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Wenn die Nase läuft

Der Papierkorb quillt über von gebrauchten Taschentüchern und ein Ende ist nicht in Sicht. Dieses Bild kennen wir alle. Wir machen uns oft nicht viele Gedanken über den Schnupfen. Wie heisst es so schön: Unbehandelt dauert er 14 Tage, behandelt zwei Wochen.

Nun, zur Beruhigung: dem ist nicht so. Auch wenn die Nasenschleimhaut bis zur vollständigen Regeneration eine gewisse Zeit benötigt, können wir diese verkürzen oder zumindest erträglicher gestalten. Wenn unsere Nase einem stetig tröpfelnden Wasserhahn gleicht und somit ständig auszulaufen droht, kann das sehr schnell und effizient mit einem abschwellenden Nasenspray behoben werden. Allerdings im Wissen, dass diese Sprays die Heilung nicht unterstützen, sondern lediglich das lästige Laufen oder auch die Nasenverstopfung vorübergehend beheben. Das macht kurzfristig durchaus Sinn, um entspannter zu arbeiten, erholsamer zu schlafen oder zu verhindern, dass der Schleim in den Rachen läuft und der Infekt sich bis in die Lunge ausbreitet – was den «normalen» Verlauf einer Atemwegserkältung darstellt. Über kurze Zeit (max. sechs Tage) macht die Anwendung eines Sprays keine Probleme. Bei längerer Anwendung kann es jedoch zur Abhängigkeit führen.  

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Starker Druck

Bei einer Nebenhöhlenentzündung jedoch ist ein Abschwellen besonders hilfreich. Nebenhöhlen-Entzündungen (Stirn- oder Kieferhöhlen) verursachen, neben einer verstopften Nase, auch eine Klopfempfindlichkeit und einen Druck hinter den entsprechenden Knochen, der beim Vornüberbeugen stärker wird. Der Druck kann richtig stark werden, und dann hilft auch keine Schmerztablette. In diesen Fällen hilft ein Spray. Er bewirkt ein Abschwellen der Schleimhäute. Die durch die Entzündung in der Nebenhöhle gebildete und gestaute Flüssigkeit fliesst ab und der Druck nimmt ab. 


Achtung: Auch hier an die maximal 6 Tage Anwendungsdauer denken.

Probate Mittel

Um einen Schupfen schneller loszuwerden, benötigt man Mittel, die dem Körper helfen, die Entzündung der Nasenschleimhaut rasch zu beheben. Hier helfen Heilpflanzenmittel, die zudem einen positiven Einfluss auf die Regeneration der Schleimhaut haben. Auch Vitalstoffe sind angezeigt, etwa Zink, Vitamin C in hohen Dosen sowie Vitamin D3. Eine Nasendusche ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber wirksam gegen Schnupfen. Zudem hilft sie gegen die austrocknende Wirkung des abschwellenden Nasensprays. Auch das Inhalieren macht nach wie vor Sinn. Man muss jedoch nicht unbedingt, wie dies früher oft der Fall war, mit einem Badetuch abgedeckt über einer Pfanne mit dampfendem Wasser und einer ätherischen Ölmischung ausharren. Statt der Pfanne und dem Tuch bietet sich heute ein kleiner Becher mit Atemmaske an. So bleiben die Haare trocken, die Augen von den ätherischen Ölen verschont, und es kann bequem im Sitzen gemacht werden.

Gute Salben

Die oft verwendeten Taschentücher – und seien sie noch so sanft – hinterlassen irgendwann ihre Spuren rund um die Nasenlöcher. Praktische Hilfe gegen das Brennen der Haut bieten hier Nasenwundsalben. Apropos Salbe: Ein Klassiker aus dem 12. Jahrhundert kommt zu Recht wieder auf bei Schnupfen. Die Universalgelehrte Hildegard von Bingen empfahl eine Engelwurzsalbe bei Schnupfen – schon bei Säuglingen. Diese Salbe hilft heute noch. Uns stehen im Grunde viele Wege offen, den Schnupfen schneller abzuheilen. Beim eingangs erwähnten laufenden Schnupfen mit schnell wundmachenden Ausflüssen, hilft auch Allium cepa (die gute Küchenzwiebel) als Homöopathikum oder als spagyrische Essenz. Bei einem Stockschnupfen eignet sich eher die Hydrastis canadensis (Kanadische Gelbwurz), die in Nebenhöhlen-Produkten eingesetzt wird. Ein weiteres, natürliches Mittel ist eine Meerrettich-Auflage auf dem siebten Halswirbel. Es gibt unzählige Wege, damit Ihr Papierkorb beim nächsten Schnupfen nicht wieder überquillt. In Ihrer Drogerie oder Apotheke finden Sie bestimmt guten Rat.

Text: Patrick Seiz, Bilder: Beat Brechbühl

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