Mit dem Abschliessen des Berufslebens werden automatisch vertraute Tagesstrukturen, bislang selbstverständliche Kollegenschaften und Tätigkeitsinhalte aufgegeben. Natürlich darf das «Nicht mehr Müssen» durchaus mit ferienartigen Zuständen spürbar werden. Das kann etwa bedeuten, dass Sie nicht mehr so konsequent auf die bislang vertraute Bettruhe und das Aufstehen achten müssen. Oder dass Sie auch mal erfrischend planlos und völlig offen in den Tag starten. Da können sogar die fixen Essenszeiten nicht mehr so wichtig sein.

Die Zeit bewusst leben

Diese etwas sorglose Zeit sollten Sie sich auf jeden Fall gönnen, so frei nach dem Motto: «Ich gebe mir einen Monat Ferienauszeit und feiere so meine Pensionierung.» Danach geht es aber darum, die neu gewonnene Zeit auch richtig zu leben. Das geht deutlich besser mit einer Tagesstruktur. So kann es helfen, zum Beispiel einen halben Tag immer für anfallende kleine Arbeiten oder Besorgungen frei zu halten. Etwa fürs Einkaufen und Haushalten oder um Zahlungen zu erledigen. Auch wiederkehrende Termine für Fitness, Training, Yoga, Coiffeur oder Fusspflege sind einzuplanen und – vor allem – einzuhalten. Der Nachmittag steht dann zur freien Verfügung, zum Beispiel für Besuche, Ausflüge, Gäste empfangen, Kurse, Lesen und noch vieles mehr.

Das ist nur eine Möglichkeit von Hunderten. Sie finden Ihren Rhythmus am besten selbst. Sind diese Strukturen einmal installiert, können sie problemlos durchbrochen werden, um sich Raum für spezielle Ereignisse zu schaffen. Um geistig auf der Höhe zu bleiben, empfiehlt es sich, einen regen geistigen Austausch mit anderen Menschen verschiedenster Couleur (Alter, Interesse, Kulturen) zu pflegen.

Das Leben geniessen

Ihr Blick auf die Welt darf sich definitiv verändern. Inhalte sind wichtiger als die Leistung. Beim Wandern etwa nehmen Sie viel mehr wahr. Es geht nicht darum, schneller zu sein. Der bewusst durchwanderte Weg ist das Ziel. Mit der Reife kommt die hoffentlich konstruktive Auseinandersetzung mit sich und seinem Leben. Nun endlich das tun zu können, was einen erfüllt, kann nicht falsch sein. Im Idealfall finden Sie schon vor der Pensionierung heraus, wo es Sie hinzieht oder was Sie wirklich interessiert. Solche Gedanken benötigen Zeit, die nicht überfrachtet ist mit Terminen oder Unterhaltung. Zeit hat man nach der Pensionierung deutlich mehr als davor. Sollte der «Blues» zuschlagen, gibt es sehr gute natürliche Helfer, die einen wieder auf den Damm bringen. In Ihrer Drogerie oder Apotheke finden Sie guten, kompetenten Rat. Damit Sie weiterhin eine spannende und erfüllte Zeit verbringen.