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Stress im Familien Alltag

Im Familienalltag geht es oft turbulent zu und her. Daneben soll es auch im Job gut laufen, werden Freundschaften gepflegt, Zeit für Selfcare wäre auch noch schön und dazu kommt der «Druck zur Selbstoptimierung», der uns von vielen Medien vermittelt wird. Wir rennen oft im Hamsterrad, doch es gibt Wege hinaus.

Die Vereinbarkeit zwischen all den Verpflichtungen und Aufgaben im Familienalltag ist schwierig bis unmöglich, und doch ist dieses Balancespiel oft das hochgesteckte Ziel vieler Familien. So kann Stress zum Familienalltag werden. Die – zugegeben anspruchsvolle – Vereinbarkeit von Job und Familie ist für die meisten von uns eine logistische, mentale und emotionale Höchstleistung und oft eine Überforderung. Limitierende Faktoren im Familiensystem sind der Schlaf und die Gesundheit. Ist ein Familienmitglied krank oder kommt der Schlaf zu kurz – und dies ist bei drückenden Sorgen, weinenden Babys oder kranken Kindern schnell der Fall – gerät das ganze System aus der Fahrbahn und der innere Stresslevel steigt an. Massgeschneiderte Lösungen für die komplexe Thematik «Stress im Familienalltag» gibt es keine, wohl aber ein paar Hinweise zur Entlastung des ganzen Familiensystems. Oft erhöht die Summe der vielen Kleinigkeiten, an die im Alltag gedacht werden muss, den Stresslevel unnötig. Diese mentale To-Do-List raubt viel Nerven und Energie. 

Aufgaben teilen

Aufgaben im Alltag können und sollten klar aufgeteilt oder ausgelagert werden. Denn es sind die kleinen Alltags- und Familienaufgaben, die einen Rattenschwanz an Gedanken mit sich bringen. Am besten werden diese Aufgaben als «Ganzes» von einem Partner übernommen. Als kleines Beispiel eignet sich ein Kindergeburtstag. Wann findet die Party statt, was wünscht sich das Kind, wann und von wem wird das Geschenk besorgt, wie kommt das Kind an die Party und sind genügend Geschenkpapier und eine Karte vorhanden? Das heisst nicht, dass ein Partner dies alles alleine erledigen muss. Aber daran zu denken liegt in der Verantwortung einer Person und diese kann einzelne Jobs daraus delegieren. Fast jede anfallende Aufgabe kann entsprechend aufgeteilt werden. Mit dem Auslagern von Alltagsaufgaben ist eine bezahlte Dienstleistung oder eine unbezahlte Hilfestellung der lieben Nachbarin, Freunde oder der Grosseltern gemeint. Garten-, Näh-, Bügel- oder Putzarbeiten können von externen Personen übernommen werden. Es lohnt sich, den Mut zu fassen und um Hilfe zu bitten oder in eine bezahlte Dienstleistung zu investieren. Und natürlich können auch Kinder ab einem gewissen Alter aktiv im Haushalt mithelfen. Auch hier hilft eine klare Aufteilung. Das eine Kind soll z. B. immer den Geschirrspüler ausräumen, das andere immer den Tisch decken. Nach einem Monat können die Aufgaben neu verteilt werden.

Familien Alltag

Zwischendurch tief durchatmen

Werden solche To-Do's von anderen übernommen oder klar aufgeteilt, bleibt mehr mentale Kapazität und Energie für sich selbst und die Familie. Apropos To-Do's: Wenn diese aufgeschrieben sind, können sie besser nach Dringlichkeit sortiert werden. So fällt der Stress vor dem möglichen Vergessen weg. Ein weiterer einfacher Trick, um Stress zu reduzieren, ist das tiefe Atmen in stressigen Momenten. Dies geschieht natürlich, wenn wir etwa Sport treiben. Wenn keine Zeit dazu vorhanden ist, reichen auch fünf bewusste, tiefe Atemzüge an der frischen Luft. Dem Hirn wird so signalisiert, dass alles in Ordnung ist, und es werden weniger Stresshormone ausgeschieden.

Oasen der Ruhe schaffen

Die Energieressourcen sind bei jedem Menschen beschränkt. Um Alltagsstress zu reduzieren, hilft es, diese Ressourcen zu schonen. Dazu muss man wissen, welche Momente oder welche Tätigkeit im Alltag viel Energie benötigen und was den Energietank wieder auffüllt. Vielleicht ist es die Diskussion um die Bildschirmzeit oder das Zubereiten der Mahlzeit, wenn am Abend alle müde sind? Welche Lösungen gibt es für diese Situationen? Auf Blogs oder in Podcasts lassen sich Lösungen für diese Themen finden. Im Gegenzug ist es hilfreich zu wissen, was den eigenen Energietank wieder füllt. Vielleicht hilft es, sich in einer ruhigen Minute eine analoge Liste zu erstellen mit 10 kleinen Aktivitäten, die einem guttun. Dies kann sein: eine Tasse Tee trinken, herzhaft singen oder eine Dehnübung einplanen. Mit diesen bewusst geschaffenen Momenten der Ruhe lassen sich im Alltag kleine Energiequellen einbauen. Das bewusste Wahrnehmen von kleinen Glücksmomenten und das Einbauen von Humor im Alltag schüttet viele Glückshormone aus. Das Bewusstsein für diese Momente muss allerdings etwas geübt werden.

Ein weitverbreiteter Stressfaktor im Familienalltag ist ausserdem der Perfektionismus. Das Essen für die Familie soll stets gesund und ausgewogen sein, die Wohnung soll aussehen wie im Katalog und die Kinderparty soll perfekt sein. Und ja, den Kuchen hat man selbstverständlich auch selbst gebacken. Auch hier lohnt es sich, eigene Gedankenmuster genauer und kritisch zu betrachten. Welches sind meine Werte? Was ist mir persönlich wichtig und was kann ich so stehen lassen?

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Naturmittel einsetzen

Aus naturheilkundlicher Sicht gibt es viele wertvolle Pflanzen, die den Familienalltag entspannen können. Rosenwurz hilft, die Stresshormone im Gleichgewicht zu halten. Ginseng und Taigawurzel stärken die eigene Widerstandskraft gegenüber Stressoren und beugen Erschöpfung vor. Hafer stärkt die Nerven und erhöht die Belastbarkeit. Lavendel hingegen wirkt nervenstärkend und beruhigend. Diese Pflanzen werden als Urtinktur oder Trockenextrakt eingenommen. In stressigen Situationen steigt ausserdem der Bedarf an B-Vitaminen, Magnesium und weiteren Vitalstoffen. Um Defiziten vorzubeugen, ist eine kurzfristige, erhöhte Zufuhr dieser Mikronährstoffe sinnvoll. Eine Supplementierung sollte durch eine Fachperson begleitet werden. Um kurzfristig leistungsfähiger zu sein, kann eine Kur mit einem hochdosierten Aminosäurepräparat hilfreich sein. Eine Kur von maximal 30 Tagen überbrückt Energieengpässe und stärkt. In Ihrer Drogerie oder Apotheke finden Sie guten Rat.

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Auf mentale Gesundheit achten

Die grossen Stressauslöser im Familienalltag lassen sich wohl nicht von heute auf morgen verändern. Man kann aber das Bewusstsein dafür schärfen, dass die mentale Gesundheit der Eltern einer der wichtigsten limitierenden Faktoren im Familiensystem ist und entsprechend sorgfältig damit umgegangen werden soll. Das Verhalten und die Glaubenssätze der Eltern spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wenn die Eltern mental ausgeglichen sind, ist das ganze Familienschiff entspannter unterwegs und bleibt stabil auf Kurs.

Weitere Informationen zum Thema in unserer Podcast Folge.


Text: Barbara Freiermuth, Bilder: Beat Brechbühl

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