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Familienalltag

Interview mit der Kinesiologin Karin Buschacher.

Frau Buschacher, wie lösen wir uns von ungesundem Perfektionismus?

Perfektionismus entsteht oft aus dem Glaubenssatz: «Ich bin nicht gut genug.» Dieser Gedanke ist von uns selbst gemacht und dessen müssen wir uns auch bewusst sein. Nur wir selbst haben die Macht, diesen Glaubenssatz aufzulösen. Wir dürfen und sollen das Beste aus den eigenen Fähigkeiten machen. Das heisst aber nicht, dass wir alle erdenklichen Fähigkeiten haben müssen. Jede Person hat ihre individuellen Stärken und Schwächen. Unser Bewusstsein ist darauf getrimmt, dass wir keine Fehler machen dürfen. Dabei sind Fehler etwas Wunderbares – sie haben uns im Erfahrungsschatz noch «gefehlt». Aus Fehlern lernen wir oft mehr als aus Erfolgen. Perfektionismus entsteht oft auch aus dem Anspruch, es allen recht machen zu wollen und uns so vor Kritik zu schützen. Leider geschieht dann oft etwas anderes. Perfektionismus kann unsere Gedanken blockieren, und wir verlieren das Ziel aus den Augen.

Was hilft aus der Kinesiologie in akuten Stressmomenten?

In akuten Stressmomenten hilft eine einfache Körperübung: Lege eine Hand auf deine Stirn und die zweite Hand an deinen Hinterkopf. Währenddessen schliesst du deine Augen und konzentrierst dich auf dein Ein- und Ausatmen, bis sich dein «System» auf allen Ebenen (körperlich, gedanklich und gefühlsmässig) beruhigt. Durch die Aktivierung unseres Vorderhirns werden wir wieder handlungsfähig, können klar denken und leichter Entscheidungen fällen. 

Haben Sie Tipps, um die Vorweihnachtszeit so stressfrei wie möglich als Familie zu geniessen?

Sich frühzeitig mit Geschenkideen zu befassen, ist sicherlich das Wichtigste. Was wird für Grosseltern, Gottis und Göttis wann gebastelt oder gekocht? Wenn Kinder gerne basteln, können sie animiert werden, die Weihnachtsdeko zu gestalten. Der Perfektionismus soll aber wenn immer möglich hintangestellt werden. Das Guetzlibacken ist mit Kindern oft stressig. Man darf sich auch fragen, ob man das wirklich selbst machen will, ob dies jemand anderes übernehmen könnte oder ob ich auch einfach mal nein sagen möchte. Ein «Nein» zu den Kindern ist in diesem Moment ein grosses «Ja» zu sich selbst. Es hilft auch, die Vorweihnachtszeit mit einer Extraportion Humor zu füllen. Denn der Muskel, der bei 60 Sekunden bewusstem Lachen beansprucht wird, aktiviert im Hirn den Nerv, der «Gute-Laune»-Hormone ausschüttet. Ja, selbst ein gestelltes Lachen aktiviert diese Abläufe im Hirn.

Weitere Informationen zum Thema in unserer Podcast Folge.

Die dipl. holistische Kinesiologin und gelernte Drogistin Karin Buschacher führt eine eigene Praxis in Würenlingen AG (lebenskreise-kinesiologie.ch). Sie ist verheiratet und Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern.

Text: Barbara Freiermuth, Bilder: Beat Brechbühl

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