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Mit Schwung in den Frühling

Im Frühling ist die Zeit, mal wieder richtig auszumisten, egal ob Kleiderschrank, Keller oder Gartenhaus: Nach dem Winter verabschieden wir uns vom ­Alten und begrüssen das Neue! Wer sich eine solche Frühlingskur für den Körper wünscht, kann sich in der Heilpflanzen­­kunde von verschiedenen natürlichen Helfern unterstützen lassen. Und mit genügend Bewegung und bewusster Ernährung zu einer gesunden Entschlackung beitragen.

Um zu verstehen, welche Naturheilmittel für eine Anregung des Stoffwechsels und somit für eine Entschlackung in Frage kommen, muss zuerst verstanden werden, welche Organe bei diesen Prozessen beteiligt sind. Das ist eine höchst spannende Angelegenheit.

Körpereigene «Müllabfuhr»

Der Anfang und der Schluss der körpereigenen «Müllabfuhr» ist im Darm zu finden. Denn das erste Ziel ist es, Toxine (Giftstoffe), welche aus der Nahrung zu sich genommen werden, direkt wieder auszuscheiden, ohne dass diese erst aufgenommen werden. Diese Funktion übernimmt der Darm. Zudem scheidet er bereits neutralisierte Toxine aus, welche via Leber aus dem Blutkreislauf in den Darm gelangen. Die Leber ist die «Entgiftungszentrale» unseres Körpers. Als wahres «Bio­­­chemielabor» kann die Leber körpereigene Hormone, Wirkstoffe aus Medikamenten, Konservierungsmittel oder Pestizide unschädlich machen und über den Darm direkt oder indirekt via Blutkreislauf und die Niere aus dem Körper ausscheiden.

Körpereigenes «Transportsystem»

In der Niere werden dann die durch die Leber und weitere Entgiftungsprozesse neutralisierten Gifte via Urin ausgeschieden. Während Darm, Leber und Niere regelrechte Stars unserer Körperorgane sind, fristet ein weiteres zentrales System zur Entschlackung eher ein Schattendasein: das Lymphsystem.

Obschon das Lymphsystem verantwortlich ist für den Stoff- und Flüssigkeitstransport aus dem Gewebe zurück in den Blutkreislauf und somit zentral für die Ausleitung von Stoffwechselabbauprodukten, findet es neben den «Stars der Entschlackung» kaum Beachtung. Da der Lymphfluss u. a. durch aktive Muskel­tätigkeit gefördert wird, erklärt sich auch der positive Effekt von Bewegung auf die Entgiftungsprozesse. Das bedeutet: Zu einer erfolgreichen Entschlackung braucht es ausreichend Bewegung. Die zunehmend längeren Tage laden zu ausgedehnten Spaziergängen und sportlicher Betätigung im Freien. Nichts wie raus also, und bleiben Sie dran!

Die Dreier-Regel für einen vitalen Körper

  1. Trinken sie mindestens 2 Liter pro Tag, am besten stilles Hahnenwasser oder Kräutertee. Verzichten sie auf Süssgetränke oder angeblich gesunde, künstlich gesüsste und aromatisierte «Vitaminwaters». So halten Sie Ihre Nieren fit und spülen wasserlösliche Stoffwechselabbauprodukte wieder aus dem Körper. 
  2. Ernähren Sie sich frisch, regional und mit möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln. Vermeiden Sie Pestizide und Konservierungsstoffe. Je stärker ein Lebensmittel konserviert oder verarbeitet wird, umso mehr unerwünschte Zusatzstoffe enthält es.
  3. Bewegen Sie sich regelmässig, ideal an der frischen Luft. Körperliche Bewegung ist gesund und fördert einen gesunden Stoffwechsel. Vorsicht bei Intensivsport und Nahrungsergänzungen mit hochdosierten Proteinen! Diese können den Stoffwechsel beim Abbau zusätzlich belasten.
Entschlacken

Wie Sie den Stoffwechsel in Schwung bringen 

 

Option 1 - aus der Tiefe

Wer seinen Stoffwechsel von Grund auf stärken möchte, lässt sich am besten in der Drogerie oder Apotheke über eine passende Stoffwechselkur beraten. Eine solche Kur dauert 4 bis 10 Wochen und kann z. B. aus folgenden drei Phasen bestehen: 

Phase 1: Aktivierung: Die Einstiegsphase fördert die Darmentleerung und bereitet den Körper auf die folgende Stoffwechselkur vor. Das komplette Stoffwechselsystem wird entlastet.

Phase 2: Ausleitung: Leber, Niere, Lymphsystem, Lunge, Darm und die Haut werden gestärkt. Der Körper kann sich seiner ­Ablagerungen und Stoffwechselschlacken ­entledigen. So kommt der Energiehaushalt des Körpers wieder in Schwung.

Phase 3: Stabilisierung: Die Entsäuerung des Körpers stabilisiert langfristig den positiven Effekt der vorangehenden Entgiftung. Die körpereigenen Regu­lationssysteme werden entlastet und in ihrer Funktion gestärkt. ­Zudem werden durch ein passendes Produkt und eine gesunde Ernährung die Darmschleimhaut und das Darmmikrobiom (Gesamtheit der Darmbakterien) gestärkt und aufgebaut.


Option 2 - die Schnellvariante

Sie möchten Ihrem Organismus etwas Gutes tun, haben aber weder Zeit noch Lust, eine solche Stoffwechselkur wie oben beschrieben durchzuführen? Dann ist die folgende Anleitung genau die richtige für Sie:

1. Starten Sie mit einer Saft- oder Molken­­kurwoche, um den Darm zu entlasten. Unterstützen Sie Ihren Stoffwechsel in dieser Zeit mit Präparaten wie Basenpulver oder ­Tabletten, um überschüssige Säuren zu neutralisieren und den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten.

2. Trinken Sie täglich einen Liter eines hochwertigen ­Stoffwechseltees mit Brennnessel, Birkenblättern, Arti­schocke, Erdrauch oder Löwenzahn.

Heilpflanzen für den Frühlingsputz

1 Löwenzahn

Der Löwenzahn schmückt mit seinen schönen gelben Blüten die Frühlings­wiesen. Seine jungen zarten Blätter ergeben als «Wild-Rucola» einen wundervollen Frühlingssalat und sind reich an Minera­lien und Wirkstoffen. ­Diese regen den Leber- und den Nierenstoffwechsel an, ­fördern den Gallefluss und wirken harntreibend. Wem das tägliche Salaternten zu viel Aufwand ist, greift auf Tee oder Pflanzen­extrakte aus der Drogerie oder Apotheke zurück.

2 Artischocke

Die Wirkung dieser Heil- und Gemüsepflanze betrifft vor allem die Leber. Sie fördert den Gallefluss, stimuliert die Fähigkeit 
der Leber, Lebergifte ­unwirksam zu machen.

3 Mariendistel

Die Mariendistel ist die ­Leberpflanze par excellence! Sie wirkt schützend auf die Leber­zellen, fördert deren Entgiftung und Regeneration sowie den Abfluss der Gallenflüssigkeit in den Darm.

4 Brennnessel

Die frischen Brennnesselblätter ergeben als Suppe oder Smoothie einen geschmackvollen und gesunden Natursnack im Frühling. Als Tee, Tinktur oder spagyrische Essenz wirkt die Brennnessel harntreibend und fördert die Ausschwemmung von ­Schlacken aus dem Körper.

5 Storchenschnabel

Unscheinbar ist er in unseren einheimischen Wäldern zu Hause – und sein bota­nischer Name ist alles andere als vielversprechend: der «Stinkende Storchenschnabel». Doch als Heilpflanze zur Entgiftung und Förderung des Lymphflusses ist das Ruprechtskraut, wie es auch genannt wird, ein Geschenk der Natur.

Text: Thomas Schneider, Bilder: Beat Brechbühl

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