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Hormonwerte im Auge behalten

In den Wechseljahren (auch Klimakterium genannt) erlebt der weibliche Körper starke hormonelle Veränderungen. An ihrem Ende steht der Übertritt aus der fruchtbaren in die unfruchtbare Lebensphase. Das Klimakterium kann von wenigen bis zu 10 Jahren dauern.

Der Begriff Menopause bezeichnet den Zeitpunkt der letzten Menstruation einer Frau. Sobald ­danach 12 Monate lang keine Monatsblutung ­erfolgt ist, kann man den Zeitpunkt Menopause rück­wirkend bestimmen. Die Zeitphase kurz davor wird als Perimenopause, die Zeit danach als Postmenopause ­bezeichnet. Die Menopause erleben Frauen gewöhnlich zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr, im Schnitt im ­Alter von 51. Eine von hundert Frauen wird von der ­Menopause gar vor dem vierzigsten Lebensjahr überrascht. Die Menopause kündigt sich bereits deutlich früher mit der Prämenopause an. Dies ist häufig die Zeit der ersten spürbaren Beschwerden und kann schon vor dem Alter von 40 Jahren beginnen. Die Hormonproduktion, insbesondere von Progesteron nimmt ab, der Zyklus kann unregelmässiger werden und die Menstruation verstärkt, verlängert oder nur schwach auftreten, manchmal sogar ganz ausbleiben. In einem zweiten Schritt sinkt auch die Konzentration der Östrogene. Wer abschätzen will, wann die eigene Menopause eintreten könnte, kann dies mit Nachfragen bei Mutter, Grossmutter oder der älteren Schwester erfahren: Häufig ähneln sich Zeitpunkt und Begleit­erscheinungen innerhalb der Familie. 

Ein paar extra Kilos

Die hormonelle Umstellung bringt auch den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Dieser nimmt in der Aktivität ab, der Grundumsatz an Kalorien sinkt und auch die Muskelmasse reduziert sich. Die Folge davon sind häufig zwei bis vier extra Kilos, welche sich gerne am Bauch festsetzen. Dieser neue Speicher ist ganz normal und kann sogar mithelfenhormonelle Schwankungen auszugleichen. Sollten sich die neuen Kilos jedoch häufen, kann diesen mit mehr Sport und einer bewussten, gesunden Ernährung entgegengewirkt werden. Zudem wird der Stoffwechsel durch eine aktivierende Leberkur gestärkt. Von rigorosen Diäten ist in den Wechseljahren abzuraten. Diese sollten nur mit fachkundiger Beratung durchgeführt werden. 

Beschwerden 

Beschwerden in den Wechseljahren sind häufig und über zwei Drittel aller Frauen sind in unterschiedlichen Prägungen davon betroffen. Am häufigsten anzutreffen sind Hitzewallungen und Schweissausbrüche, eine vaginale Schleimhauttrockenheit, depressive Verstimmungen oder Schlafstörungen. Auch Augentrockenheit, Libidoverlust oder Haarausfall treten zahlreich auf. Typisch für solche Beschwerden während des Klimakteriums ist, dass sie wellenartig auftreten und sich über die Jahre immer wieder in Art und Intensität verändern. Bei der Therapie kann und soll auf einzelne Beschwerden der Frau Rücksicht genommen werden. Denn so individuell die Beschwerden und das Empfinden des Klimakteriums sind, so individuell ist auch deren Therapieansatz. 

Hormonwerte

Natürliche Helfer 

Mutter Natur hat eine Vielzahl an wirkkräftigen Heilpflanzen im Angebot, um die Beschwerden der Wechseljahre zu lindern. Diese Heilpflanzen sind, richtig eingesetzt, eine sinnvolle und wirksame Therapie­­möglichkeit. Sollten Beschwerden jedoch trotz fachkundiger Therapie andauern und die Lebensqualität stark beeinträchtigen, kann es sinnvoll sein den eigenen Hormonstatus zu überprüfen und – in einigen Fällen – mittels bioidentischer Hormone einen starken Mangel auszugleichen. Glücklicherweise können jedoch mit der passenden Ernährung, einem gesunden und aktiven Lebenswandel und den richtigen Naturheilmitteln die meisten Beschwerden auch ohne Hormonsubstitution gelindert werden. Die verwendeten Heilpflanzen werden je nach Phase und Beschwerden gezielt ausgewählt. In einer individuellen Beratung wird in ­Ihrer Drogerie oder Apotheke ermittelt, welche Heilpflanzen für Sie in Frage kommen. Zur ­Zyklusstabilisierung bieten sich Naturheilmittel mit Mönchspfeffer, Yamswurzel und Frauenmantel an. Diese fördern die Bildung des weiblichen Hormons Progesteron und wirken Stimmungsschwankungen, verlängerten Zyklen oder Konzentrationsschwierigkeiten entgegen. Baumnüsse und Vollrahm sowie weitere Vollmilchprodukte unterstützen diesen Effekt. 

Treten Hitzewallungen auf und sind die Wechseljahre bereits in vollem Gange, kann durch Traubensilberkerze oder Rotklee das Hormon Estradiol (ein Östrogen) unterstützt werden. Hier kann das pflanzliche Arzneimittel «zeller wechseljahre» zum Einsatz kommen, welches einen Extrakt der Traubensilberkerze enthält. Der regelmässige Verzehr von Hülsenfrüchten, Mandelmus, Mandelöl oder Granatäpfeln bietet hier eine wirkungsvolle Unterstützung zur Therapie. 

Chancen sehen

Obschon die Wechseljahre häufig unangenehme Beschwerden mit sich bringen, dürfen ihre positiven Seiten nicht vergessen werden: Diese Phase der hormonellen Veränderungen bietet zugleich eine Chance, dass sich die Frau selbst «neu erfindet» und über ihre Ziele, Wünsche und Pläne nachdenkt. Denn mit den Wechseljahren und dem Abschied der fruchtbaren Jahre steht nun traditionell nicht mehr die Familie an erster Stelle: Frau darf sich nun selbst verwirklichen, zurückgestellte Träume in die Tat umsetzen und ihre wertvollen Erfahrungen in die Gesellschaft einbringen. Nicht ohne Grund ist in vielen traditionellen Kulturen die «weise, ältere Frau» das Zentrum der Gruppe.

Hormonwerte

In Kürze

Bei den Wechseljahren handelt es sich um ­einen Zeitraum im Leben von Frauen, in dem eine natürliche hormonelle Umstellung stattfindet. Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine natürliche Übergangszeit in der Lebensmitte. Mit dem letzten Menstruationszyklus endet die fruchtbare Lebensphase von Frauen. Der Fachbegriff dafür lautet Menopause (aus dem Griechischen «meno» für ­Monat und «pausis» für Ende). Die Wechseljahre werden auch Klimakterium genannt. Das Wort bedeutet im Griechischen so viel wie «Stufenleiter». Die meisten Frauen erleben diese hormonelle Umstellung zwischen Mitte 40 und Mitte 50. Fast die Hälfte der Frauen hat laut Statistik ihre letzte Regel­blutung, also die Menopause, mit 50 Jahren oder später. Es kommt vor, dass Frauen noch bis Mitte oder Ende 50 ihre Menstruation ­haben. Es gibt heute eine Vielzahl an wirkkräftigen Heilpflanzen im Angebot, um die ­Beschwerden der Wechseljahre zu lindern. Erkundigen Sie sich in Ihrer ­Apotheke oder Drogerie. 

Text: Thomas Schneider, Bilder: Beat Brechbühl

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