Breites Indikationsgebiet
Nach Dr. Pol Henry verfügen Knospen und Triebe von 20 bestimmten Pflanzen über eine hohe Konzentration wertvoller Substanzen in unterschiedlichen Kombinationen. Henry forschte in seiner Praxis lange, bis er das ideale Lösungsmittel für die Knospenauszüge fand. Seither werden Gemmomazerate (Kaltauszüge von Knospen) mit einem Glyzerin-Alkoholgemisch hergestellt und anschliessend im Verhältnis 1 zu 10 verdünnt. Durch die Forschungen Pol Henrys wurde die Herstellung von Gemmomazeraten erst in das französische und später in das europäische Arzneimittelbuch aufgenommen, das übrigens auch in der Schweiz Gültigkeit hat. Einige Wirkungen gelten generell für alle Gemmomazerate in unterschiedlichen Ausprägungen. So wirken beinahe alle mehr oder weniger entzündungshemmend, antirheumatisch oder gewebsentwässernd durch die Anregung der Fresszellen und eine Verbesserung des Drainagesystems. Gemmopräparate werden auch mit einem Spray in den Mund gesprüht. Grundregel: Erwachsene 3 x täglich drei Hübe und Kinder 3 x täglich ein Hub. Wem der Alkoholanteil zu hoch ist, kann die Tagesmenge auch in ein Glas Wasser sprühen und davon über den Tag verteilt immer wieder schluckweise trinken, wobei vor dem Schlucken das Wasser noch etwas im Mund behalten werden sollte. Die Menge an Alkohol wird so nicht kleiner, aber viel feiner verteilt. Von der Menge her ist es für den Stoffwechsel bestimmt kein Problem.
Einsatzbeispiele in der Frauenheilkunde
In der Frauenheilkunde ist das Mazerat der Himbeerknospe sehr beliebt. Dieses ist das ultimative Frauenmittel. Das verwundert nicht, zumal Himbeerblättertees schon lange für eine gute Schwangerschaft und Geburt eingesetzt werden. Der Himbeer-Gemmospray hat einen regulierenden Einfluss auf den weiblichen Hormonhaushalt, was auch das breite Einsatzgebiet dieses Auszugs erklärt. Der Spray wirkt zudem krampflösend auf die Gebärmuttermuskulatur. Bei Problemen rund um den weiblichen Zyklus oder auch in den Wechseljahren gehört der Gemmospray der Himbeere ins Behandlungskonzept. Dieser ist gut kombinierbar mit anderen Heilmitteln wie Urtinkturen oder spagyrischen Essenzen.
Die Preiselbeerstrauchknospe wird deutlich breiter eingesetzt. Sie wirkt entzündungshemmend auf die Harnwege wie auch auf den Darm. Ausserdem stärkt sie das Bindegewebe und verlangsamt die Hautalterung. Diese Knospe wirkt ebenfalls regulierend auf den weiblichen Hormonhaushalt – insbesondere in den Wechseljahren.
Mit dem Feigenblatt wird schon seit der biblischen Darstellung von Adam und Eva ein Bezug zu den Genitalien, zum Intimen verbunden. Der Gemmospray der Feige hat auch einen regulierenden Einfluss auf die Schaltzentralen unserer Hormone. Er beruhigt die Nerven und neutralisiert die Folgen von Stress. Weiter kann die Feigenknospe helfen, traumatische Erlebnisse gerade auch im Zusammenhang mit der eigenen Intimität besser zu verarbeiten. Die beiden Wirkungen sind oft sehr hilfreich, wenn es um Probleme in dem vom Feigenblatt bedeckten Körperbereich geht.
Die Gemmotherapie ist im Vergleich zu anderen Therapien eine noch junge Therapieform, doch ist ihr Potenzial beträchtlich.