Schnitte und Schürfungen
Bei Schnittwunden soll das getrennte Gewebe wieder so zusammengebracht werden, dass es verwachsen kann. Bei kleineren oder mittelgrossen Schnitten reicht dazu ein normales Pflaster oder noch besser ein Steri-Strip. Grössere Schnitte können mit sogenannten Wundnahtstreifen versorgt werden. Damit wird auch die Narbenbildung reduziert. Blutet die Wunde stark, müssen Sie einen Druckverband anbringen und gegebenenfalls zum Arzt. Schürfungen bedürfen für einen optimalen Heilungsverlauf einer ganz anderen Abdeckung. Hat man früher die Wunden trocken gehalten und verschorfen lassen, so verfolgt man heute das Prinzip der feuchten Wundheilung. Studien haben gezeigt, dass in feuchtem Wundmilieu die natürlichen Mechanismen der Geweberegeneration gefördert werden. Zusätzlich können in der feuchten Umgebung Nährstoffe, Botenstoffe und Immunzellen besser ins Wundgebiet gelangen und die Heilung optimal unterstützen.
Quetschungen und Brandwunden
Quetschungen sind schmerzhaft. In harmloseren Fällen resultiert daraus eine stumpfe Verletzung mit einem Bluterguss und Schwellungen. Kühlen ist hier die Devise. Manchmal reisst das Gewebe, sodass eine Wunde mit unregelmässigen Rändern, Gewebeverlust und Taschenbildung entsteht. Solche offenen Quetschwunden gehören definitiv in die Hand eines Arztes. Reinigen Sie in diesem Fall die Wunde nicht selber, sondern decken Sie diese für den Transport zum Arzt nur mit einem sterilen Verband ab. Brandwunden müssen ebenfalls sofort gekühlt werden. Am besten unter fliessendem Wasser, um eine Ausbreitung der Wunde durch heisse Gewebeteile zu verhindern. Das Wasser sollte kühl bis lauwarm, aber keinesfalls eiskalt sein. Von einer Eiskühlung ist entschieden abzuraten. Kleinere Brandwunden werden mit einem Brandwundenpflaster abgedeckt. Dieses enthält viel Feuchtigkeit und kühlt dadurch angenehm weiter. Anstelle der speziellen Pflaster eignet sich auch ein Wundheilgel und das Abdecken mit Kompressen und Verband. Stechen Sie Brandblasen in keinem Fall auf. Sie verhindern das Eintreten von Bakterien und Schmutz in die Wundregion.