In einer ersten Phase ist der Husten meist trocken und es kann ein Kritzeln im Hals vorhanden sein. Es ist noch kein Sekret vorhanden, doch der Husten verursacht unruhige Nächte. Grund dafür ist eine keimbedingte Entzündung der unteren Atemwege. Die Reizhustenphase dauert in der Regel zwei bis drei Tage. Bei der Therapie von Reizhusten können die Schleimhäute beruhigt werden durch entzündungshemmende, schleimhautbefeuchtende Heilpflanzen oder klassisch schulmedizinische Präparate, die im Hirnstamm den Reiz unterdrücken. In einer zweiten Phase kommt es zur Schleimproduktion. Der Schleim transportiert abgetötete Keime aus den Atemwegen . Der Husten ist das effizienteste Transportmittel für den Schleim und wichtig in dieser Phase. Je nach Fortschritt des Hustenstadiums ist der Schleim klar, weiss, gelb oder auch grünlich. Das Therapieziel bei produktivem Husten ist, die Viskosität des Schleimes zu verbessern, damit er möglichst effizient abgehustet werden kann. Somit wird der Heilungsprozess beschleunigt.

Therapie bei trockenem Reizhusten

Die erste und wichtigste Massnahme ist die Raumbefeuchtung. Denn befeuchtete Schleimhäute sind weniger anfällig für zusätzliche Infektionskeime und verursachen weniger Hustenreiz. Ein Hustenreizstiller ist in dieser Phase sehr hilfreich, um in der Nacht schlafen zu können. Die immunstärkende Wirkung des Schlafes darf als Teil der Therapie in dieser Phase nicht unterschätzt werden. Es gibt Hustenreizstiller auf pflanzlicher oder schulmedizinischer Basis. Beide helfen, im Akutfall die Hustenanfälle zu reduzieren. Sirupe oder Frischpflanzentropfen auf pflanzlicher Basis können Efeu, Eibisch, Huflattich, Sonnentau oder Spitzwegerich enthalten. Auch der Malventee ist dank seiner reizlindernden Wirkung sehr beliebt. In der Schulmedizin haben sich Produkte mit dem Wirkstoff Morclofon oder Butamirat bewährt. Lassen Sie sich zur Auswahl und Dosierung in Ihrer Drogerie oder Apotheke beraten. Bei den ersten Anzeichen von Husten ist auch die Anwendung eines guten Brustbalsams empfehlenswert. Dieser enthält ätherische Öle wie Thymian Typ Linalool, Cajeput oder Niaouli. In der Reizhusten-Phase stärkt der Balsam lokal über eine Erhöhung der Durchblutung die Abwehr. In der zweiten Phase des Hustens fördert er den Schleimabtransport. Verstärkt wird die Wirkung des Erkältungsbalsams durch die lokale Anwendung von Wärme (Bettflasche oder Kirschsteinkissen).

Therapie bei produktivem Husten

Wird beim Husten Schleim festgestellt – egal, ob festsitzend oder bereits lösend –, ist es ab diesem Moment wichtig, den Hustenreiz nicht mehr zu unterdrücken. Unterdrückt man den produktiven Husten über längere Zeit mit einem Hustenstiller, kann das Sekret nicht richtig abtransportiert werden und der Heilungsprozess verzögert sich massiv. Beim Griff in die Hausapotheke sollte dies beachtet werden. Eine effiziente Methode, den Schleim zu lösen, ist der Kartoffel- oder Leinsamenwickel (siehe unten). Hier wirkt in erster Linie die anhaltende, tiefe Wärme, die das Bronchialsystem stärkt und den Schleim verflüssigt. Der Wickel vermittelt nebst der positiven Wirkung auf die Atemwege auch das Gefühl von Geborgenheit und Umsorgtsein. Zur Unterstützung bei produktivem Husten steht eine grosse Palette von natürlichen und schulmedizinischen Wirkstoffen zur Verfügung. Auf pflanzlicher Basis haben sich schleimlösende Produkte mit Pelargonium, Königskerze, Thymian, Fenchel oder Anis sehr bewährt. Pelargonium hat nebst schleimlösenden Eigenschaften einen positiven Einfluss auf das gesamte Immunsystem. Im schulmedizinischen Bereich wird gerne der Wirkstoff Acetylcystein empfohlen. Lassen Sie sich zur Auswahl und Dosierung in Ihrer Drogerie oder Apotheke beraten. Weitere unterstützende Massnahmen bei Husten sind Hustenbonbons zum Befeuchten der Schleimhäute, Hustentees, eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr sowie Inhalationen. Wird ein Reizhusten innerhalb einer Woche nicht produktiv oder hält ein produktiver Husten länger als zwei Wochen ohne spürbare Verbesserung an, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Weitere Symptome wie Fieber an mehr als drei Tagen, Atemnot, Schmerzen im Brustkorb oder grosse Schwäche sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden.