Auf die Balance achten
Da die Gesichtshaut durch die dünnere Fettschicht der Subcutis (Unterhaut) und ihre grösseren Poren empfindlicher ist als am übrigen Körper, braucht sie vor allem Feuchtigkeit und Lipide (Fette). Stimmt die Balance, strahlt die Haut. Spannungsgefühle oder ein fahler Teint deuten ebenso wie eine zu Schuppen neigende Haut den Bedarf einer intensiveren Pflege an. Bilden sich im Gesicht feine Fältchen, sollte ebenfalls auf eine reichhaltigere Pflege geachtet werden. Diesbezügliche Beratung gibt es bei Fachleuten in Ihrer Drogerie.
Die als Intensivpflege geeigneten, reichhaltigen Cremes enthalten oft zusätzliche Wirkstoffe wie Ceramide und Linolsäure aus Granatapfelkernen, welche die Barrierefunktion der Haut stärken. Hyaluronsäure (HA) legt sich wie ein zweiter Schutzfilm über die Haut und verhindert das Austrocknen. Zusätzlich regt dieser Anti-Aging-Wirkstoff die Collagenproduktion an, was das Speichern von Wasser in der Haut verbessert. Aminosäuren schützen vor freien Radikalen, und Panthenol glättet die Haut. Milchsäure sorgt für eine ausgewogene Bakterienflora auf der Haut und Glyzerin und Urea (Harnstoff) helfen den Hautzellen, die Feuchtigkeit in ihrem Innern zu halten.
Welche Pflege zu welcher Zeit
Die Grundlage der meisten Hautpflegeprodukte sind Emulsionen. Grundsätzlich können zwei Emulsionstypen, Wasser-in-Öl (W/O) und Öl-in-Wasser (O/W), unterschieden werden. W/O-Emulsionen sind fettreicher als die O/W-Emulsionen und ziehen deshalb langsamer in die Haut ein, was sie zu einer idealen Nachtpflege macht. Sie transportieren Feuchtigkeit und Wirkstoffe nach dem Einreiben bis in die tiefere Hornschicht der Haut und nähren sie dadurch. Die leichteren W/O-Emulsionen spenden rasch Feuchtigkeit und beleben die Haut. Gerade im Winter ist es allerdings wichtig, bei Bedarf eine W/O-Emulsion mit mehr Öl-Anteilen zu verwenden. Denn die fettreiche Öl-Phase schützt die Haut vor dem Austrocknen.
Ein wichtiger Trägerstoff in der dermatologischen Kosmetik sind die Liposome. Dies sind Fettkörperchen, die in ihrem Innern wasserlösliche Wirkstoffe transportieren können. Da sie aus den gleichen Bausteinen wie die Zellwand von Hautzellen aufgebaut sind, dringen sie bis in tiefere Hautschichten vor und geben die Wirkstoffe depotartig an ihre Umgebung ab.