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Mit Kindern sinnvoll und stressfrei reisen

Ferien mit dem Nachwuchs sollten gut vorbereitet sein, damit alle Familienmitglieder auf ihre Kosten kommen. Bei der Planung spielen Aspekte wie das Alter der Sprösslinge, die Infrastruktur, die Sicherheit und das Gesundheitssystem am Zielort entscheidende Rollen.

Für einen erfüllten Urlaub mit der ganzen Familie ist es wichtig, dass der Nachwuchs gesund bleibt und zufrieden ist, dann erholen sich auch die Eltern am besten. Kinder können nicht einfach als kleine Erwachsene angesehen werden, sie haben besondere Bedürfnisse. Das muss bei der Wahl des Reiseziels, der Reiseart, der Dauer der An- und Gesamtreise und der Jahreszeit berücksichtigt werden.

Das passende Reiseziel

Für die Auswahl eines Urlaubsorts macht es Sinn, sich über die Möglichkeiten kindgerechter Aktivitäten zu informieren. Dazu gehören auch die Gelegenheit, mit anderen Kindern spielen zu können, oder das Angebot einer professionellen Aufsicht, die die Eltern zeitweise entlastet. Gerade der jüngere Nachwuchs präferiert einen festen Standort über eine längere Zeit, da es ihm schwerer fällt, sich an ständig wechselnde Standorte zu gewöhnen. Entsprechend sind Ferien auf dem Bauernhof oder ein Strandurlaub in Europa sehr beliebt. Vorteile solcher Urlaube bestehen auch darin, dass die Infrastruktur und Sicherheits- sowie Hygienestandards denen des Heimatlandes ähneln. Damit bringt man seine Familie grundsätzlich nicht in Gefahr und vermeidet auch das Risiko von Erkrankungen. In Notfällen ist eine ärztliche und medikamentöse Versorgung garantiert. Ebenso viel Wert muss, gerade bei Reisen mit Babys und Kleinkindern, auf die sichere Versorgung mit notwendigen Nahrungsmitteln wie etwa Milchpulver gelegt werden. Falls selbst bei europäischen Zielen Zweifel bezüglich der Verfügbarkeit bestehen oder ein entfernteres Land gewählt wird, sollten entsprechende Produkte mitgenommen werden. Der Fachhandel führt alles Notwendige für die Ernährung und Pflege von Babys und Kleinkindern.


Grundsätzlichen Impfschutz vor einer Reise überprüfen.

Gesundheitsrisiken 

In fremder Umgebung und wegen des noch nicht vollständig ausgebildeten Immunsystems sind Kinder grundsätzlich anfälliger gegenüber Infektionskrankheiten als Erwachsene. Ausserdem können Erkrankungen schwerer und komplikationsreicher ablaufen. Bei Durchfall und Erbrechen ist der Nachwuchs aufgrund seines geringeren Körpergewichts dann gefährdeter als die Eltern. Gegen den Verlust von Flüssigkeit und Mineralstoffen in solchen Fällen helfen spezielle Elektrolyt-Lösungen für Kinder, die das Defizit wieder ausgleichen. Sie sind in Drogerien erhältlich und für die Reiseapotheke sinnvoll. Falls die Beschwerden länger oder besonders stark anhalten, muss auch im Ausland ein Arzt aufgesucht werden. Von Reisen mit Kleinkindern (ein bis fünf Jahre) und Babys in tropische Länder mit hohem Malariarisiko wird abgeraten. Durch eine Malaria wären Kinder in hohem Masse bedroht. Die entsprechende Prophylaxe ist für diese Altersgruppe problematisch. Bei kleinen Kindern kommt erschwerend hinzu, dass sie sich nicht konsequent an die erforderlichen Hygienemassnahmen halten. So fassen sie gerne alles an und stecken es in den Mund, was das Erkrankungsrisiko erhöhen würde. Problematisch für den Nachwuchs gestalten sich in den Tropen auch das Klima und die Temperaturen. Kinderhaut ist für schädliche Sonnenstrahlen besonders empfindlich. Ein ausreichender Sonnenschutz durch Kleidung und Cremes mit hohen Lichtschutzfaktoren ist unabdingbar. Spezielle Produkte für Kinder bieten Drogerien an. Entsprechende Schutzmassnahmen gegen die Sonne gelten natürlich auch bei europäischen Zielen. Gesunde, ältere Kinder haben in der Regel keine Probleme, sich an das tropische Klima anzupassen. Allerdings müssen sie Medikamente zur Malariaprophylaxe einnehmen. Vor Ort ist ausreichender Schutz vor Mückenstichen durch Repellentien und Moskitonetze unabdingbar.   

Vor einer Reise muss grundsätzlich der Impfschutz der Sprösslinge überprüft werden. Die empfohlenen Standardimpfungen (darunter Keuchhusten, Kinderlähmung Tetanus, Diphtherie und einige weitere) müssen erfolgt sein, damit die Kinder nicht gefährdet sind. Vor den Ferien sollte deshalb frühzeitig der Kinderarzt aufgesucht werden, der den Impfstatus kontrolliert. Mit ihm und eventuell einem Tropenmediziner muss vor einem Urlaub in entsprechenden Ländern auch unbedingt Rücksprache gehalten werden, damit die notwendige Medikation zur Malariaprophylaxe durchgeführt werden kann. 

Reiseart 

Mit Babys und kleinen Kindern eignet sich das Auto als Reisemittel am besten. Familien sind so unabhängig von offiziellen Abfahrtszeiten und können die Fahrt entsprechend der Schlaf-, Wach- und Essensrhythmen der Kinder gestalten. Es ist möglich, ausreichend Equipment und gesunden Proviant wie Obst und Gemüse mitzuführen und häufig Pausen (mindestens alle zwei Stunden) einzulegen, damit sich die Kinder bewegen können. Diese Zeitempfehlung gilt auch für Babys in Maxi Cosys. Wichtig, insbesondere bei einer Fahrt im Sommer, sind ausreichender Sonnenschutz an den Fenstern und genügend Flüssigkeitszufuhr (Wasser und ungesüsster Tee) für den Nachwuchs. Grundsätzlich empfinden Kinder eine Autofahrt auch als belastend. Am besten nehmen sie ihr Lieblingsspielzeug sowie Malsachen mit und tragen möglichst bequeme Kleidung. Zur Abwechslung sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs im Auto etwa Ratespiele machen. So vergeht die Zeit schneller und es macht allen Spass. 

Reisekrankheit 

Viele Kinder, aber auch Erwachsene leiden unter Kinetose, der Reisekrankheit. Sie zeigt sich durch Schwindel, Übelkeit und/oder Erbrechen und kann im Auto, auf einem Schiff, aber auch im Flugzeug auftreten. Die Beschwerden stellen sich ein, wenn man ungewohnten Bewegungen und Beschleunigungen ausgesetzt ist. Diese werden vom Gleichgewichtsorgan im Innenohr registriert und an das Gehirn weitergeleitet. Der Gleichgewichtssinn wird aber auch durch die Augen beeinflusst. Wenn Gleichgewichtsorgan und Augen verschiedene Informationen zum Gehirn leiten, ist die innere Orientierung gestört. Das Gehirn reagiert dann mit einer Reizung des Brechzentrums. Gegen die Reisekrankheit hilft es am besten, sich einen Platz zu suchen, an dem die Bewegungen am wenigsten zu spüren sind. Im Flugzeug sollte man im Bereich zwischen den Tragflächen sitzen, auf einem Schiff eher an Deck bleiben und im Auto den Beifahrersitz wählen. Kinder sollten auf der Rückbank den Blick nach vorne oder seitlich aus dem Fenster richten und nicht im Auto lesen, wenn sie von der Erkrankung betroffen sind. Erleichterung bringt frische Luft. Drogerien führen pflanzliche Präparate, etwa mit Ingwer. Für Säuglinge und Kleinkinder sind homöopathische Globuli sehr gut geeignet, die effektiv gegen die Reisekrankheit helfen.   


Reiseapotheke speziell für Kinder zusammenstellen.

Fliegen mit Kindern 

Grundsätzlich können schon wenige Monate alte Babys auf einen Flug mitgenommen werden, ohne dass sie Schaden nehmen, Allerdings wird von langen Flügen abgeraten. Das Gleiche gilt für Kleinkinder, denen die Eltern die veränderte Umgebung im Flugzeug, insbesondere die trockene Luft, den niedrigen Luftdruck und wenig Raum zum Spielen nicht lange zumuten sollten. Beim Start und der Landung ist es hilfreich, Babys ihren Schnuller oder ein Fläschchen zu trinken zu geben. Durch das Saugen wird der Druckausgleich erleichtert. Wenn der Nachwuchs beim Fliegen erkältet ist, können die Schleimhäute geschwollen sein, und die Verbindung zwischen Rachen und Ohr kann verschliessen. Beim Landen kann dann der Druck im Ohr nicht ausgeglichen werden und es kann zu Schmerzen kommen. Für Kinder geeignete Nasentropfen und -sprays lassen die Schleimhäute wieder abschwellen, und der Mittelohrdruck wird ausgeglichen. Der Fachhandel berät über geeignete Arzneien. Sind doch längere Flüge geplant, wäre es ideal, über Nacht zu fliegen, damit auch der Nachwuchs einen Jetlag gut verkraftet. Auf diese Weise könnten die Kinder schlafen und entspannen. Ist dies nicht möglich, sollte die ganze Familie ihren Rhythmus schon einige Tage vor dem Flug anpassen und je nach Zeitverschiebung früher oder später zu Bett gehen. 

Empfehlungen:

  • Mit Kleinkindern (1–5 Jahre) und Babys nicht in tropische Länder reisen.
  • Malariaprophylaxe für ältere Kinder sicherstellen.
  • Grundsätzlichen Impfschutz der Kinder vor einer Reise überprüfen.
  • Ältere Kinder in Reiseplanung mit einbeziehen.
  • Zielort: Kinderfreundlich, kindgerecht, allgemeine Infrastruktur, Hygiene, gesundheitliche Versorgung?
  • Je kleiner das Kind, desto näher den Zielort wählen, eher in Europa.
  • Bei Anreise mit dem Auto, Rhythmen der Kinder, Pausen und Sicherheit berücksichtigen.
  • Mit Babys und Kleinkindern keine Langstreckenflüge unternehmen.
  • Reiseapotheke speziell für Kinder zusammenstellen (Beratung in Drogerien/Apotheken).

Text: Ariane Kroll, Bild: Pixabay

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