Eine Frage der Temperatur
Eine sehr zuverlässige Methode ist das Verhüten mittels Temperaturmessung. Bei korrekter und regelmässig ausgeführter Messung hat diese Methode eine ähnlich niedrige Fehlerquote wie die Pille. Dabei wird jeden morgen nach dem Aufwachen immer an der selben Stelle (unter der Zunge, vaginal) die Körpertemperatur gemessen und aufgezeichnet. Der Eisprung löst eine geringe, aber messbare Erhöhung der Körpertemperatur aus, nach der die fruchtbaren Tage bestimmt werden können. Moderne Geräte übernehmen die handschriftliche Aufzeichnung und können auch die Temperaturkurven interpretieren. Nicht mit der Temperatur, aber mit der höheren Ausscheidung von Hormonen im Urin, kann mittels Urin-Teststäbchen ebenfalls die fruchtbare Zeit bestimmt werden. Beide Methoden eignen sich natürlich auch, wenn man bewusst schwanger werden möchte, um die fruchtbarste Zeit zu bestimmen.
Kinderwunsch
In den letzten Jahren nimmt die Zahl von unerfüllten Schwangerschaftswünschen deutlich zu. Ein Thema, das meist multifaktorielle Ursachen hat und nach sehr individuellen Lösungsansätzen verlangt. Meist sucht zuerst die Frau den Rat einer Fachperson und lässt sich untersuchen. In 50 % aller Fälle von unerfülltem Kinderwunsch liegt aber das Problem beim Mann. Es ist also wichtig, dass sich beide testen lassen. Gerade die Spermienqualität leidet stark unter dem modernen Lebensstil. Die sitzende Arbeitsweise, Handy in der Hosentasche, rauchen, Übergewicht und ungesunde Ernährung sind die Ursachen männlicher Unfruchtbarkeit. Diese hat per se nichts mit mangelnder Potenz zu tun und lässt sich in den meisten Fällen durch eine Änderung der oben genannten Faktoren positiv und rasch beeinflussen. Junge Männer konsumieren immer öfter androgene Hormone (Anabolika) zwecks Muskelaufbau. Diese «Lifestyledroge» hat eine schädliche Wirkung auf die Spermienqualität und Spermienbildung. Bei der Frau spielen neben hormonellen Störungen vor allem auch Veränderungen der Vaginalschleimhaut einen grosse Rolle. Oft wird beispielsweise eine Endometriose (Wucherung der Gebärmutterschleimhaut) zu spät erkannt. Auch Myome und Zysten können die weibliche Fruchtbarkeit empfindlich stören. Natürlich ist hier eine ärztliche Behandlung unbedingt notwendig. Im Bereich der Schleimhautregulation, aber auch zur Unterstützung der weiblichen wie der männlichen Fruchtbarkeit können alternative Begleitbehandlungen sehr effektiv sein. Beispielsweise beeinflussen Mönchspfeffer und Frauenmantel den Schleimhautaufbau in der Gebärmutter positiv und gleichen die Hormone aus. Brennessel, Zink, Selen und Vitamin C verbessern die Bildung gesunder und beweglicher Spermien beim Mann. Für beide Geschlechter ist eine gesunde Ernährung mit genügend Folsäure, aber auch eine optimale Verdauung (Verfügbarmachen von Vitalstoffen) sehr hilfreich. Oft wird der Kinderwunsch aber auch zu einer so fixen und krampfhaften Vorstellung, dass nur das Loslassen hilft, überhaupt schwanger zu werden. Das ist leichter geschrieben als getan, aber alles was die Psyche entspannt, erhellt und befreit kann den Kinderwunsch hilfreich unterstützen. Das sind nicht nur Pflanzen wie zum Beispiel Passionsblume oder Lavendel, sondern auch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder mentales Training.