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Sonnenfilter und Schutzfaktoren

In der Vorsommerzeit ist das Thema Sonnenstrahlen und Sonnenschutz wieder überall medial vertreten. Im Grunde müsste man annehmen können, dass es zum Thema „schütze Deine Haut vor zuviel Sonne“ nichts mehr zu sagen oder zu schreiben gibt, das nicht schon alle wissen.

Ein Augenschein im Alltag, gleichgültig ob in der Badi oder beim Spazieren bei schönem Wetter, zeigt uns ein anderes Bild. Das Wissen um den richtigen, passenden Schutz scheint noch lange nicht so verankert zu sein, dass es von den Meisten umgesetzt wird. Deshalb greifen auch wir dieses Thema auf und schreiben: von häufigen Sonnenschutz-Irrtümer; welche Bedürfnisse eine Sonnencreme neben dem Schutz noch erfüllen kann/soll und wo Sie sich tagesaktuell über die UV-Belastung informieren können.

Zum Aufwärmen einige Fakts die Sie wohl schon einmal gelesen haben. 

Eigentlich geht es weniger um die wärmenden Infrarotstrahlen im Sonnenlicht als vielmehr um die energiereicheren UV (Ultraviolette) Strahlen, von denen wir drei unterscheiden. UV-A: dringt tief in die Haut ein, löst eine kurzfristige Hautbräunung aus und kann für Allergien und vorzeitige Hautalterung verantwortlich sein. UV-B: stimuliert die Hautbräunung, verursacht bei einem Zuviel den Sonnenbrand und bei einem vielzuviel Veränderungen im Erbmaterial der Hautzellen. UV-C: sollte in der Ozonschicht herausgefiltert werden, denn die Lebewesen auf der Erde sind nicht auf diese Strahlen vorbereitet – war bis vor Kurzem auch nicht wirklich nötig. Der Faktor auf den Sonnenschutzpräparaten bezieht sich auf den Schutz vor UV-B-Strahlen und sollte ursprünglich angeben, um wie viele Male die Eigeneschutzzeit verlängert wird. Wer also nach 10 Minuten einen Sonnenbrand aufweist, wird mit einem Schutzfaktor 20 nach 200 Minuten einen Sonnenbrand haben. Die Faktoren verloren jedoch an Aussagekraft, da sie immer höhere Werte auswiesen obwohl das nicht ganz der Realität entsprach. Deshalb wird seit neustem versucht die drei einfachen Einteilungsstufen „niedrig“, „mittel“ und „hoch“ durchzusetzen. Deshalb findet man heute beides auf den Packungen den UV-B-Schutzfaktor und die Bewertung. Unsere Haut kann pro Tag eine bestimmte Menge an UV-Energie verkraften ohne Schaden zu nehmen. Diese Menge wird Ende Sommer höher sein als zu Beginn, weil die Abwehrmechanismen trainiert wurden; Hautbräunung. Da wir verschiedene Hauttypen unterscheiden können, unterscheidet sich auch die Menge an UV-Strahlen die wir getrost aufnehmen können. Sehr empfindliche Hauttypen (rote/blonde Haare und helle Augen) werden an der prallen Sonne innert kürzester Zeit (10 Min.) schon die Schwelle zum Sonnenbrand erreicht habe. Dunkelhäutige Menschen mit braunen Augen und dunklen Haaren kriegen grundsätzlich selten Sonnenbrand (ca. 90 Min.). Neben dem Hauttyp spielt es auch eine Rolle, wie weit die Haut schon mit der Sonne „trainierte“ , um welche Tageszeit man an die Sonne geht und wie die UV-Strahlen von der Umgebung „verstärkt“ respektive reflektiert (Sand, Wasser, Schnee) oder geschwächt (Wolken) werden. Je nach dem geht es schneller oder länger bis zum Erreichen der Sonnenbrandgrenze. Mit folgendem Link gelangen Sie auf eine Seite, die regional angibt wie hoch die zu erwartende UV-Belastung heute sein wird: www.uv-index.ch . Jetzt wissen wir also, dass ein Zuviel an UV-Strahlen unter anderem zu schmerzhaften Sonnenbränden führt. Wer immer wieder einen Sonnenbrand „erwischt“, weil man z.B. schneller braun werden wollte oder nicht an den Schutz dachte, setzt sich einer grösseren Gefahr bezüglich Hautkrebs aus. 


Geniesse den Sommer und die Sonne ohne Reue.

Zum Sonnenschutz 

Ein guter Sonnenschutz umfasst: einen Hut mit Schattenwurf ins Gesicht und Nacken (idealerweise auch die Ohren), eine Sonnenbrille mit einem CE Zeichen und 400nm Schutz, lockere Bekleidung welche die UV-Strahlen auch wirklich abschwächt und einem Sonnenschutzmittel zum Einreiben, das den Bedürfnissen der Haut und des Menschen entspricht. Kriterien für den Kauf eines Sonnenschutzmittels:

dieser sollte dem Hauttyp, der Örtlichkeit (Strand, Berge, Stadt etc.) und der Bräunung der Haut angepasst werden. Unbedingt darauf achten, dass auch die UV-A Strahlen gefiltert werden; vor allem für Sonnenstrahlen-Allergiker wichtig.

In den letzten zwei drei Jahren rauschte es ziemlich stürmisch um die ganzen Filter in den Sonnencremes. Zum einen fand man heraus, dass wenn man eine Nacktmaus (mit einer sehr dünnen Haut) in eine hoch dosierte Lösung (viel höher als in den Sonnenschutzmitteln) eines oft verwendeten chemischen UV-B Filter taucht, dieser Filter im Körper der Maus ähnliche Wirkungen zeigte wie weibliche Hormone. Deshalb wurde für die dünnhäutigeren Kleinkinder der Menschen, vornehmlich mineralische Filter empfohlen. Die erzeugten zwar einen optisch unvorteilhaften Weisseffekt auf der Haut aber schützten ohne den Makel des Hormonähnlichen. Da setzte sich die Technologie der Micropigmente durch, welche es schaffte die mineralischen Filter in extrem kleine Teilchen zu verarbeiten was eine angenehmere Textur und Verteilung auf der Haut zuliess. Diese Teilchen sind so klein, dass niemand genau sagen kann, wie weit sie nach dem Eincremen durch die Haut in den Körper, in die Blutbahnen oder noch weiter eindringen. Man weiss nur, da gehören die Filterteilchen nicht hin. Deshalb wurde man mit den Micropigmenten in kosmetischen Produkten vorsichtiger. Heute werden auch in sonst rein natürlichen Produkten oft neue chemische UV-B Filter eingesetzt, die einen guten Schutz garantieren ohne bei etwelchen Mäusen und Menschen hormonähnliche Wirkungen zu erzeugen.

Wem es gleichgültig ist, aus was genau sein Sonnenschutzmittel hergestellt wird, solange es funktioniert, kann gleich zum nächsten Kriterium springen. Wem es nicht egal ist ob die Produkte auf pflanzlicher Basis oder gar vollständig natürliche Komponenten enthält, lässt sich am besten die entsprechenden Marken zeigen. Zum Teil wird bei den Filtern auch auf neue Chemische gesetzt, weil der Weisseleffekt für viele Leute inakzeptabel ist und es bis anhin noch keinen farblosen rein natürlichen Filter gibt mit guter Wirkung. Es könnte auch gleich abgeklärt werden, ob für die Produkte Tierversuche durchgeführt wurden.

Wer an der Sonne Sport treiben will, braucht ein Sonnenschutzmittel, das mit dem Schweiss nicht in die Augen läuft, die Hände nicht glitschig macht oder im Sand nicht den unbeliebten Paniermehleffekt auf der Haut erzeugt. Wer eher trockene Haut hat, kann mit der Sonnencreme auch gleich die Haut nähren mit einem entsprechenden Produkt. Wer sich weniger oft eincremen will, wird mehr Freude an einer liposinalen Verarbeitung haben, die den Schutzfaktor tiefer in die Haut bringt.

Viele Menschen bilden vor allem zu Beginn der Sommersaison im Dekolleté oder an den Oberarme bis zum Rücken kleine Bläschen die oft als Sonnenallergie bezeichnet werden. Eine Sonnenallergie bedeute, der Körper hat eine Überempfindlichkeit gegenüber UV-A-Strahlen und reagiert mit einer Histaminreaktion in der Haut darauf. Bei der echten Sonneallergie gilt es Sonnenschutzmittel mit einem ausgewiesenen hohen UV-A-Filter zu verwenden. Dazu kann im Vorfeld der Sonnenexposition (bis einen Monat im Voraus) mit homöopathischen oder anderen natürlichen Heilmitteln oder mit Calcium-Präparaten die Allergiereaktion oder gar die Allergie gemildert werden. Sehr oft handelt es sich bei den Ausschlägen nicht um eine Sonnenallergie sondern um eine Reaktion auf das Sonnenschutzmittel, respektive meistens auf den Emulgator im Sonnenschutzmittel. Deshalb kaufen Sie sich ein Emulgator freies Produkt, sollten Sie die beschriebenen Bläschen bei sich kennen. Lassen Sie sich beraten, denn es gibt bestimmt die für Sie passende Lösung.

Zum Schluss noch die Richtigstellung von vier häufigen Irrtümer:

  1. Wenn es bewölkt ist, brauche ich keinen Sonnenschutz. Nur rund 20% des UV-Lichtes werden von Wolken, die ein Outdoor-Programm noch angenehm bestreiten lassen, rausgefiltert. Demnach werden rund 80% noch bei uns auf der Erde ankommen und wirken.
  2. Unter einem Sonnenschirm krieg ich keinen Sonnenbrand Das stimmt nur, wenn der Stoff oder das Material des Sonnenschirmes genug dick vom Matrial und genügend dicht vom Weben her ist. Ansonsten ist dieser Schatten höchsten gut für etwas weniger Hitze nicht aber für weniger UV-Strahlen.
  3. Wer sich mit Sonnenschutzmittel eincremt kann keinen Sonnenbrand bekommen. Mit einem falschen, unpassenden Sonnenschutzmittel (zu tiefer Faktor, nicht Wasserfest, oder doch zu lange im Wasser), kann man sich sehr wohl einen Sonnenbrand einhandeln. Deshalb vor allem bei nicht Sonnen gewohnter Haut mehrmals täglich eincremen um den Schutz zu erhalten.
  4. Wenn ich mich erneut eincreme, kann ich wieder die volle Zeit an die Sonne ohne Gefahr zu laufen einen Sonnebrand zu bekommen. Falsch! Unsere Haut kann pro Tag (und auch pro Leben) nur eine bestimmt Menge an Energie (UV-Stahlen) verarbeiten. Stellen Sie sich ein Wasserglas vor, das unter einem leicht geöffnetem Wasserhahn steht. Bleibt es einfach so da stehen, ist das Glas innerhalb von 10 Minuten voll. Das wäre die Selbstschutzzeit, wenn der Wasserhahn die Sonne, das Wasser die UV-Strahlen, das Glas das Fassungsvermögen unserer Haut und das volle Glas den Sonnenbrand darstellt. Lege ich nun einen Bierdeckel mit einem kleinen Loch über das Glas, gelangt zwar immer noch Wasser ins Glas, es dauert aber viel länger bis es voll ist. Der Bierdeckel wäre das Sonnenschutzmittel und das Loch entspricht dem Schutzfaktor. Je höher der Faktor desto kleiner ist das Loch. Ist nun der Bierdeckel nach einiger Zeit aufgeweicht und schützt nicht mehr richtig, wechsle ich ihn aus durch einen Neuen. Das wäre dann das erneute Eincremen. Wichtig ist aber, dass bis jetzt schon eine bestimmt Menge Wasser im Glas ist und nur durch einen neuen Deckel nicht verschwindet. Die bis jetzt in die Haut gelangte Energie ist auch nach erneutem Eincremen noch in der Haut. Es braucht eine Nacht, damit die Haut die Energie verarbeiten kann.

Denken Sie an Ihre Haut bevor Sie an die Sonne gehen, dann können Sie den Sommer richtig geniessen. 

Verhaltensregeln:

  • Sonnenschutz den Verhältnissen anpassen
  • Sonnenschutzmittel 20 Min. vor der Sonnenexposition auftragen
  • Schatten nutzen.
  • Die UV- intensivste Zeit 12.00 – 15.00h nicht an der Sonne verbringen
  • Mit Säuglinge immer im Schatten bleiben.

Text: Patrick Seiz​​, Bild: Ishan @seefromthesky on Unsplash

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