Achtsamkeit kann trainiert werden
Achtsamkeit in den Alltag zu integrieren ist nicht einfach und braucht am Anfang etwas Übung. Zu Beginn kann zum Beispiel ein Glückstagebuch hilfreich sein. Indem man jeden Abend drei bis fünf Glücksmomente festhält, lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf das Positive und können den Tag beglückt Revue passieren lassen. Sobald wir in Achtsamkeit etwas geübter sind, können wir mit anspruchsvolleren Übungen beginnen. Diese sind individuell: Meditation, Wandern, Yoga, Zeichnen, Malen oder Musikhören können helfen, Ruhe in die Gedanken zur bringen. Wichtig dabei ist immer, nicht zu viele Sinne anzuregen und den Fokus nicht auf ein Endresultat zu legen. Das Ziel soll stets sein, sich selbst besser wahrnehmen zu können.
Achtsamkeit braucht nicht viel Zeit. Es können auch kleine Momente im Alltag sein, die Raum zur Achtsamkeit bieten. Die Kunst besteht darin, diese Gelegenheiten zu erkennen und zu nutzen. Achtsame Momente ergeben sich zum Beispiel beim Zähneputzen, beim Warten auf den Bus oder während der Kaffee aus der Maschine läuft. In diesen Momenten kann man sich bewusst fragen, wie es einem körperlich und auf psychischer Ebene geht. Sind Schmerzen vorhanden? Kreisen die Gedanken immer wieder um dasselbe? Welche Gefühle werden dadurch ausgelöst? Wichtig dabei ist, die Emotionen und Gedanken nicht zu werten, sondern neutral wahrzunehmen. Ein gutes Beispiel in der Zeit des Jahreswechsels sind die Neujahrsvorsätze: Sind diese realistisch, stressen sie mich und welche sind wirklich die Herzenswünsche? Je öfter das eigene Befinden abgefragt wird, desto schneller können Gedanken und Gefühle differenziert eingeordnet werden.
Das Bewusstsein schärfen
Wer geübt ist in Achtsamkeit, kann besser Entscheidungen treffen, weil der Zugang zu sich selbst und zum Bauchgefühl schneller hergestellt ist. Achtsamkeit schärft das Bewusstsein dafür, was Freude macht und wofür man Zeit investieren möchte. Wer achtsam mit sich selbst umgeht, kann oft auch besser kommunizieren, seine Bedürfnisse präziser ausdrücken, ist zufriedener mit sich selbst und spürt mehr Lebensfreude. Ein achtsamer Umgang mit sich selbst kann zu einem glücklicheren Leben führen.