Inzwischen ist die im Volksmund genannte Orangenhaut ein Thema für unzählige Wirtschaftszweige geworden. Weltweit wird der Umsatz mit Cremes, Unterdruckkuren, Gels, Ölen, Vitaminen, Wickeln und Reizstrom gegen das lästige Übel auf über sechs Milliarden Franken jährlich geschätzt. Wobei äusserliche Anwendungen mit Cremes oder Gels durchaus die innerlichen Behandlungen wie etwa die Darmsanierung unterstützen können. Denn diese sorgen für ein gut durchblutetes Gewebe und verfeinern das Hautbild. Aber auch die Betreiber von Fitness-Studios mischen mit dem Problemzonengymnastik-Angebot «Bauch, Beine, Po» kräftig mit. In der Regel wollen die Betroffenen dort nicht die transversen Bauchmuskeln stärken, sondern hoffen darauf, dass die wabenförmigen Muster an Gesäss und Schenkeln etwas von ihrer dreidimensionalen Plastizität verlieren.
Vor allem Frauen betroffen
Immerhin haben etwa achtzig Prozent der Frauen mit dem Problem der Cellulite zu kämpfen. Fälschlicherweise wird die Cellulite oft Zellulitis genannt, was ein entzündlicher Prozess des Unterhautgewebes ist. Für die Betroffenen nicht wirklich tröstend mag der Hinweis sein, dass die unschönen Dellen keine Krankheitserscheinung sind. Vielmehr sind sie eine biologisch bedingte Veränderung des weiblichen Bindegewebes, das zu einem rein ästhetischen Problem werden kann. Betroffen ist vorwiegend der weibliche Teil der Bevölkerung, weil die Bindegewebefasern der Frau für die Schwangerschaft eine höhere
Dehnbarkeit und eine geringere Stabilität aufweisen als jene der Männer. Medizinisch entstehen die Dellen durch die strukturelle Veränderung des Bindegewebes. Eine Schwäche der Bindegewebefasern führt dazu, dass Unterhautfettgewebe in höhere Hautschichten vordringt – die Fasern halten die Fettpartikel säulenförmig zusammen. Das Ergebnis ist eine grobporig gemusterte, noppenartige Hautoberfläche wie bei frischen Orangen. Daher der Begriff «Orangenhaut». Zusätzlich sammelt sich vermehrt Bindegewebswasser in den oberen Hautschichten an, und der Fettgewebeaufbau verändert sich. Ein grosser Teil der Bindegewebsveränderung beruht auf einer genetischen Veranlagung. Zur Vorbeugung oder Verminderung sind zahlreiche medizinische, alternativmedizinische und kosmetische Behandlungsmethoden entwickelt
worden. Eine Möglichkeit, das Bindegewebe zu stärken, ist die regelmässige Einnahme von Silicium.