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Ayurveda begreift das Leben und den Menschen

Wer anfängt, sich mit dem Thema Ayurveda zu beschäftigen, wird sehr schnell überwältigt sein vom Umfang und der Tiefe dieser Lehre. Werfen wir einen kurzen Blick in die Welt von Vata, Pitta und Kapha.
Es ist erstaunlich, wie konsequent und stimmig Ayurveda von der universellen Theorie zur alltagstauglichen Umsetzung in alle Lebensbereiche gelangt. Sie sieht sich heute nicht als Religion, auch wenn die mythologischen Wurzeln darauf hinweisen. Sie ist vielmehr eine Universallehre, die den Glauben zulässt.   Wissen über das Leben Ayurveda entstand aus dem medizinischen Zweig der vedischen Kultur, einer frühen Hochkultur Indiens (ca. 6000 v.Chr. – 1000 v.Chr.). Sie legt Wert auf Anatomie, Diagnose, Heilmittel, Ernährungs- und Verhaltenslehre. Der Begriff Ayurveda setzt sich zusammen aus Ayus = Leben oder Zeitspanne und Veda = Wissen. Zusammengefasst bedeutet Ayurveda also Wissen des Lebens oder Wissen über das Leben. Wenn alles miteinander verbunden ist, wirkt auch alles aufeinander ein. Offensichtlich wird das bei allem, was unsere Sinne anspricht, wie beispielsweise ätherische Öle, Berührungen oder die verschiedenen Richtungen von Musik. Deshalb hat auch alles um uns herum für unsere Gesundheit eine Bedeutung. Ayurveda berücksichtigt diesen Umstand sehr stark. Daraus entwickelten sich Therapiezweige, die miteinander kombiniert werden wie Farbtherapie, Massagetherapie, Aromatherapie, Verhaltenstherapie oder, von zentraler Bedeutung, die Ernährung als Therapieform und aus einem verwandten Bereich übernommen: das Yoga.   Vata, Pitta, Kapha Da alles miteinander verbunden ist, wirken auch auf alles die gleichen Kräfte ein. Bei Ayurveda entstehen diese Regelkräfte aus den fünf Elementen, die wiederum aus dem universellen Wissen stammen. Die drei Regelkräfte (Doshas) heissen Vata (Luft/Äther), Pitta (Feuer/Wasser) und Kapha (Wasser/Erde). Vata steht für offene Sinne und die Möglichkeit, über diese Informationen aufzunehmen und mit klarem und wachem Geist zu verarbeiten – zu kommunizieren und zu transportieren. Die «Haupt»-Sinne sind der Hör- und der Tastsinn. Beim Pitta ist es der Sehsinn und die Energie grundsätzlich. Somit beim Menschen verantwortlich für den Stoffwechsel, die Verdauung, die Wärmebildung und das Temperament. Kapha dagegen regelt die Struktur und Form unserer Zellen und Organe. Im Weiteren steuert es den Wasserhaushalt. Schmecken und Riechen sind die hauptsächlichen Sinne. Bei jedem Menschen wirken diese drei Regelkräfte  von Geburt an in einem individuellen Mischverhältnis. Aber immer so, dass es ein «Gleichgewicht» ergibt als Ganzes. Wer weiss, welche(s) Dosha(s) bei sich etwas stärker die Entwicklung beeinflusste(n), dem zeigt Ayurveda auf, welche Lebensweise ihm am zuträglichsten ist.   Was ist denn Krankheit? Wörtlich genommen bedeutet Dosha «hervorstehen». Genau das wird beachtet, wenn jemand vom Gleichgewicht und somit dem Gesundsein abweicht. Welches Dosha hat zu viel Kraft und Gewicht erhalten? Denn genauso wie wir diese Kräfte richtig dosiert benötigen, können sie im Übermass schädlich, respektive krankmachend wirken. Es gibt viele Möglichkeiten, wie es zu einem übersteigerten Dosha kommen kann. Zum Beispiel durch Störungen unseres Systems durch die Umwelt (Lärm, Verschmutzungen, Hektik etc.), durch unsere Nahrung (schlecht verdautes Essen, Konservierungsmittel, künstliche Süssstoffe etc.) oder von innen – also durch unsere innere Haltung und Denkweise.   Der Weg zur Gesundheit Im ayurvedischen Verständnis geht es nun darum, das zu starke Dosha zu bremsen, zu mässigen. Dazu kann auf allen schon beschriebenen Wegen gearbeitet werden. Eine grosse Rolle spielen dabei die Ernährung und die Kräuterheilkunde. Bei beiden «Disziplinen» wird darauf geachtet, welche Wirkung die Pflanzen oder Lebensmittel auf die Doshas haben, um sie entsprechend einzusetzen. Viele in der ayurvedischen Pflanzenheilkunde verwendeten Pflanzen kennen wir auch bei uns. Die Kurkuma- oder Gelbwurzel (Curcuma longa) beispielsweise wird in der Ayurveda auch neben der Küche schon seit Urzeiten zu Recht als Heilmittel eingesetzt. Sie wirkt stark ausgleichend auf Pitta und Kapha, daneben wird Vata beruhigt. Sie reinigt das Blut und stärkt Leber und Galle. Die Haut erlangt mehr Ausstrahlung. In der rationalen, westlichen Pflanzenheilkunde wird sie als Verdauungshelfer und Gallenflussförderer eingesetzt. Alles streng nach Inhaltsstoffen begründet. Eine im Ayurveda hoch spannende Pflanze ist die Indische Stachelbeere oder Amalbaum (Phyllanthus emblica). Die Frucht hat eine stark ausgleichende Wirkung auf alle Doshas, weist somit ein sehr breites Spektrum an positiven Wirkungen auf und gilt deshalb als seltenes und sehr gutes «Verjüngungsmittel». In der westlichen Pflanzenheilkunde wird sie (noch) nicht wirklich thematisiert. Aber das Tolle bei richtig eingesetzten Naturheilmitteln ist: Sie wirken – gleich, ob eine «schulmedizinische» Studie vorliegt oder nicht. Und bei mehreren Hundert Jahren Beobachtung und Erfahrung kamen verlässliche Angaben hervor, was richtig ist. Ayurveda lehrt uns, dass jeder Mensch einmalig ist und somit auch eine individuelle Behandlung benötigt, um nicht nur symptomfrei, sondern gesund zu werden.     Ayurweda – aber wie? Wahrscheinlich ist es am sinnvollsten, sich dem Thema Ayurveda auf verschiedenen Wegen mit allen Sinnen zu nähern. Lesen Sie sich in das Thema ein, bestimmen Sie spielerisch Ihr «Geburts-Dosha» und starten einige entsprechende Versuche in der Küche. Geniessen Sie eine Ölmassage. Sie finden bei uns auch einige Spezialitäten, die nach ayurvedischen Grundsätzen hergestellt wurden – mit spannenden Zusammensetzungen. Natürlich praktiziert man keine Ayurveda, wenn man ein ayurvedisches Präparat einnimmt oder eine Ölmassage machen lässt. Aber Gutes tun und helfen können die einzelnen Bausteine sicher. Das Haus der Gesundheit entsteht erst, wenn mehrere Bausteine mit einem Plan verarbeitet werden.   Text: Patrick Seiz  
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