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Menstruation - vom Mädchen zur Frau

Die monatliche Blutung der Frau wird in manchen Monaten sehnlichst erwartet, in anderen verflucht. Sie ist nicht nur Zeichen der Fruchtbarkeit, sondern hat auch andere wichtige Funktionen für den weiblichen Körper. In diesem ersten Teil geht es um die Periode im jungen Alter.

Der Körper einer Frau bewegt sich monatlich zwischen Fruchtbarkeit und Ausscheidung. Dabei beginnt der Zyklus mit dem Einsetzen der Blutung. Ein durchschnittlicher Zyklus dauert ca. 28 Tage. In der Mitte liegt der Eisprung und markiert die fruchtbaren Tage. Dabei baut sich die Gebärmutterschleimhaut auf, um der potenziell befruchteten Eizelle ein «Bett» zu bauen. Bleibt die Eizelle unbefruchtet, so wird sie zusammen mit der nun unbenötigten Schleimhaut mit der nächsten Blutung ausgeschieden. Damit kommt der Periode auch ein wichtiger Reinigungsmechanismus zu. 

Wann gehts los?

Heute bekommen viele Mädchen die erste Regelblutung, die sog. Menarche, sehr früh, mit 11 Jahren oder noch früher. Das kann ein Mädchen durchaus überfordern, da es mit einer körperlichen Veränderung konfrontiert wird, für die es noch nicht bereit ist. Tritt die erste Regel später auf, mit 14 oder 15 Jahren, dann wird sie meist sehnlichst erwartet, denn sie markiert den Übertritt vom Mädchen zur Frau. In vielen Kulturen wird die erste Mens als wichtiger Wendepunkt mit einem Fest o. ä. gefeiert. Die Mens wird damit stark enttabuisiert und erhält einen ganz anderen Stellenwert im Leben eines jungen Mädchens. Dieser Umgang würde auch bei uns vielen Mädchen den Eintritt in die fruchtbare Phase ihres Lebens erleichtern.

Während Mädchen mit elf Jahren noch kaum einen Gedanken an Sexualität verschwenden, so wird das drei oder vier Jahre später zum Thema. Daher ist es wichtig zu wissen, dass die Zyklusberechnung zwar mit der Blutung beginnt, die Blutung aber dazu da ist, die unbefruchtete Eizelle wieder auszuscheiden. Das bedeutet, dass ca. zwei Wochen vor der ersten Blutung bereits ein Eisprung stattfindet und es daher möglich ist, auch vor der Menarche schwanger zu werden.

Menstruation

Die richtigen Hygieneartikel 

Mit dem Einsetzen der Periode stellt sich auch die Frage nach Hygieneartikeln. Es ist vor allem ein Ausprobieren. Während Tampons und Binden die gängigsten Varianten darstellen, erobern auch die Mens-Tassen langsam einen festen Platz. Neben dem individuellen Sicherheitsempfinden können auch Fragen zum Abfall, zu den Kosten oder zur Natürlichkeit eine Rolle spielen. Die meisten Mädchen fangen mit Tampons oder Binden an. Neben dem ökologischen Gedanken macht es auch aus Sicht der Vaginalgesundheit Sinn, auf plastikfreie Binden zu setzen. Dadurch bleibt die Sauerstoffzufuhr für die Schleimhaut intakt und man beugt möglichen Infekten vor.

Schmerz lass nach

Die Möglichkeiten der Behandlung von Regelschmerzen sind individuell und abhängig von den Beschwerden. Laut Umfragen lindert Wärme wie z. B. Wärmflasche oder Kirschkernkissen die Schmerzen am besten. Zusätzlich kann man Heilpflanzen einsetzen. Dazu gehören Frauenmantel, Schafgarbe, Mönchspfeffer oder Nachtkerze. Selbst die Ernährung kann einen Einfluss haben. Frauen, deren Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist, bluten deutlich stärker und empfinden auch mehr Schmerzen, da über die Periode unerwünschte Säuren ausgeschieden werden. Eine basenüberschüssige und naturbelassene, vorwiegend pflanzenbasierte Ernährung ist also eine hilfreiche Option. Bei starken Schmerzen sind Schmerzmittel kurzfristig hilfreich. Der Wirkstoff Paracetamol ist dabei am besten geeignet, da alle anderen gängigen Wirkstoffe wie z. B. Ibuprofen die Blutung verstärken können.

Unspezifisch im ganzen Unterleib vorkommende Regelschmerzen sowie Unfruchtbarkeit können auf eine Endometriose hindeuten. Rund zehn Prozent der Frauen leiden darunter. Dabei handelt es sich um Zellen der Gebärmutterschleimhaut, die sich ausserhalb der Gebärmutter befinden und vermehren, was sehr schmerzhaft sein kann. Da die Ursache bisher nicht abschliessend geklärt ist, ist es ratsam, mit der Frauenärztin über eine individuelle Therapie zu sprechen.

Auch wenn die Periode eher mit unangenehmen Gefühlen verbunden wird, ist sie für die Fruchtbarkeit der Frau, aber auch für die innere Reinigung eine unverzichtbare Einrichtung der Natur.

Text: Nora Maronelli, Bilder: Beat Brechbühl

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