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Insektenstiche

Lästig bis lebensbedrohlich.

Insektenstiche und Tropenkrankheiten

Stiche von heimischen Insekten können Allergien auslösen, solche von tropischen Exemplaren sogar schwere Krankheiten. Schutz bietet die richtige Prophylaxe – der Fachhandel berät und hilft bei Allergien durch homöopathische Arzneien.

Der Sommer ist für viele Menschen die schönste Zeit im Jahr. Die Natur steht in ihrer vollen Pracht, und die warmen Temperaturen locken ins Freie. Zu der angenehmen Jahreszeit gehören aber für manch einen auch unangenehmere Phänomene, so etwa das vermehrte Auftreten von Insekten wie Mücken oder Wespen. Einige Menschen werden von den «Quälgeistern» verfolgt und häufig gestochen. Sie werden vom Körpergeruch und nicht vom Blut angelockt. Die Wirkungen sind vielfältig.

Folgen eines Stiches 

Durch einen Stich oder Biss von Insekten werden in die Haut des Menschen Gifte und Substanzen eingebracht, die die Durchblutung fördern, Eiweisse auflösen und die Blutgerinnung hemmen. Diese Substanzen erkennt das Immunsystem als Feinde und reagiert mit Abwehrmassnahmen. Sie reichen von Juckreiz über Schwellungen bis hin zu Rötungen. Gefährlich sind Stiche von Wespen und Bienen in den Mund oder Rachen eines Menschen. Hierbei kann es zu lebensgefährlichen Schwellungen der Schleimhäute kommen, die zu Atemnot und Erstickungsgefahr führen können. Bei Insektenstichallergikern reagiert das Immunsystem grundsätzlich stärker, unabhängig davon, wo man gestochen wird. Mückenallergien sind unangenehm, aber nicht gefährlich. Meist kommt es zusätzlich zu Quaddelbildung, und die allgemeinen Beschwerden halten länger an als bei Nicht-Allergikern. Gefährlicher sind Bienen- und Wespenstiche. Die Überreaktionen können starke Hautreaktionen, Schwindelgefühle, Kopf- und Magenschmerzen, aber auch Blutdruckabfall, Atemnot und Herzrhythmusstörungen beinhalten. Im schlimmsten Fall kann es zu Herz- und Atemstillstand kommen, dem sogenannten anaphylaktischen Schock. 


Betroffene sollten immer ein Notfallpaket mit Medikamenten mitführen und sich ärztlich behandeln lassen.

Behandlung 

Rahel Honegger von der Drogerie Teufer in Pfäffikon verweist als Schutz vor Stichen auf Insektenschutz-Sprays. Diese sind je nach Einsatzgebiet mit natürlichen oder chemischen Wirkstoffen erhältlich. Haben Bienen, Wespen oder Mücken schon ihre Spuren hinterlassen, empfiehlt sie homöopathische Mittel, als Globuli eingenommen und zusätzlich äusserlich als Spray angewendet. Bei stark anschwellenden und heissen Stichen rät sie zu Apis. «Für die Behandlung sind auch spagyrische Essenzen sowie die Schüssler-Salze 3 + 8 in Gelform und Roller mit Teebaumöl geeignet», erklärt die diplomierte Drogistin, «neben der Homöopathie wirken chemische Stoffe in Gelees oder Rollern entzündungshemmend, desinfizierend und kühlend. Das Mittel der Wahl ergibt sich aber immer im Gespräch mit den Kunden und nach der Begutachtung betroffener Hautstellen.» Einen entzündungshemmenden, abschwellenden und angenehm kühlenden Effekt hat Heilerde, die mit Wasser zu einer streichfähigen Paste verrührt und aufgetragen wird. Diese sollte man gut 45 Minuten einwirken lassen und danach mit lauwarmem Wasser abspülen. Bei der Behandlung von Stichen haben sich auch Hausmittel bewährt, so schaffen etwa Essigwasser und aufgeschnittene Zwiebeln Linderung.

Tropische Insekten 

Anopheles-Mücken können bei einem Stich auf den Menschen Malaria-Erreger (Plasmodien) übertragen. Die Malaria ist die vielleicht gefährlichste Tropenkrankheit, jedes Jahr infizieren sich weltweit bis zu 500 Millionen Menschen, bis zu zwei Millionen sterben daran, darunter vor allem Kinder. Ein Erkrankungsrisiko besteht in tropischen und subtropischen Ländern Afrikas, Süd- und Mittelamerikas und Asiens. Die Anopheles-Mücke ist überwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv. Die Symptome einer Malaria beginnen oft ein bis zwei Wochen nach der Infektion und ähneln zunächst denen einer Erkältung mit Fieber oder einer Magen-Darm-Grippe. Es gibt Medikamente zur Vorbeugung und Therapie einer Malariaerkrankung. Vor einer Reise in die Tropen sollte ein Tropenmediziner aufgesucht werden. Zurzeit steht noch kein Impfstoff zur Verfügung. 


Den besten Schutz bietet die Vermeidung von Stichen (siehe Empfehlungen).

Das Dengue-Fieber 

Dengue kommt in den gleichen Ländern wie die Malaria vor und zählt mit ihr zu den wichtigsten Tropenkrankheiten. Dengue wird von Viren verursacht, die Aedes-Stechmücken übertragen. Es gibt vier Arten von Dengue-Viren. Nach der Infektion kommt es nach fünf bis zehn Tagen zu einem starken Krankheitsgefühl mit hohem Fieber sowie Kopf-, Gelenk-, Glieder- und Rückenschmerzen. Häufig tritt auch ein Hautausschlag auf. Manche Patienten klagen auch über Übelkeit und Durchfall. Vereinzelt kommt es zu inneren Blutungen, Nerven- und Leberentzündungen. Nach einer Woche gehen die Beschwerden in der Regel zurück, treten aber nach wenigen Tagen erneut und diesmal heftiger auf. Eine Heilung kann sich über viele Wochen hinziehen. Besonders problematisch ist es, wenn man sich nach einer Erkrankung wieder mit einem anderen Typ der Dengue-Viren infiziert. Die Symptomatik verläuft dann weitaus schwerwiegender. Die Ursachen dieser Erkrankung können nicht therapiert werden, lediglich die Symptome, durch Bettruhe, Infusionen und Schmerzmittel. Allerdings darf auf keinen Fall Acetylsalicylsäure wegen der Gefahr von Blutungen eingenommen werden. Eine Impfung ist noch nicht möglich.

Tropenkrankheiten wieder in Europa 

Touristen und Geschäftsreisende können sich in den Tropen anstecken und in ihren Heimatländern zu einer Gefahr werden. Aber Tropenkrankheiten gelangen im Rahmen der Globalisierung auch auf anderen Wegen in Richtung Norden. Mückenlarven verbergen sich etwa auf Containerschiffen oder in den Reifen der Flugzeuge und finden aufgrund der zunehmenden Erwärmung in europäischen Ländern ein zum Überleben akzeptables Klima vor. Tropenkrankheiten stehen also an der Schwelle zu Europa. Dazu zählen auch das West-Nil-Fieber (Leishmaniose), das Chikungunya-Fieber und eben auch das Dengue-Fieber. Die beiden Letztgenannten werden von der Asiatischen Tigermücke übertragen. Sie breitet sich dank ihrer Anpassungsfähigkeit und des Klimawandels weiter nach Norden aus. Verglichen mit Malaria hat das Dengue-Fieber ein grösseres Verbreitungspotenzial. Malaria-Erreger brauchen infizierte Menschen als Wirte, um sich auszubreiten. Da die Krankheit aber behandelbar ist, wird es nicht zu einer Epidemie kommen. Der Dengue-Virus hingegen wird über die Eier und Larven der Mücken weitergegeben. Sie ziehen ihre Brut in stehenden Gewässern gross, und das können eben auch Blumentöpfe, Friedhofsvasen oder Regenwassertonnen in Europa sein. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis im europäischen Raum wieder stärker mit Tropenkrankheiten gerechnet werden muss.       

Empfehlungen gegen Insekten im In- und Ausland:

  • Keine starken Parfums verwenden.
  • Abends wenig Licht machen.
  • Fliegengitter für die Fenster.
  • Ätherische Öle sind bei Mücken unbeliebt, aber kein hinreichender Schutz, vor allem in den Tropen.
  • Bester Schutz ist die Vermeidung von Stichen, deshalb: Repellentien, am besten Mückenschutzmittel mit DEET (Diethyltoluamide) verwenden.
  • Mückenschutzmittel auf alle frei liegenden Hautstellen geben und sich in eine Wolke davon hüllen.
  • Lange Kleidung und festes Schuhwerk.
  • Moskitonetze für die Nacht.
  • Abends duschen gegen Schweiss, der zieht Mücken an.
  • Informationen über Reiseziele einholen.
  • Notwendige Impfungen und Malariaprophylaxe durchführen.
  • Reiseapotheke mitführen.

Text: Ariane Kroll, Bilder: Beat Brechbühl

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