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Sonnen-Vitamin D - ein Multitalent

In Sachen Vitamin D ist Ihr Körper ein Selbstversorger. In unseren Breitengraden allerdings nur während fünf Monate des Jahres. In den restlichen Monaten ist der Körper auf eine Zufuhr von aussen angewiesen. Denn Vitamin D dient nicht nur der Knochengesundheit.

Vitamin D gehört zu den wenigen Vitaminen, die der Körper selber bilden kann. Dazu benötigt er eine genügend lange Sonnenexposition und eine körpereigene Cholesterinvorstufe. Über komplizierte Stoffwechselprozesse entsteht so in der Haut Vitamin D, das – über den ganzen Körper verteilt – vielfältige Funktionen hat. Es gibt praktisch kein Organ, das nicht auf Vitamin D reagiert und entsprechende Rezeptoren aufweist. Neuere Studien zeigen, dass Vitamin D ein wahres Multitalent ist und in jedem Lebensalter für einen gesunden Körper eine zentrale Rolle spielt. Dabei ist es erschreckend, dass in unseren Breitengraden über 50 % der Bevölkerung eine Unterversorgung aufweisen. Leider ist die Sonneneinstrahlung in der Schweiz ist nämlich nur gerade von Mai bis September genügend stark, um eine ausreichende Vitamin D3 Produktion zu gewährleisten. Bei älteren Menschen kommt erschwerend hinzu, dass die körpereigene Vitamin D Bildung natürlicherweise bis auf einen Viertel der normalen Bildung absinkt.

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Starke Knochen und feste Muskeln

Der menschliche Körper benötigt Vitamin D in erster Linie zur Aufnahme von Calcium aus dem Darm und dessen Einlagerung in Knochen und Zähne. Das Skelett wird gesund, stabil und stark erhalten. Die Kombination von Vitamin D und Kalzium zur Knochenbruchprophylaxe bewährt sich. Studien zeigen, dass eine Kalziumgabe ohne ergänzendes Vitamin D nur eine äusserst geringe Wirkung aufweist. Auch das Nervensystem und die Muskulatur benötigen ausreichend Vitamin D für einen gesunden Aufbau und eine optimale Funktion. Durch ein gut funktionierendes Nervensystem und starke Muskeln wird der Gang sicherer, das Sturz- und Frakturrisiko verringert sich zusätzlich.


Über 50% der Bevölkerung weisen eine Unterversorgung auf.

Stärkt Immunsystem und Psyche 

Jede Immunzelle weist an ihrer Oberfläche Rezeptoren für Vitamin D auf und benötigt dieses für eine gesunde Funktion. Die winterliche Mangelversorgung hat aber nicht nur auf das Immunsystem nachteilige Einflüsse. Auch für die sogenannte saisonabhängige Depression, die durch Mangel an Sonnenlicht ausgelöst wird, werden positive Aspekte von Vitamin D diskutiert. Chronische Entzündungen zeigen unter einer optimalen Vitamin D Versorgung einen guten Verlauf. Es fördert zudem die Bildung von Immunzellen, welche entzündungshemmende Stoffe produzieren. Weitere positive Auswirkungen auf verschiedene Aspekte der Gesundheit sind Gegenstand von laufenden Studien.

Nahrungsergänzung oder Nahrung?

Rund 80 % der benötigten Menge an Vitamin D kann der Körper unter optimalen Bedingungen selber bilden, der Rest sollte über die Nahrung aufgenommen werden. Mit einer gesunden, abwechslungsreichen Ernährung reich an Vollkorn, Gemüse und Obst sollte man eigentlich keine Nahrungsergänzungen benötigen. So lautet der allgemeine Tenor von Ernährungsberaterinnen und -beratern. Genügend Vitamin D über die Nahrung aufzunehmen, gestaltet sich aber extrem schwierig, weil unsere Lebensweise (Arbeit meist drinnen, Sonnenexposition mit Sonnenschutz) die körpereigene Synthese nicht gerade begünstigt. Nur gerade «fette» Fischarten wie Lachs, Sardinen oder Aal enthalten relevante Mengen an Vitamin D. Wenig Vitamin D kommt auch in Leber, Eier oder Pilzen vor. Gemüse enthält nur sehr geringe Mengen, Früchte und Nüsse sind gänzlich frei davon. Um den Bedarf zu decken, müsste man täglich zwei Portionen Fisch oder fünf Eier verzehren. Gerade für Vegetarier oder Veganer ist es daher enorm schwierig, über die Nahrung Vitamin D aufzunehmen. Auch ältere Menschen mit reduziertem Appetit, oft einseitiger Ernährung und wenigen Aufenthalten im Freien sind davon betroffen. Selbst der normal essende Durchschnittsschweizer isst wohl kaum mehr als ein bis zwei Mal pro Woche Fisch, von fünf täglichen Eiern mal abgesehen. Die Ergänzung der täglichen Nahrung mit einem Vitamin D Präparat kann also durchaus Sinn machen.


Saisonabhängige Depression wird durch Mangel an Sonnenlicht ausgelöst.

Wie viel braucht der Mensch?

Die schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Vitamin D Zufuhr von 15ug (Mikrogramm). Dies entspricht rund 600 IU (Internationale Einheiten). Für Säuglinge im ersten Lebensjahr werden täglich 400 IU empfohlen und für Menschen über sechzig 800 IU. Therapeutisch werden zur Osteoporose- und Sturzprophylaxe sowie für Schenkelhalsbruch-Patienten Dosierungen bis zu 2000 IU empfohlen. Die Dosierung sollte vor der ersten Einnahme unbedingt mit einer Fachperson besprochen und nicht auf eigene Faust erhöht werden. Die frühere Furcht vor Überdosierung ist bei Vitamin D fast gänzlich unbegründet. Dosierungen bis 4000 IU täglich gelten heute als sicher. Weil der menschliche Körper Vitamin D speichern kann, ist es auch möglich, einmal wöchentlich die gesamte Dosierung für den entsprechenden Zeitraum einzunehmen.

Text: Lukas Maron​, Bilder: Beat Brechbühl

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