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Prostata

Eine gutartige Prostatavergrösserung mit Störungen der Harnentleerung ist ein häufiges Altersleiden bei Männern. Oft verläuft die Veränderung ohne Komplikationen. Macht sie sich jedoch durch immer stärkere Zeichen der Blasenfunktionsstörung bemerkbar, sollte mit der Behandlung nicht gezögert werden.

Ursache

Die Prostata oder Vorsteherdrüse gleicht in Form und Grösse einer Kastanie. Sie liegt unterhalb der Harnblase am Beginn der Harnröhre und umgibt diese ringförmig.

Die Hauptaufgabe der Prostata ist die Bildung der Samenflüssigkeit. Unter einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) versteht man eine altersbedingte, gutartige Vergrösserung der Prostata. Das geschieht meist ab dem 45. Lebensjahr. Im Gegensatz zum Prostatakrebs, wo das Wachstum in den äusseren Zonen der Prostata stattfindet, vergrössert sich die innere Zone. Durch diese Vergrösserung wird die Harnröhre eingeengt, was zu den typischen Symptomen der BPH führen kann. Bei einer Untersuchung durch den Arzt ist die Vergrösserung meist tastbar.

Was genau zur Vergrösserung der Prostata führt, ist bis anhin nicht genau geklärt. Als mögliche Faktoren gelten die altersbedingten Veränderungen im männlichen Hormonhaushalt. Vermutlich spielt das in der Prostata gebildete Stoffwechselzwischenprodukt Dihydrotestosteron (DHT) eine verantwortliche Rolle für eine gutartige Prostatavergrösserung. DHT entsteht mit Hilfe eines bestimmten Enzyms (5-alpha-Reduktase) aus dem Geschlechtshormon Testosteron. Eine zu hohe Konzentration an DHT führt zu einer krankhaften Vermehrung des Drüsengewebes und verursacht somit die benigne Prostatahyperplasie mit ihren typischen Beschwerden. 

Symptome

Die Vergrösserung der Prostata läuft in drei Stadien ab und führt daher je nach Stadium zu unterschiedlichen Symptomen.

  • Im ersten Stadium, dem Reizstadium, kommt es zu häufigem Wasserlassen ohne dass auch wirklich vermehrt Harn ausgeschieden wird. Allgemeine Probleme beim Wasserlassen, Nachtröpfeln, aber auch nächtlicher Harndrang treten auf.
  • Beim zweiten Stadium nehmen die Beschwerden zu. Zudem bildet sich eine Restharnmenge in der Blase bei einer gleichzeitigen Abnahme deren Kapazität.
  • Das dritte Stadium ist mit einer Inkontinenz gekennzeichnet. Die Blase kann nicht mehr entleert werden. Es tröpfelt ständig nach. Zusätzlich kann es durch den Harnstau auch zu Nierenschädigungen kommen.

Eine gutartige Prostatavergrösserung mit Störungen der Harnentleerung ist ein häufiges Altersleiden bei Männern.

Behandlung 

Das Hauptziel einer Behandlung ist es, das Fortschreiten der Erkrankung einzudämmen und somit die unangenehmen Symptome zu mildern. Leider kann man die schon vorhandene Vergrösserung nicht heilen. Eine Behandlung sollte daher am besten bereits im Anfangsstadium und fortlaufend erfolgen. Bei der Behandlung von Prostata-Beschwerden wird zwischen medikamentösen und operativen Massnahmen unterschieden. Falls die Symptome schon stark fortgeschritten sind (wie oben im Stadium 3 beschrieben) genügt eine medikamentöse Behandlung alleine nicht mehr. Es bedarf somit einer Operation. Die ersten beiden Stadien lassen sich meist gut mit Medikamenten (Alphablockern, 5-Reduktasehemmern) und/oder verschiedenen pflanzlichen Arzneimitteln behandeln. Die alternativen Heilmittel erzielen meist sehenswerte Erfolge. 

So setzt man zum Beispiel Extrakte aus den Sägepalmenfrüchten (Serenoae repentis fructus), Brennesselwurzel (Urticae radix) und Extrakte aus der Rinde des afrikanischen Pflaumenbaumes (Pygeum africanum) mit guten Ergebnissen ein. Die Sägepalmenfrüchte sowie die Brennesselwurzel wirken, wie die chemischen 5-alpha-Reduktasehemmer, auf das Enzym 5-alpha-Reduktase. Sie verhindern also, dass zuviel des Stoffwechselzwischenproduktes Dihydrotestosteron (DHT) gebildet wird.
Ebenfalls einsetzen kann man Produkte aus Kürbissamen (Cucurbitae Peponis semen). Man verwendet das Kürbissamenöl oder nimmt die getrockneten Kürbissamen ein. Verschiedene Heilkräuter können ebenfalls eine gute Wirkung erzielen.
Eine Arzneipflanze, welche oft bei Prostatavergrösserung eingesetzt wird, ist das kleinblütige Weidenröschen (Epilobium parviflorum). Man nutzt die Wirkung indem man das Kraut als Tee zubereitet. Spagyrische Mischungen werden je nach den vorhandenen Symptomen individuell gemischt. Diese spezifisch hergestellten Essenzen haben schon vielen Männern geholfen.
Auch mit Schüsslersalzen können sich die Erfolge sehen lassen. So wird zum Beispiel Calcium fluoratum (Nr.1) wegen der gutartigen Vergrösserung und eventuell vorhandenen Verhärtung eingesetzt. Kalium chloratum (Nr.4) ist zudem ein wichtiges Mittel für die Vorsteherdrüse/Prostata.

Nebst den pflanzlichen Heilmitteln wird eine Vielzahl von chemischen Medikamenten eingesetzt. Der Vorteil der alternativen Medizin ist jedoch, dass sie keinen negativen Einfluss auf die Libido haben und keine Erektionsstörungen auftreten. Falls die medikamentöse Therapie zu wenig anspricht oder das Prostata-Wachstum zu weit fortgeschritten ist, muss operiert werden.

Text: Karin Sollberger, Bilder: © Jack Ladowski - Fotolia.com

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