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Endlich gesund

Mit der Kraft der Pflanzen.

Erkältungskrankheiten pflanzlich behandeln

Erkältungskrankheiten gehören zum Winter, wie der Schnee oder die heissen Maroni. Rundherum hört man die Menschen husten oder sieht sie mit triefender Nase durch den Tag eilen. Eine schnelle Genesung ist das A und O damit ein chronischer Verlauf verhindert werden kann.

Eine Erkältung dauert mit Behandlung sieben Tage und ohne Behandlung eine Woche, so der Volksmund. Nicht ganz falsch, aber halt auch nicht ganz wahr. Zwar kann sich der Körper mithilfe seines Immunsystems gegen Krankheitserreger verteidigen, aber wenn das Immunsystem bereits durch Vorerkrankungen beansprucht ist oder die Erkrankung falsch behandelt wird, können an sich harmlose Erkältungen chronisch werden und uns weit länger als sieben Tage begleiten. Eine chronische Erkrankung kann den Körper vielmehr in Mitleidenschaft ziehen, als man vielleicht vermutet.

Von oben nach unten

Viren als Auslöser von Erkältungskrankheiten sind relativ einfach übertragbar. Beim Niesen oder Sprechen über winzige Speicheltröpfchen, aber auch beim Händeschütteln, über den Handlauf der Rolltreppe oder den Haltegriff im Tram finden die Viren einen neuen Wirt. Meist ist die Eintrittspforte die Schleimhaut der oberen Atemwege. Dort nisten sich die Viren in die Zellen der Schleimhaut ein und vermehren sich. Die befallene Zelle geht bei diesen Prozessen unweigerlich zugrunde. Der Körper reagiert auf diesen Befall und den folgenden Zelltod mit einer lokalen Entzündung, einer vermehrten Schleimproduktion und je nach Erreger auch mit Fieber. Die ersten Symptome treten normalerweise im Bereich des Eintrittsortes auf. Dazu gehören Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit. Oft verläuft die Infektion dabei von oben nach unten. Ist die Erkältung im Anfangsstadium auf den oberen Atemapparat beschränkt, befallen die Viren im weiteren Verlauf oft auch die Bronchialschleimhäute und führen zu Husten und Bronchialkatarrh. Bakterien sind selten an einer Erkältung, einem grippalen Infekt oder einer echten Grippe beteiligt, ausser als Auslöser einer sogenannten Sekundär- oder Superinfektion. Dabei nutzen die Bakterien aus, dass der Körper bereits durch die Viren geschwächt wurde und auch das Immunsystem anderweitig beschäftigt ist. Dieser Zusammenhang erklärt auch, wieso Antibiotika in der Behandlung normaler Erkältungskrankheiten nicht eingesetzt werden sollten, denn diese wirken nur gegen Bakterien, nicht gegen Viren. Ihr Einsatz rechtfertigt sich erst bei einem bakteriellen Befall, den der Arzt feststellen kann.

Dicker Hals

Zu den körpereigenen Abwehrstellungen an vorderster Front gehört der lymphatische Rachenring mit den Rachenmandeln, Zungengrundmandeln und Gaumenmandeln. Diese Region wird neben der Nasenschleimhaut als erstes mit unerwünschten Eindringlingen konfrontiert. Als Reaktion darauf schwillt das Gewebe an und es entstehen Halsschmerzen. Eine akute Entzündung mit starken Beschwerden bezeichnet man als Angina. Die ersten Tage kann eine Halsentzündung durchaus selber mit pflanzlichen Mitteln (siehe unten) behandelt werden. Beobachten Sie aber den Krankheitsverlauf und schauen Sie sich die Mandelgegend auch im Spiegel an. Stellen Sie fest, dass die Mandeln von eitrigen Herden befallen sind oder die Beschwerden nicht nach 3-4 Tagen bessern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Damit die Erreger einer bakteriellen Angina nicht in andere Körperregionen abwandern und eine Sekundärinfektion wie rheumatisches Fieber oder ein Befall von Herz oder Nieren auslösen, ist hier eine Antibiotikumgabe angezeigt.


Die Beeren des schwarzen Holunders stärken das Immunsystem und lösen hartnäckige Verschleimungen der Atemwege. Seine Blüten wirken schweisstreibend und fiebersenkend.

Falsch behandelt 

Die heutige schnelllebige Zeit fordert viel von uns und unserem Körper. Krank sein liegt da nicht mehr drin. Stattdessen eilen wir verschnupft zur Arbeit und husten uns die Seele aus dem Leib. Die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit ist eingeschränkt und die Arbeit leidet. Zu guter Letzt leiden auch die gesunden Mitarbeiter, denn diese laufen Gefahr, vom Kranken angesteckt zu werden. Alles in allem leidet also der ganze Betrieb und es wäre oft sinnvoller, zu Hause zu bleiben und die Erkältung zu kurieren. Aber wie schon gesagt, für viele ist genau das ein Ding der Unmöglichkeit. Damit die Leistungskurve einigermassen erhalten bleibt und die Symptome in der Versenkung verschwinden, ist der Griff zu unterdrückenden Medikamenten also vorprogrammiert. Wunderbar fühlt man sich da plötzlich: Die Nase läuft nicht mehr, nein der Schleim sammelt sich einfach in den Nasennebenhöhlen. Der Husten ist allerhöchstens noch ein Hüsteln, doch auch hier bleibt die körpereigene Reaktion der vermehrten Schleimbildung erhalten. Lediglich der Abtransport des Schleims, wofür der Husten lebensnotwendig ist, kann nicht mehr stattfinden. In diesen Erkältungscocktails sind meist auch noch schmerz- und fiebersenkende Substanzen enthalten. So werden Kopf- und Gliederschmerzen weggezaubert, aber damit auch ein wichtiges Warnsignal des Körpers, welches uns wohl dazu bringen würde zu Hause zu bleiben. Auch das Fieber ist plötzlich weg, das ist ja sowieso nur lästig, obwohl es als wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers dient. Resultat: Wir sind gesund und fit, die Erkältung ist wie weggeblasen und war ja nur halb so schlimm. So fühlt es sich wenigstens für den Moment an, aber das Wohlgefühl ist eher vermeintlicher Natur und irgendwo im Körper breiten sich die Viren weiter fröhlich aus, die Schleimproduktion wird aufrecht erhalten und auch die Entzündung ist nur vorübergehend gedämmt. 

Chronisch und langwierig 

Unterdrückende Massnahmen machen im günstigsten Fall vor dem Einschlafen Sinn, damit die Nachtruhe und der Schlaf nicht gestört werden. Denn im Schlaf arbeiten die Regenerationsmechanismen des Körpers am besten und entfalten ihre heilsame Wirkung. In allen anderen Fällen ist mit diesen Mitteln äusserste Vorsicht geboten, denn wie oben beschrieben unterdrücken sie wichtige Schutz- und Abwehrfunktionen des Körpers. Vor allem chronische Verschleimungen in den Nasennebenhöhlen aber auch in der Lunge können die Folge von einer falschen Behandlung sein. Wer schon einmal eine richtige Stirn- und Kieferhöhlenentzündung mit der entsprechenden Schleimbildung und den Schmerzen hatte, würde sich wohl kaum wünschen, dass diese chronisch wird. Auch chronische Bronchitis und Asthma gehören wohl nicht auf die Wunschliste, können aber im schlimmsten Fall als Folge einer Fehlbehandlung auftreten und den Betroffenen das Leben schwer machen. Solche Erkrankungen sind für den Körper sehr kräftezehrend und verlangen in der Behandlung Ausdauer und eine hohe Therapietreue seitens des Patienten. Statt zu unterdrücken, sollten Sie also lieber unterstützen. Unterstützen Sie das Immunsystem und die Reinigungsfunktionen sowie die Regenerationskräfte. Die Natur birgt viele Pflanzen, deren Inhaltsstoffe genau diesen Zweck verfolgen.

Viele kennen Kapuzinerkresse aus dem Garten, wo die gelben und orangefarbenen Blüten für bunte Tupfer sorgen. Die Blüten und Blätter kann man in der Küche verwenden. Die leichte Schärfe erinnert an Gartenkresse und gibt kulinarischen Genüssen einen besonderen Pfiff, macht die Kapuzinerkresse aber auch für die Pflanzenheilkunde interessant. Die scharfen Senföle haben antibiotische Eigenschaften mit breiter Wirkung. So ergreifen nicht nur Bakterien vor Kapuzinerkresse die Flucht, sondern auch Viren und Pilze reagieren empfindlich auf ihre Inhaltsstoffe. Daneben weist die Kapuzinerkresse auch entzündungshemmende, schleimlösende und abwehrstärkende Eigenschaften auf. Sie wird in der Pflanzenheilkunde bei Bronchitis und Nebenhöhlenkatarrh eingesetzt, aber auch Entzündungen und Infektionen der Hals- und Rachenregion werden gehemmt und können ausheilen. Untersuchungen zeigen eine stark hemmende Wirkung auf die Vermehrung von Grippeviren. Kapuzinerkresse als Tinktur oder spagyrische Essenz kann vorbeugend zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt werden.
Dem Schwarzen Holunder begegnet man in freier Natur sehr häufig, und auch im heimischen Garten wird er gerne gepflanzt. Im Frühling schmückt er sich mit wunderbar duftenden weissen Blütendolden, die gerne für Sirup, Limonade und Desserts benutzt werden. Die Blüten lassen sich aber auch trocknen und einer Teemischung für fiebrige Erkältungskrankheiten beimischen. Die Inhaltsstoffe der Blüte haben nämlich fiebersenkende und schweisstreibende Wirkungen. Im Spätsommer biegen sich die Äste des Holunderstrauches unter der Last mit schwarzen Beeren behangener Dolden. Der Saft aus den Beeren ist reich an Vitamin C und Antioxidantien und unterstützt das Immunsystem in seiner Arbeit. Er bewährt sich als Unterstützung bei der Behandlung von Grippe und Erkältungskrankheiten. Die Tinktur des Schwarzen Holunders ist ein äusserst wertvolles Mittel für Erkältungskrankheiten mit zäher, hartnäckiger Verschleimung der Atemwege. Sogar bei Entzündungen der Atemwege, die dazu neigen, chronisch zu werden oder bereits chronisch sind, verhilft die Tinktur zu Linderung. Die Kombination aus schleimlösender und immunstimulierender Wirkung macht die Holundertinktur so kraftvoll und lässt Stockschnupfen, Sinusitis, fieberhafte grippale Infekte und Husten verschwinden.
Die Arzneipflanze des Jahres 2010 wird in vielen Mythologien erwähnt. Sowohl die Ägypter als auch die Griechen und Römer weihten den Efeu den Göttern. Zu medizinischen Zwecken hat bereits Hippokrates Arzneimittel aus den Blättern, Beeren und den Wurzeln des Efeus verwendet. Der Efeu ist sehr reichhaltig an sogenannten Saponinen. Diese Stoffe sind verantwortlich für die schleim- und krampflösende Wirkung im Bereich der Atmungsorgane. Die Tinktur des Efeus wird eingesetzt bei akuten und chronischen Bronchialerkrankungen mit Bildung von zähem Schleim. Die krampflösende Wirkung wird geschätzt bei krampfartigem Husten und Asthma. Die Liste der Pflanzen, die bei Erkältungskrankheiten zum Einsatz kommen, ist ziemlich lang. Ebenso wie die drei beschriebenen Arzneipflanzen sind auch Tinkturen aus Thymian, Spitzwegerich, Gundelrebe, Salbei und viele andere tolle Helfer bei der Behandlung von Husten, Halsweh, Schnupfen, Nebenhöhlenkatarrh und Grippe.

Kombinierte Anwendung

Jede Pflanze kann im spezifischen Fall alleine zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden. Gerade bei Erkältungskrankheiten sind es aber meist mehrere Symptome, die auftreten. Deshalb macht es in vielen Fällen Sinn, die Tinkturen zu kombinieren und so die Synergien zwischen den einzelnen Pflanzen für den Heilungsprozess zu nutzen. Bei einem grippalen Infekt zum Beispiel sollten die Tinkturen von Kapuzinerkresse und Schwarzem Holunder kombiniert werden. Eine langwierige Sinusitis kann mit der gleichen Kombination endlich abheilen. Der Heilungsverlauf kann aber zusätzlich durch die Tinktur der Gundelrebe verbessert werden. Efeu, kombiniert mit Thymian und Spitzwegerich, befreit die Atmung, löst den zähen Schleim und lindert den Husten ganz natürlich.

Von der Pflanze zur Urtinktur

Das Herstellen von Urtinkturen ist seit jeher eine beliebte und bekannte Art, Pflanzen zu extrahieren und so als Heilmittel für den Menschen zu verwenden. Die frischen Pflanzen werden sofort nach der Ernte zerkleinert. Das geschnittene Pflanzengut wird mit Alkohol und eventuell Wasser vermischt und bis zu drei Wochen stehen gelassen. In dieser Zeit wird die Mischung immer wieder umgerührt und die Wirkstoffe durch den Alkohol aus der Pflanze gelöst. Nach der vorgeschriebenen Zeit giesst man die Urtinktur ab und presst das Pflanzenmaterial aus. Die fertige Urtinktur kann tropfenweise innerlich oder in verdünnter Weise auch äusserlich für Umschläge und Einreibungen genutzt werden. Soweit der klassische Weg, eine Urtinktur herzustellen. Es gibt aber auch dabei Unterschiede und Weiterentwicklungen.


Die Blätter des Spitzwegerichs haben reizlindernde, antibakterielle und entzündungswidrige Eigenschaften.

Handarbeit

Durch die modernen Technologien wurde die Herstellung von Pflanzentinkturen vermehrt automatisiert und industrialisiert. Das verspricht zwar eine grössere Ausbeute in kürzerer Zeit, aber wertvolle Wesensaspekte der Pflanze gehen verloren. Durch maschinelle Verarbeitung werden Geruchs- und Geschmackkomponenten vermindert oder verändert, und somit verliert die Urtinktur an Kraft bzw. benötigt eine höhere Dosierung, um denselben therapeutischen Effekt zu erlangen. Es gibt aber auch noch andere Wesensaspekte, die es zu erhalten gilt. Diese sind eher immaterieller Natur, ähnlich der Homöopathie, und sprechen im Körper zusätzliche Wirkebenen an, welche durch die alleinigen Wirkstoffe nicht oder nur wenig beeinflusst werden. Durch das Ansprechen verschiedener Wirkungsprinzipien fällt die Wirkung letztlich ganzheitlicher und umfassender aus, als wenn das Augenmerk auf den Wirkstoff alleine gelegt wird. Wenn nun industrialisierte Prozesse solche Synergien vermindern, dann bedeutet das letztlich: zurück zur Handarbeit.

Bei beginnenden Erkältungskrankheiten oder nach einem langen Wintertag mit kalten Füssen stärkt ein ansteigendes Fussbad den körpereigenen Wärmehaushalt und damit auch die Abwehr. Beginnen Sie das Fussbad bei einer Temperatur von ca. 33°C und geben Sie über einen Zeitraum von rund 10 Minuten immer wieder sehr heisses Wasser dazu. Die Temperatur sollte bis maximal 45°C ansteigen. Beenden Sie das Fussbad nach 10 Minuten oder wenn sich ein Schweissausbruch einstellt. Ruhen Sie danach zugedeckt eine halbe Stunde und lassen Sie die Wärme ihre Wirkung tun. Durch die Zugabe von ätherischen Ölen aus Fichtennadel, Eucalyptus oder Rosmarin kann die Wirkung verstärkt werden.

Eine spezielle Herstellung 

Will man eine Urtinktur von höchster innerer Qualität herstellen und die Wesens- und Wirkaspekte der lebendigen Pflanze erhalten, dann benötigt man vor allem Zeit. Alleine das Zerkleinern der frischen Pflanzen in reiner Handarbeit und ohne den Einsatz schnell rotierender Schneidmaschinen benötigt natürlich wesentlich mehr Zeit als ein hochtechnisierter Herstellungsprozess. Ähnlich dem Conchieren bei der Schokoladeherstellung, verbessert ein Mörsern der Pflanzen die Qualität der Urtinktur. Die Pflanzen werden dabei in einem speziellen Mörser zusammen mit dem Alkohol in einem geschlossenen System verrieben. Danach wird das Gemisch wie bei der klassischen Herstellung stehen gelassen. Das Umrühren aber erfolgt von Hand und mit viel Musse und Zeit. Letztlich wird die Urtinktur nach dem Abpressen nicht direkt abgefüllt, sondern wie ein guter Wein gelagert. Dieser Reifungsprozess vollendet die Herstellung. Nur ganz wenige Hersteller verfolgen diesen zeitintensiven und personell aufwendigen Weg. Einer davon ist die Ceres Heilmittel AG in Kesswil am Bodensee.

Das Resultat

Qualitativ hochwertige und äusserst gehaltvolle Urtinkturen sind das Resultat dieser Herstellung. Bei der Anwendung wird der Geruchs- und Geschmackssinn ebenso angesprochen wie die wirkstoffbezogenen Mechanismen, und durch den Erhalt der Informationen sind auch Wirkungen auf der geistigen Eben zu erwarten. Der Mensch wird also in seiner Gesamtheit angesprochen und genau diese Gesamtheit sollte auch bei der Behandlung von Erkrankungen jeglicher Natur berücksichtigt werden. Die Heilung erfolgt umfassender und nachhaltiger, als wenn nur das Symptom alleine bekämpft wird.
Ebenso wie die beschriebene Herstellung braucht auch eine nachhaltige Heilung Zeit. Ein rascher Therapiebeginn ist zwar wichtig, um Chronifizierungen zu vermeiden, aber auch dann funktioniert der Heilungsprozess nicht von heute auf morgen. Lassen Sie den Körper seine Arbeit tun und unterstützen Sie ihn dabei. Ihn zu hetzen hat keinen Sinn und noch schlimmer wäre es, gegen den eigenen Körper zu arbeiten, indem die Krankheit einfach unterdrückt wird. 

Text: Lukas Maron, Bild: © PhotoSG /Fotolia.com

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