Prä- und probiotisch
Die Lebensmittelindustrie spielt eine gewisse Vorreiterrolle, indem sie die Menschen auf prä- und probiotische Eigenschaften sensibilisiert hat. Dabei wird der Begriff präbiotisch für Nahrungsfasern verwendet, welche wir nicht verdauen können, aber für unsere Darmbakterien als wertvolles Futter dienen. Diese Nahrungsfasern besehen aus verschieden langen Sacchariden (Zuckerarten) wie Inulin, Lactulose (nicht zu verwechseln mit Lactose = Milchzucker) oder Oligofructose. Natürlicherweise kommen präbiotische Fasern zum Beispiel in Topinambur oder Chicorée vor. Probiotikas enthalten dagegen lebensfähige Bakterienstämme. Zu beachten gilt: Erst ab einer gewissen Menge solcher lebensfähiger Keime darf der Begriff Probiotika verwendet werden. In Ihrer Drogerie oder Apotheke erhalten Sie verschiedene Produkte, welche zu den Probiotikas zählen und ein Vielfaches an Keimen aufweisen gegenüber aus der Werbung bekannter Milchprodukte, wie zum Beispiel probiotische Joghurts. Nicht, dass diese per se schlecht wären, aber von der Wirkung her spielen die probiotischen Zusatzpräparate in einer anderen Liga. Die Wirkung hängt jedoch nicht nur von der Anzahl lebensfähiger Keime (die zwischen 2.5 bis 20 Milliarden variiert) ab, sondern auch von der Anzahl und Art der Stämme. Es gilt als erwiesen, dass mehrfach kombinierte Produkte eine bessere Wirkung haben als solche mit nur einem Bakterienstamm. Eine Stuhlanalyse gibt nützliche Hinweise dafür, welche Darmbakterienstämme Unterstützung benötigen. Dadurch können die entsprechenden Bakterienstämmen eingesetzt werden. Ohne einer solchen Analyse empfiehlt sich ein Präparat mit mehreren Stämmen. Auch weil die Wirkung nicht nur auf die Art, sondern effektiv auf die Stämme ankommt. Das bedeutet, dass zwei Bakterien derselben Art aber, von verschiedenen Stämmen, auch unterschiedliche Wirkungen aufweisen können.