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Erholsamer Schlaf

Rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung ist von Ein- oder Durchschlafproblemen betroffen. Tendenz steigend. Mit dem Wissen um die Rhythmen der Natur kann die Schlafqualität verbessert und der ganze Körper nachhaltig gestärkt werden. Schäfchen zählen allein nützt nicht immer …

Eine gute Schlafqualität ist essenziell für einen energievollen Tag. Im Schlaf werden lebenswichtige Regenerationsmechanismen aktiv. Die Abwehrkräfte werden gestärkt, Stoffwechselprodukte abtransportiert und die Zellerneuerung wird angekurbelt. Zudem werden Emotionen und Eindrücke vom Tag verarbeitet. Nach einer erholsamen Nacht sind wir körperlich und geistig fit für den bevorstehenden Tag.

Viele Ursachen

Psychische Probleme wie Depression, Ängste oder innere Unruhe treten oft gemeinsam mit Ein- oder Durchschlafstörungen auf und verschlimmern die Symptomatik. Schlafprobleme können aber auch durch Medikamente, Erkrankungen wie Schlafapnoe oder Schnarchen, Stress oder den weiblichen Zyklus verursacht sein. Kurz vor der Menstruation oder auch während der Wechseljahre leiden viele Frauen an Schlafstörungen. Nicht nur der menstruelle Zyklus, sondern auch der Mondzyklus und der Jahreszeitenzyklus beeinflussen die Schlafqualität. Bei Vollmond klagen viele Menschen über eine verminderte Schlafqualität. Im Herbst und Winter sind die Tage kürzer, wir sollten in dieser Zeit deshalb mehr schlafen. Die dunkleren Jahreszeiten sind die Phasen der Regeneration und der Erholung. Durch die Erfindung des elektrischen Lichts ist uns dieser natürliche Rhythmus abhandengekommen: Wir sind im Sommer und im Winter gleich aktiv, verfügbar und präsent. Die Nacht als Erholungsphase wird oft als Arbeits- und Freizeit missbraucht. Auch Licht­emissionen aus Geräten beeinflussen die Einschlafqualität stark und sollten nicht unterschätzt werden. Licht vom TV, Tablet und Smartphone hält unseren Geist unnötig wach und verschlechtert den Einschlafprozess. Unser Körper wird durch vermehrtes Arbeiten in Innenräumen und Bewegungsmangel nicht mehr «dem Tag» ausgesetzt. Somit fällt es dem Organismus schwer, die Nacht als Regenerations- und Schlafphase zu erkennen.

Schlaf

Ruhe und Entspannung

Nicht nur die Rhythmen der Natur beeinflussen die Schlafqualität, sondern auch der Schlafraum. Optimalerweise ist der Raum gut gelüftet und etwa 18 °C warm. Der Raum sollte ruhig und gut abgedunkelt sein. Die beste Voraussetzung für einen erholsamen Schlaf ist Entspannung: Um sich entspannen zu können, sollte man sich im Schlafraum rundum wohlfühlen. Elemente wie Vorhänge und Teppiche in sanften Farben sorgen für Behaglichkeit. Aber auch die ausgewählten Materialien und Farben von Bettbezügen und Pyjama bewirken Wohlfühlmomente. Dasselbe gilt für Matratzen und Kissen. Unterstützt wird das Entspannen vor dem Schlafen mit Ritualen wie Tagebuch führen, Meditieren, Dehnübungen oder Baden.

Natürlich ist besser

In der Pflanzenheilkunde gibt es weitere Möglichkeiten, Schlafprobleme natürlich zu behandeln. Ätherische Öle wie Lavendel, Orange oder Arve sind die Klassiker in der Aromatherapie und können pur auf ein Taschentuch neben dem Bett oder in einem Aromadiffuser die Entspannung fördern. Innerlich können Schüsslersalze, Globuli, Bachblüten, Mischungen aus Tinkturen oder spagyrische Essenzen mit Hafer, Passionsblume oder Lavendel helfen, in den Schlaf zu finden. Die Mischungen werden individuell zusammengestellt. So können die Ursachen der Schlafprobleme mitbehandelt werden. Die Passionsblume kann durch ihr Wesen zentrierend wirken und schenkt Ruhe. Lavendel hingegen beruhigt kreisende Gedanken und verleiht emotionalen Schutz. Und Hafer kann helfen, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu harmonisieren. Lassen Sie sich von einer Fachperson in Ihrer Drogerie oder Apotheke beraten. Pflanzliche Schlafhelfer sollten über einen längeren Zeitraum konstant eingenommen werden. Im Gegensatz zu chemischen Präparaten entfalten pflanzliche Heilmittel erst nach 7 bis 14 Tagen ihre ganze Wirkung.

In der Schulmedizin werden bei Schlafstörungen auch medikamentöse Behandlungen mit Schlafmitteln eingesetzt. Es ist wichtig, diese Medikamente unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen und die richtige Dosierung zu beachten.

Schlaf

Die innere Uhr

Eine weitere Möglichkeit, den Schlaf zu optimieren, ist die Therapie nach der Organuhr. Das Wissen um den Rhythmus unserer Organsysteme stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin. Jedes Organ hat demnach seine Hauptaktivitätszeit. Zeitlich wiederkehrende Schlafbeschwerden können ein Hinweis auf eine Überlastung des betreffenden Organsystems sein. So hat zum Beispiel die Leber ihre Aktivitätszeit zwischen 1 und 3 Uhr in der Nacht. Durchschlafstörungen, welche diesen Zeitraum betreffen, können demnach mit Tinkturen, Tees oder spagyrischen Essenzen ergänzend behandelt werden. Beliebte Pflanzen für Leber-Mischungen sind Löwenzahn, Enzian oder Wermut. Sie enthalten Bitterstoffe, welche die Leberfunktion anregen und stärken.

Nebst der naturheilkundlichen Unterstützung ist Bewegung an der frischen Luft entscheidend für eine gute Schlafqualität. Auch ein regelmässiges Abendritual kann helfen, entspannt einzuschlafen. Bei Schlafstörungen ist es sinnvoll, bereits am Nachmittag den Abend bewusst zu planen. Die Aktivitäten, das Abendessen aber auch die Menge an elektrischem Licht sollten bewusst eingeplant werden.

Text: Barbara Freiermuth, Bilder: Beat Brechbühl

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