Handpflege
In früheren Zeiten musste jedes Kind in der Schule dem Lehrer oder der Lehrerin erst einmal die Hände zur Inspektion zeigen. Ungepflegte Hände mit Trauerrändern unter den Nägeln waren verpönt. Diese Zeiten sind definitiv vorbei. Nicht zuletzt, weil die allgemeine Hygiene heute einen anderen Stellenwert hat als früher. Im Gegensatz zu früher wäscht man sich heute fast zu häufig, was unter Umständen den Säureschutzmantel (pH-Wert zwischen 5,4 und 5,9) schädigen kann. Kaum ein Hautbereich unseres Körpers wird so beansprucht wie die Hände. Sie sind immer in Aktion, ob im Beruf, im Haushalt oder bei der Gartenarbeit. Dabei sind sie ständig Umwelteinflüssen wie trockener Luft, Wasser, Schmutz, Kälte oder Sonne ausgesetzt.
Schon das tägliche, oft zu heisse Händewaschen entzieht der Haut Feuchtigkeit und schützendes Fett. Die Hände sind zum grössten Teil etwas dünnhäutig: Die Haut des Handrückens ist fast ebenso dünn wie jene des Gesichts. Sie besitzt nur wenige Talgdrüsen, kaum Fettgewebe in der Unterhaut, ist sehr empfindlich und altert rasch. Gerade die Hände verraten oft das «ungeschminkte» Alter des Menschen. Eine Tabu-Region übrigens auch für Schönheitschirurgen. Auch UV-Strahlen und Umweltgifte können zur Schädigung der empfindlichen Handhaut beitragen. Zu viele ungeschützte UV-Strahlen lassen überdies die Hände schneller altern. Den unbehaarten Hautinnenflächen fehlen beispielsweise die zur Hautfettung und Feuchtigkeitsbindung beitragenden Talgdrüsen. Die Hände sind somit weniger gut vor Entfettung und Feuchtigkeitsverlust geschützt als andere Hautpartien und trocknen unter Belastung sehr schnell aus. Es mangelt an natürlichen Feuchthaltefaktoren, also Stoffen, die das Wasser in der Haut binden. Die Handrücken müssen zudem mit einem Defizit an schützenden Lipiden zurechtkommen. Und weil das Talgdrüsensekret fehlt, mangelt es im Säureschutzmantel der Hände ausserdem an wesentlichen Substanzen, die den pH-Wert stabilisieren, die Hautoberfläche fetten und die Hautfeuchtigkeit binden.