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Wundpflege einfach und sicher

Ob beim Kochen, beim Sport oder im Haushalt – kleine Verletzungen wie Schnitt-, Schürf-, Quetschwunden oder leichte Verbrennungen passieren schnell. Besonders der Sommer ist aufgrund der vielen Aktivitäten im Freien von kleinen Unfällen geprägt. Eine sachgerechte Behandlung fördert die Heilung solcher Wunden und beugt Infektionen vor. So können die unliebsamen Begleiterscheinungen eines aktiven Lebens schnell vergessen werden.

Lange war es in der Wundbehandlung angesagt, die Krustenbildung auf der Wunde zu fördern und die Wunde trocken zu halten. Diese Behandlungsart gilt seit einigen Jahrzehnten als veraltet: Heute wird auf die feuchte Wundbehandlung gesetzt. Diese erfordert zwar etwas Wissen, ist jedoch keine Hexerei und kann auch zu Hause problemlos angewendet werden. Dabei wird die Krustenbildung in einem möglichst keimfreien Umfeld verhindert, wodurch neue Gewebezellen in einem feuchten Milieu entstehen, ohne dass sie zuerst die Kruste «wegstossen» müssen. Da jedoch keine Kruste vorhanden ist, benötigt die Wunde einen Ersatzschutz. Deshalb ist eine geeignete Wundabdeckung mit speziellen Wundauflagen wie Hydrokolloidverbänden oder Gelpflastern das A und O der Wundheilpflege.


Eine sorgfältige Wundversorgung ist entscheidend für eine schnelle Heilung und zur Vermeidung von Komplikationen.
Bei Unsicherheiten oder wenn sich der Zustand der Wunde verschlechtert, zögern Sie nicht, in Ihrer Drogerie oder Apotheke medizinischen Rat einzuholen.

Schnittwunden 

Solche Wunden kommen oft vor, im Haushalt wie auch unterwegs in freier Natur. Nach einer gründlichen Reinigung und Desinfektion können kleine, glatte Schnittwunden mit Steri-Strips (spezielle Wundverschlussstreifen) geschlossen werden, um die Wundränder aneinander zu führen und die Heilung zu beschleunigen.

Platzwunden

Diese Wunden entstehen durch ein Trauma (z. B. bei Sturz oder Schlag) und sind in der Regel zum Anfang mit einer starken Blutung verbunden. Häufig betroffen sind Kopf, Stirn, Ellenbogen und Knie. Zuerst muss die Blutung gestillt werden, anschliessend flüssig desinfizieren und die Wunde abdecken. Eventuell können die Wundränder mit Steri-Strips fixiert werden.

Schürfwunden

Diese oft oberflächlichen Wunden müssen gründlich gereinigt werden, um Schmutzpartikel zu entfernen. Anschliessend kann mittels einer Gelkompresse oder einem Hydrokolloidpflaster die Wunde abgedeckt werden, um die Heilung zu fördern und die Wunde feucht zu halten. Spezielle Pflaster dafür sind in der Drogerie oder Apotheke erhältlich.

Verbrennungen

Leichte Verbrennungen sollten sofort mit Wasser von ca. 20 °C für etwa 10 Minuten gekühlt werden. Danach wird ein spezielles Brandgel oder eine feuchte Wundauflage aufgetragen, was die Schmerzen lindert und die Wunde weiter kühlt. Bei grossflächigen oder starken Verbrennungen sowie Verbrennungen im Gesicht und der Genitalien muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Quetschwunden

Quetschverletzungen sind besonders schmerzhaft. Bei Quetschwunden ist die Gefahr von Gewebeschäden und Blutergüssen erhöht. Nach der Erstversorgung nach genanntem Schema sollte die Wunde regelmässig auf Anzeichen einer Infektion überprüft werden.

Bisswunden

Ein Tierbiss ist immer mit einer hohen Infektionsgefahr verbunden, da Bakterien aus dem Speichel übertragen werden können. Daher ist eine grosszügige und mehrmalige Desinfektion wichtig und ein Arztbesuch in jedem Fall angezeigt.

  • Sterile Kompressen
  • Pflaster in verschiedenen Grössen
  • Wunddesinfektionsmittel flüssig (z.B mit Octenidin)
  • Steri-Strips zur Wundversclussunterstützung
  • Hydrokolloid- oder Gelpflaster für die feuchte Wundheilung
  • Pinzette zur Entfernung von Splittern oder Fremdkörpern
  • Selbsthaftender Gazenverband
  • Einweghandschuhe für hygienisches Arbeiten
  • Zeckenzange
  • Verbandschere
  • Brandwundengel

Wann zum Arzt?

Nicht jede Wunde kann oder sollte selbst behandelt werden. Suchen Sie ärztliche Hilfe auf bei tiefen oder stark blutenden Wunden, wenn die Blutung nicht innerhalb weniger Minuten stoppt. Die Anzeichen einer Infektion sind: Rötung, Schwellung, Überwärmung, zunehmender Schmerz und generelle starke Schmerzen oder Eiterbildung. Verbrennungen zweiten Grades oder höher, besonders im Gesicht, an Händen, Füssen oder Genitalien müssen ärztlich versorgt werden. Professionelle Hilfe ist auch angezeigt, wenn sich Fremdkörper in der Wunde befinden und diese nicht vollständig entfernt werden können.

Wundheilung unterstützen

Heilpflanzen können die Wundheilung positiv beeinflussen. So kann bereits bei der Wundreinigung auf eine pflanzliche Wundtinktur zurückgegriffen werden, welche das Infektionsrisiko senkt, die Blutung reduziert und die Wundheilung fördert. Heilpflanzen wie die Ringelblume, Kamille und die Schafgarbe eignen sich bestens dafür, sowohl als Wundtinktur als auch für Salben zur Wundpflege. Besonders bei schlecht heilenden Wunden ist zudem die Einnahme von Pflanzen empfehlenswert, welche die Wundheilung fördern. Ihr Drogist oder Ihre Apothekerin empfiehlt Ihnen gerne aus der Vielfalt möglicher Heilpflanzen die für Sie passende Kombination. Zudem tragen eine richtige Ernährung und eine gesunde Lebensweise zur schnelleren Wundheilung bei. Wichtige Nährstoffe dafür sind Vitamin C, Zink und hochwertige Proteine, da diese die Kollagenbildung fördern und die Wundheilung unterstützen.

Wunden

Die Phasen der Wundheilung

Wunde reinigen: Entfernen Sie Schmutz und Fremdkörper vorsichtig mit einer physiologischen Kochsalzlösung oder mit lauwarmem Wasser. Nutzen Sie bei Bedarf eine sterile Pinzette.

Wunde desinfizieren: Tragen Sie ein geeignetes flüssiges Wunddesinfektionsmittel grosszügig auf, um Keime abzutöten und Infektionen vorzubeugen.

Wunde abdecken: Schützen Sie die Wunde mit einem sterilen Verband oder Pflaster vor weiteren Verunreinigungen. Gut geeignet sind Gelkompressen und -pflaster, sogenannte Hydrokolloidpflaster. Wechseln Sie diese Wundabdeckung je nach Wunde alle 1 bis 2 Tage mit erneuter Wunddesinfektion.

Nachbehandlung und Narbenpflege: Bei tiefen Wunden, insbesondere im Gesicht, lohnt es sich, sobald keine Krustenbildung mehr stattfindet, eine Narbencreme einzusetzen. So können Langzeitfolgen auf der Haut vermieden werden. Zudem ist die Haut in den ersten Wochen nach der Wunde sehr sonnenempfindlich: Ein maximaler Sonnenschutz und das Abdecken der Wunde sind daher zentral.

Text: Thomas Schneider, Bilder: Beat Brechbühl

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