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Darmsanierung - Gesundheit aus der Tiefe

Der menschliche Verdauungstrakt ist im Prinzip ein Schlauch. Im Darm kann es durch verschiedene Faktoren zu vielerlei Störungen und Erkrankungen kommen. Ähnlich wie bei einem defekten Kanalisationssystem kann dann eine Darmsanierung helfen, Ablagerungen und unerwünschte Fremdstoffe auszuscheiden.

Der Darm ist das grösste Organ unseres Körpers. Geschickt erweitert durch blätterartige Ausstülpungen, sogenannten Zotten, hat der Darm eine Fläche von 400 bis 500 m2 und ist bis zu acht Meter lang. Gut 30 Tonnen Nahrung und 50’000 Liter Flüssigkeit verarbeitet der Darm während eines Lebens. Dabei muss er die verschiedenen Nahrungsbestandteile für den Körper verfügbar machen, aber auch Krankheitserreger und unerwünschte Stoffe erkennen, unschädlich machen und ausscheiden. Das ist eine gewaltige Leistung. Dennoch: Über unsere Verdauung machen wir uns selten Gedanken. Erst wenn Beschwerden auftreten, rückt sie ins Zentrum unseres Interesses.

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Kauen und Verdauen

Eine gute Nahrungsqualität ist für den Körper äusserst wichtig, aber wenn die Nahrung im Verdauungstrakt nicht richtig «aufgeschlüsselt» und verfügbar gemacht wird, dann profitiert der Körper nur wenig davon. Störfälle im «Kanalsystem Darm» können deshalb langfristig vielfältige Probleme nach sich ziehen. Eine gute Verdauung beginnt bereits im Mund. Gründliches und langes Kauen zerkleinert nicht nur die Nahrung, sondern mischt diese auch mit Verdauungsenzymen aus dem Speichel. Die Salzsäure im Magen desinfiziert den Speisebrei und verdaut ihn weiter. Danach erfolgt die Verarbeitung im Darm. Vereinfacht dargestellt: Der Dünndarm gewinnt Energie und Vitalstoffe aus dem Speisebrei, der Dickdarm dickt den Brei ein und bereitet diesen für die Ausscheidung vor.

Darmflora - Heizelmännchen des Körpers

Die Darmflora ist eine schützende, ernährende und pflegende Einrichtung unseres Darmes. Sie besteht aus Billionen Bakterien, die im Darm lebenswichtige Wirkungen entfalten. Diese Mikroorganismen eliminieren feindliche Bakterien, Pilze sowie Parasiten und sind an der Verarbeitung der Nahrung und am Aufbau verschiedener Nährstoffe (z.?B. Vitamin K, B2, B12, Folsäure) beteiligt. Die Darmflora weist eine bestimmte Zusammensetzung auf. Dieses Gleichgewicht ist sehr empfindlich und kann durch falsche Ernährung, Medikamente (z.?B. Antibiotika, Abführmittel), Stress und mangelnde Bewegung gestört werden. Gerät die Darmflora langfristig aus dem Gleichgewicht, kann der Darm seine vielfältigen Funktionen nicht mehr richtig wahrnehmen. Die Nahrung wird nur noch unvollständig verdaut, es bilden sich Fäulnisherde und Gase, wertvolle  Vitalstoffe gehen ungenutzt verloren. Als wahrnehmbare Symptome treten Blähungen, Verdauungsbeschwerden, Durchfall oder Verstopfung und Unverträglichkeiten bestimmter Nahrungsmittel auf. Auch andere Beschwerden wie Müdigkeit, häufige Kopfschmerzen, Hautausschläge und Allergien haben ihre Ursache oft in einem geschwächten Darm.


Gut 30 Tonnen Nahrung und 50'000 Liter Flüssigkeit verarbeit der Darm während eines Lebens.

Immunsystem Darm

Neben der Darmflora befinden sich in der Darmschleimhaut diverse Abwehrzellen, die rund 70 Prozent des menschlichen Immunsystems bilden. Die Schleimhäute von Mund und Nase, der Bronchien und der Vagina werden über die Blutbahnen mit Immunzellen aus dem Darm versorgt. Mit jeder Mahlzeit gelangen unzählige verschiedene Stoffe in den Körper. Zusammen mit der Darmflora müssen die Immunzellen zwischen «Gut» und «Böse» unterscheiden und die richtigen Schritte einleiten. Wegen der zentralen Rolle des Darms in der Immunabwehr gelten eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen sowie eine Entzündungsneigung als mögliche Folgeerkrankungen eines geschwächten Darms.

Weit verbreitete Beschwerden

Viele Menschen leiden unter Störungen des Darms, nehmen diese aber nicht richtig wahr oder ordnen sie falsch ein. Im Laufe der Zeit «gewöhnt» man sich an die Beschwerden. Wenn nach dem Essen häufiger Blähungen, Völlegefühl und andere Verdauungsstörungen auftreten, dann suchen viele die Ursache in der Nahrung. Natürlich spielt die Nahrung bei solchen Beschwerden eine Rolle, aber wer früher solche Beschwerden nicht kannte, der sollte auf sein Bauchgefühl horchen. Ist eine organische Ursache auszuschliessen oder kann die Schulmedizin keine klar erkennbaren Ursachen für eine Erkrankung finden, dann kann eine Darmsanierung helfen, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und nachhaltig zur Heilung beitragen. Aber auch Menschen, die vordergründig keine Beschwerden haben, profitieren davon und erfahren ein neues und positives Körpergefühl.

Sanierung

Die Darmsanierung

Kanalsysteme müssen irgendwann im Laufe ihres Bestehens gereinigt und saniert werden. Genauso verhält es sich mit dem Darm. Eine Darmsanierung schafft gesunde Lebensverhältnisse im Darm, die Darmflora wird ausgeglichen und gestärkt und das Immunsystem erfährt eine Harmonisierung im Sinne einer Immunmodulation. Der Darm wird dabei so beeinflusst, dass er angepasst auf die verschiedenen Reize reagiert. Das kann auf der einen Seite eine Steigerung der Antikörperzahl nach sich ziehen, aber ebenso kann dieser Effekt auch gegenteilig ausfallen. So erzielt eine Darmsanierung eine positive Wirkung auch im Falle von allergischen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem eigentlich zu viel leistet. Auf verschlacktem Terrain etwas aufzubauen, bringt wenig. Deshalb erfolgt als erster Schritt einer Darmsanierung eine gründliche Entschlackung und Anregung des Stoffwechsels. Dabei werden Rückstände aus dem Darm ausgeschieden und die Anzahl unerwünschter Bakterien reduziert. Heilpflanzenauszüge aus Mariendistel, Löwenzahn, Artischocke und Schöllkraut unterstützen die verschiedenen Funktionen der Leber und fördern deren Regeneration. Durch die vermehrte Ausschüttung von Gallensaft wird der Darm angeregt und seine Reinigung und Ausscheidung verstärkt. Weiter aktivieren Brennnessel und Goldrute die Nierenfunktion und dadurch die Ausscheidung wasserlöslicher Giftstoffe.

Um Schlackenstoffe aus dem Darm zu entfernen, nutzen wir Huminsäuren. Das sind Abbauprodukte aus Pflanzen, wie sie z.?B. in Moor, Torf oder in der Braunkohle vorkommen. Sie binden Schadstoffe wie ein Schwamm fest an sich und werden mit der Stuhlmasse einfach ausgeschieden. Zusätzlich legen sich die Huminsäuren wie ein Gelpflaster über die Darmschleimhaut. Dadurch können Reizungen und entzündliche Vorgänge abklingen. Die «Reinigungsmittel» werden über den Tag verteilt eingenommen und entfalten ihre Wirkung sanft, aber tiefgreifend. Sie müssen keine Angst haben vor stundenlangen Sitzungen auf dem stillen Örtchen oder gar vor Durchfällen. Dafür stellt sich nach einigen Tagen ein regelmässiger und weicher Stuhlgang ein. In vielen Fällen werden Sie in Ihren Ausscheidungen auch seltsame Kotbestandteile oder Gerüche feststellen. Dabei handelt es sich um gelöste verhärtete Kot- und/oder Schleimschichten sowie um Fäulnisbakterien bzw. deren Stoffwechselprodukte.


Neben der Darmflora befinden sich in der Darmschleimhaut diverse Abwehrzellen, die rund 70 Prozent des menschlichen Immunsystems bilden.

Säure-Basen Gleichgewicht

Mit der Reinigung ist es wichtig, auch den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen und die Mineralstoffspeicher aufzufüllen. Eine Übersäuerung gilt als starke Stoffwechselbremse und behindert damit die Ausscheidung von Schlackenstoffen sowie die Regenerationsmechanismen. Mischungen basischer Mineralsalze leisten wertvolle Hilfe, um beim Therapieanfang überschüssige Säuren aus dem Körper zu leiten. Eine langfristige Harmonisierung des Säure-Basen-Gleichgewichts erreicht man aber besser durch basische Bäder. Basenbäder sind eine nachhaltige und erholsame Variante der Entsäuerung. Dabei wird das unter der Haut liegende Bindegewebe, der eigentliche Abfalleimer des menschlichen Körpers, gereinigt und entsäuert.

Darmsanierung in drei Schritten

Gründliche Entgiftung mit einer Mischung spagyrischer Essenzen aus Mariendistel, Artischocke, Löwenzahn, Schöllkraut, Brennnessel und Goldrute. Zusätzlich die Entgiftung der Darmschleimhaut mit einem Huminsäurepräparat unterstützen.
Ausgleich des Säure-Basen-Haushaltes und Auffüllen der Mineralstoffspeicher. Eine Mischung basischer Mineralsalze zum Einnehmen deckt beides ab. Basenbäder und eine Ernährungsumstellung ergänzen die Entsäuerung.
Aufbau eines gesunden Darmökosystems über die Zufuhr von nützlichen probiotischen Keimen. Zur Zellregeneration und zum Schutz der Darmschleimhaut wird die Aminosäure L-Glutamin eingenommen.

Je nach Ausgangslage können die verschiedenen Schritte individuell in der Dauer angepasst werden. Eine ausführliche Beratung und die  entsprechenden Produkte erhalten Sie in Ihrer Drogerie oder Apotheke.

Auf Nahrung achten

Während und nach einer Darmsanierung ist eine Ernährungsumstellung sinnvoll. Die Nahrung soll vollwertig, frisch und ballaststoffreich sein. Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte sowie pflanzliche Eiweisse bilden die Grundlage einer säurearmen und darmfreundlichen Ernährung. Verzichten Sie vor allem auf Zucker und Weissmehl. Sie dienen den unerwünschten Darmbakterien und Pilzen als Nahrungsgrundlage und fördern deren Wachstum. Reduzieren Sie Ihren Fleisch- und Milchkonsum, denn grosse Mengen an tierischem Eiweiss stören das Säure-Basen-Gleichgewicht und den Aufbau einer gesunden Darmflora. Achten Sie auf eine genügend grosse Trinkmenge. Stilles Wasser und Kräutertee liefern dem Körper Flüssigkeit und somit die Grundlage, wasserlösliche Giftstoffe auszuscheiden. Ist das «Kanalsystem Darm» erfolgreich gereinigt, kann auf dem sauberen Terrain der Aufbau beginnen. Während der probiotischen Therapie werden dem Körper verschiedene nützliche Bakterien aus der Familie der Lactobazillen zugeführt. Diese beeinflussen auf positive Weise das Darmökosystem und die Lebensbedingungen im Darm. Die Darmflora kann wieder zu einer gesunden Symbiose finden und ihre Funktion vollumfänglich wahrnehmen. Der Aufbau wird durch die zusätzliche Einnahme der Aminosäure L-Glutamin unterstützt. L-Glutamin dient als Energielieferant der Darmzellen, schützt die Darmzotten vor Schadstoffen und ist wichtig für die Regeneration und die Neubildung der Darmschleimhautzellen.

Bewegung ist wichtig

Eine bewegungsarme Lebensweise wirkt sich äusserst ungünstig auf den Weitertransport des Darminhaltes aus, denn diese behindert wichtige Stoffwechselprozesse. Sorgen Sie während einer Darmsanierung, aber auch danach, täglich für genügend Bewegung. Nutzen Sie die Bewegungsmöglichkeiten, die Ihnen Ihr Alltag bietet. Treppensteigen, Gartenarbeit, Bücken und Strecken beim Putzen usw. wirken wie eine natürliche Darmmassage. Damit unterstützen Sie ganz natürlich den Transport der Stuhlmasse und regen sowohl Ihren Kreislauf als auch Ihren Stoffwechsel an. Alles, was Sie dem Darm Gutes tun, fördert die allgemeine Gesundheit. Wer sich die Zeit nimmt und eine Darmsanierung konsequent durchführt, der wird viele positive Effekte spüren können. Mehr Energie, eine gesunde, schöne Haut, festere Haare und Nägel und ein allgemeines Gefühl von Vitalität und Leichtigkeit resultieren aus der besseren Nahrungsverwertung. Auch das Immunsystem im Darm kommt wieder ins Gleichgewicht, gewinnt an Kraft und kann die Abwehr den verschiedenen Reizen entsprechend koordinieren. Die umfassende Gesundung der Darmfunktionen kann sich auch positiv auf Beschwerden der Verdauung, der Haut, des rheumatischen Formenkreises und auf Allergien und entzündliche Erkrankungen auswirken.

Darmsanierung Kanalreinigung

Individuelle Abstimmung sinnvoll

In den Grundzügen verläuft eine Darmsanierung immer ähnlich. Sie ist aber weit wirkungsvoller, wenn sie individuell auf Ihren Körper abgestimmt wird. Eine gute Möglichkeit zur Individualisierung bietet dabei eine Stuhlanalyse. Dazu bekommen Sie ein spezielles Testset, mit dem Sie Ihrem Stuhl an verschiedenen Stellen ein paar Proben entnehmen. Ein spezialisiertes Labor wertet die Stuhlprobe aus. Der Laborbericht gibt Auskunft über die Zusammensetzung der Darmflora, über deren Gesundheit bzw. Fehlbesiedelungen, kann aber auch Hinweise auf Allergien, Unverträglichkeiten und andere Erkrankungen enthalten. Wer sich sehr für den Verlauf bzw. den Erfolg seiner Darmsanierung interessiert, der kann am Anfang und am Ende der Therapie mittels einer Stuhlanalyse den Erfolg auch auf dem Papier sichtbar machen. Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten und auch während der Darmsanierung begleiten. Das Fachpersonal Ihrer Drogerie oder Apotheke nimmt dabei Rücksicht auf Ihre individuellen Symptome, Ausprägungen und den Darmflorastatus. Eine Darmsanierung kann auch ergänzend zu einer bestehenden schulmedizinischen Therapie erfolgen. Weisen Sie aber im Beratungsgespräch unbedingt darauf hin und informieren Sie das Fachpersonal über Medikamente (auch selbst gekaufte), die Sie regelmässig einnehmen. So können die einzelnen Komponenten darauf abgestimmt werden, und Sie können die Darmsanierung ganz leicht in Ihren normalen Alltag integrieren. 

Text: Lukas Maron, Bilder: Beat Brechbühl

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