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Trockene Haut - manchmal ist weniger mehr

Sie spannt, bricht auf, wird schuppig oder juckt gar. Je nachdem, wie stark die Symptome sich zeigen und wo sie auftreten, ignorieren wir diese oder schreien gleich nach dem stärksten Mittel.

Wenn es um die Behandlung trockener Haut geht, ist ein Zwischenweg oft die bessere Variante. Oder anders ausgedrückt: Unbedingt etwas dagegen tun, doch nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Wesentlich ist dabei, die Ursache anzugehen, und die kann vielfältig sein.

Zu viel ist zu viel

Oft ist die Haut überpflegt. Gerade in Zeiten des ständigen Händedesinfizierens und -waschens kommt dieser Faktor viel mehr zum Tragen. Unsere Haut braucht das tägliche Duschen nicht wirklich. Es ist viel mehr die Frage, ob sie es verträgt. Wer täglich zweimal duscht, weil dies beispielsweise der Job verlangt, wählt ein sehr mildes und möglicherweise rückfettendes Duschmittel. Danach empfiehlt sich eine natürliche Körperpflege, welche die Haut nicht «müde pflegt», sondern aktiviert. Bei wirklich trockener Haut reicht eine befeuchtende Körpermilch eventuell nicht mehr. Dafür bieten sich Produkte an, die mehr nähren, aber etwas längere Zeit zum Einziehen in die Haut benötigen. Es gibt verschiedene natürliche Hautpflegelinien, die je nach Hauttyp und Belastung individuell geeignet sind. In Ihrer Drogerie oder Apotheke holen Sie sich guten Rat und das für Sie passende Produkt.


Unsere Haut braucht das tägliche Duschen nicht wirklich.

Äussere und innere Einflüsse

Trockene Haut fühlt sich zum Teil wie Hühnerhaut an. Bei Kindern kommt das oft bei Kälte und Trockenheit vor, vorwiegend an den Backen. Sind äussere Einflüsse – zum Beispiel das Wetter – verantwortlich, gilt es die Haut gezielt zu schützen. Bei Kindern bewährt sich eine Schutzcreme. Auch Sonnencremes für den Winter sollten etwas nahrhafter bzw. fettiger sein, um vor UV-Strahlen und gegen Kälte zu schützen. Liegt es nicht an äusseren Einflüssen, helfen oft essenzielle Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren (für die Haut ideal ist das kaltgepresste, biologisch gezogene Leinöl) oder Omega-6-Fettsäuren (Nachtkerzen-samenöl). Am besten einzunehmen nach einer Mahlzeit, wenn die Fettverdauung begonnen hat und die Öle auch gut verstoffwechselt werden. Ebenfalls Vitamin E, zusammen mit Vitamin C eingenommen, schützt die Haut von innen. Beim Vitamin E ist es ratsam, auf natürliche Quellen zu achten, damit verschiedene Vitamin-E-Typen vorliegen. Vitamin C wird deutlich besser verarbeitet, wenn es in einer Retardform (d. h. ein Arzneimittel, das den Wirkstoff mit Verzögerung abgibt) genommen wird.


Wer seine Lippen ständig ableckt, macht das Gegenteil von Befeuchten, auch wenn sie dadurch kurzfristig nass werden.

Wenn es juckt

Wenn es unter der Haut fast unerträglich juckt und schon das leichteste Kratzen zu roten Streifen führt, deutet dies die Naturheilkunde als Problem der Galle (Leber-Gallensaft). Somit sind in solchen Situationen auch die Pflege der Leber und das Stimulieren des Gallenflusses angezeigt. Dazu eignen sich Schöllkraut, Löwenzahn, Mariendistel und allenfalls Artischocken oder auch Pfefferminz-Tinkturen sowie spagyrische Essenzen sehr gut. Wer die Leber stärkt, sollte auch die Nierenfunktionen stützen. Dazu stehen verschiedene Heilpflanzen zur Verfügung, die zum Beispiel zu Tees verarbeitet sind. Die Lippen geben ebenfalls oft Anlass zu Klagen. Auch hier gilt es eine gute Pflege zu wählen, damit die Haut die wirksamen Stoffe besser aufnehmen kann. Übrigens: Wer seine Lippen ständig abschleckt, macht das Gegenteil von Befeuchten, auch wenn sie dadurch kurzfristig nass werden. Diese Handlung trocknet die Lippen wie auch die Haut um die Lippen aus. In solchen Fällen kann auf reizlindernde und pflegende Salben und Gels zurückgegriffen werden, die Sie in Ihrer Drogerie oder Apotheke finden. Das gilt auch für die gereizte, zum Teil brennende Haut um die Nasenlöcher – was zum Beispiel durch häufiges Schnäuzen kommt. Denken Sie an Ihre Haut und unbedingt daran: Trockene Haut fordert uns auf, etwas zu tun, denn von alleine wird es kaum besser. Und ja, bedenken Sie: Manchmal ist weniger mehr. 

Text: Patrick Seiz, Bilder: Beat Brechbühl

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