Auf individuelle Bedürfnisse achten
Während der Schwangerschaft benötigt der Körper deutlich mehr Eisen, Folsäure, Calcium und Magnesium, damit sich der Fötus gesund entwickeln kann. Ganz ähnlich verhält es sich bei Kindern und Jugendlichen, gerade während der Wachstumsphasen. Wenn sich Zellen vermehren und der Körper wächst, braucht es mehr «Ausgangsmaterial». Ein Kind beispielsweise benötigt dreimal mehr Eisen als ein Erwachsener. Weil der Alterungsprozess auch vor der Verdauung nicht haltmacht, sinkt mit zunehmendem Alter die Fähigkeit, gewisse Vitalstoffe aus der Nahrung herauszulösen oder zu verstoffwechseln. Zusätzlich erhöhen gewisse Medikamente wie Statine oder Säureblocker den Bedarf. Bei älteren Menschen stehen daher Vitalstoffe wie die Vitamine D und B12, das Coenzym Q10 sowie Calcium und Magnesium ganz oben auf der Liste möglicher Ergänzungen. Bei einer veganen Ernährung muss man unbedingt auf die Versorgung mit Vitamin B12 achten und Sportler benötigen meist mehr Eisen, Zink und B-Vitamine. Dies sind nur einige Beispiele und spiegeln keinesfalls den einzelnen Bedarf wider.
Achtung Wechselwirkungen
Menschen mit einer Grundmedikation sollten nur nach einer gründlichen Beratung Vitalstoffpräparate einnehmen. So können schon kleinste Mengen an Magnesium, wie sie in den meisten Multipräparaten enthalten sind, die Verfügbarkeit von Schilddrüsenhormonen negativ beeinflussen oder ihre Wirkung ganz aufheben. Oft gleicht dann die Suche nach der Ursache des Problems der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, weil ein simples Multivitamin-Mineralstoffpräparat in der Vorstellung der meisten Konsumenten als völlig harmlos und ohne Wechselwirkungen gilt. Halten Sie deshalb beim Beratungsgespräch in der Drogerie oder Apotheke eine Liste bereit mit allen Medikamenten und selbst gekauften Nahrungsergänzungen, die Sie regelmässig einnehmen. Nur so kann man ein individuelles Konzept unter Berücksichtigung sämtlicher Faktoren erstellen.
Neben den individuellen Voraussetzungen entscheidet gerade bei den Mineralstoffen auch die chemische Bindung über die Verfügbarkeit. So werden zwar beispielsweise Magnesiumcarbonat, Magnesiumcitrat und Magnesiumorotat verwendet, aber sie unterscheiden sich deutlich in ihrer Bioverfügbarkeit oder ihrem Einsatzgebiet (Lebensphase, Bedarf usw.). So verhält es sich nicht nur mit Magnesium, sondern auch mit den anderen Vitalstoffen. Präparate aus dem Fachhandel berücksichtigen genau diese Unterschiede, während in Präparaten aus dem Grossverteiler meist nur die kostengünstigsten Arten der Vitalstoffe verwendet werden. Beratung und Zusammensetzung machen einen entscheidenden Unterschied, auch wenn es sich im ersten Augenblick um so etwas vermeintlich Einfaches wie ein Multivitamin-Mineralstoffpräparat handelt.