle, was genau das Ziel einer Entschlackung ist. Wer einfach ein- bis bis zweimal im Jahr den Stoffwechsel «durchputzen» will, kann sich an rund acht Wochen halten. Die beste Zeit ist der Frühling, die zweitbeste der Herbst.

In den ersten Tagen kann es zu körperlichen Reaktionen kommen wie zum Beispiel Kopfschmerzen oder auch Hautunreinheiten. Das legt sich aber schnell wieder. Selbstredend spielt in dieser Zeit auch die Ernährung eine entscheidende Rolle. Nur Sisyphus würde unten reinigen und oben gleichzeitig «Dreck» einflössen. Die Nahrung sollte in dieser Zeit deshalb gesund und ausgewogen sein. Also weniger Beilagen (Kohlenhydrate), weniger Wurstwaren und Fleisch, dafür mehr Buntes (nicht im Sinne von Tomatensauce, sondern von Gemüse und Salat) gehören auf den Teller. Achtung: Rohkost nur verzehren, wenn sie keine Blähungen verursacht. Ansonsten lieber auf Gemüse und Suppen wechseln. Ebenso wichtig wie das Essen ist auch dessen Zubereitung: frisch und ohne Konservierungs-, Farb-, Süss- oder synthetische Geschmacksstoffe.

Mit dem Entschlackungsprozess regen wir unseren Stoffwechsel zu mehr Arbeit an. Daher müssen wir ihm auch vermehrt «Werkzeuge» bereitstellen. Die Werkzeuge des Stoffwechsels sind Enzyme. Bestandteile der Enzyme sind oft Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente (Vitalstoffe). Deshalb bietet es sich an, in diesen zwei Monaten dem Körper gezielt die entsprechenden Vitalstoffe in höheren Dosen zuzuführen, damit er auch zuverlässig arbeiten kann. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die ganzen B-Vitamine, aber auch um Zink oder Magnesium u. a. m. Ihre Apotheke oder Drogerie informiert Sie gerne im Detail darüber.

Entsäuern 

Die Entsäuerung stellt eine spezifische Entschlackung dar und unterscheidet sich schon rein von der Dauer her. Hier geht man von ein bis zwei Jahren aus, wobei die Intensität von Fall zu Fall unterschiedlich ist. Ein gutes Mittel zur Entsäuerung sind die Schüsslersalze Nr. 6, 8, 9 und 10. Sie agieren auch auf der Zellebene, also vor den «Pforten», und entfalten so ihre reinigende Wirkung. Diese Mischung kann auch gut in den weniger intensiven Phasen der Entsäuerung genommen werden.


Das wichtigste in Kürze

Richtig Entschlacken

  • Entschlacken kann durchaus als «Gesundheitsvorsorge von innen» und als reinigende Therapieform betrachtet werden, denn oft lindert es aktuelle Zivilisationsbeschwerden. Und noch viel mehr ist es eine sinnvolle Investition von Zeit und Aufwand in die eigene Gesundheit.
  • Eine richtige Entschlackung schafft überflüssige Abfallstoffe aus dem Körper. Dazu braucht es Ausgänge. Die Leber, die Nieren, der Darm, die Haut und die Lungen sind die «Ausgangspforten» unseres Körpers.
  • Wählen Sie ein Zeitfenster im Frühling und allenfalls im Herbst von rund zwei Monaten mit möglichst wenig Geburtstagsfeiern und Festessen. Hier können Sie Ihre Entschlackungskur einplanen.
  • Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke oder Drogerie professionell beraten, um die für Sie richtigen Mittel für die Leber, die Lunge, den Darm, die Nieren, die Haut und die Zellen zu erhalten.
  • Planen Sie Ihre Ernährung sorgfältiger und somit bewusster. Dazu gehört auch die Zeit, die Sie sich für die Zubereitung und das Essen nehmen. Geniessen Sie bewusst.
  • Trinken Sie genügend (mindestens 2,5 Liter Wasser und ungesüssten Tee verteilt auf  einen Tag).

Text: Patrick Seiz, Bilder: Beat Brechbühl

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