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Körper in Höchstform

Was wir als lästige Erkältung wahrnehmen, die uns ausbremst, ist für unseren Körper und insbesondere für unser Immunsystem eine Zeit der Höchstleistung.

Körper in Höchstform

Was wir als lästige Erkältung wahrnehmen, die uns ausbremst, ist für unseren Körper und insbesondere für unser Immunsystem eine Zeit der Höchstleistung. Verschiedene Organe und Körperfunktionen müssen ihre Leistungsfähigkeit massiv steigern, um uns vor Erkältungserregern zu schützen oder diese zu bekämpfen. Hier erfahren Sie, was Erkältungen in unseren Organen auslösen.

Der Erkältungsschnupfen ist eine virale Infektionskrankheit. Sie tritt als alleiniges Erkältungssymptom oder in Kombination mit weiteren Symptomen wie Husten oder Gliederschmerzen auf. Klassisch beginnt der Erkältungsschnupfen mit einem Fliessschnupfen und einem wässrigen Sekret. Nach 1 bis 3 Tagen beginnt das Sekret einzudicken. Die vermehrte Absonderung von flüssigem Sekret beim Fliesschnupfen tritt auf, wenn die Schleimhäute in der Nase und den Nasenhöhlen entzündet und gereizt sind. Unser Körper reagiert prompt darauf: Er befeuchtet die Schleimhäute durch vermehrten Sekretfluss und lässt so Krankheitserreger von der Nasenschleimhaut wegspülen. Stockschnupfen hingegen verursacht eine verstopfte Nase, Schwierigkeiten beim Atmen durch die Nase und möglicherweise Schnarchen oder Schlafprobleme. Der Nasenausfluss kann zäh und gelblich bis grünlich sein. Die Schwellung und Entzündung der Schleimhäute in der Nase können den Geruchssinn zeitweilig beeinträchtigen. Wenn die Nase verstopft ist, haben Geruchspartikel Schwierigkeiten, die Riechrezeptoren in der Nase zu erreichen, was zu einem vorübergehenden Verlust des Geruchssinns führen kann.

Ein Nest für Bakterien und Viren

Als Folge des Schnupfens kann sich die Infektion in die Stirn- oder Nasennebenhöhlen zurückziehen. Kein Wunder: In diesen warmen und feuchten Hohlräumen fühlen sich Viren und Bakterien wohl und können sich zügig vermehren. Spätestens jetzt ist eine Behandlung unbedingt angesagt! Durch Inhalationen von ätherischen Ölen wie Thymian, Eukalyptus oder Fichte kann festsitzender Schleim gelöst werden. Zudem werden die Schleimhäute befeuchtet und die Durchblutung wird verbessert, was den Körper in der Abwehr solcher Infektionen stärkt. Heilpflanzen wie Meerrettich, Kapuzinerkresse oder Pelargonium wirken zudem stark antiviral, antibakteriell sowie schleimösend und können in Form von Tabletten oder Urtinkturen innerlich angewendet eine Nasennebenhöhlenentzündung, auch Sinusitis genannt, bekämpfen. Bei einer verstopften Nase bieten sich abschwellende Spray an, welche die Nase öffnen und eine normale Atmung ermöglichen. 

Erkältung

Bronchien filtern Atemluft

Die Bronchien haben unter anderem die wichtige Aufgabe, die Atemluft zu filtern und zu erwärmen, bevor sie in die Lunge gelangt. In einem perfekt aufeinander abgestimmten System werden Verunreinigungen mittels einer dünnen Schleimschicht auf der Bronchienschleimhaut und den darin liegenden Flimmerhärchen automatisch aus den Atemwegen in den Mund befördert, wo diese unbemerkt verschluckt werden. Bei einer Erkältung werden die Bronchien gereizt, was zu vermehrter Schleimproduktion führt. Dieser Schleim dient dazu, Krankheitserreger oder abgestorbene Zellen aus den Atemwegen zu entfernen. Das vermehrte Husten während einer Erkältung ist eine natürliche Reaktion des Körpers, um den Schleim und die Krankheitserreger loszuwerden. Dies gilt es bei der Hustentherapie zu beachten: Synthetische hustenreizunterdrückende Wirkstoffe wie Butamirat oder Codein sollen nur zurückhaltend bei Bedarf, z. B. nachts, eingesetzt werden, damit diese Reinigungsfunktion der Atemwege erhalten bleibt. Dank natürlicher Reizlinderer wie Spitzwegerich, Eibisch, Isländisch Moos oder Sonnentau, die als spagyrische Essenzen, Tinkturen oder Fertigarzneimittel erhältlich sind, muss man seltener und weniger stark husten, ohne dass der Auswurf komplett verhindert wird. Inhalationen von Wasserdampf und ätherischen Ölen aus Thymian, Kiefer oder Kamille lindern die Reizung der Schleimhhäute und bekämpfen Viren und Bakterien. Zugleich wird das Abhusten des Schleims erleichtert.

Halskratzen im Winter

Halsentzündungen gehören zu den häufigsten Erkältungskrankheiten und in erster Linie sind es die Erkältungsviren, welche eine Halsentzündung mit den typischen Symptomen wie Schmerzen und geschwollenen Lymphknoten auslösen. Die Pflanzenheilkunde bietet uns in einer solchen Situation eine Vielzahl an effektiven Arzneimitteln gegen diese Entzündung an. Bei einem unkomplizierten Fall mit Schluck- oder Sprechschmerzen, Heiserkeit, geschwollenen Lymphknoten sowie geröteter Schleimhaut sind schmerzlindernde, entzündungshemmende und antivirale Arzneipflanzen die Mittel der Wahl. Sollte die Stimme komplett versagen, ein starker Mundgeruch vorhanden sein, sich hohes Fieber zeigen oder wenn die Mandeln eitrig belegt sind, kann auch eine bakterielle Zweitinfektion vorliegen. In diesem Fall ist eine Konsultation der Drogerie zur Beurteilung oder ein Arztbesuch klar zu empfehlen. 

Bei akuten Beschwerden empfiehlt sich ein spagyrischer Spray mit der Wirkkraft von Kapuzinerkresse (antiviral, antibakteriell), Arnika (entzündungshemmend) und Salbei (regenerierend für die Schleimhaut). Gegen akute Schmerzen sind zudem pflanzliche sowie synthetische Lutschtabletten eine ideale Ergänzung. Ätherische Öle aus Thymian oder Nelke in natürlichen Lutschtabletten lindern sofort und nachhaltig die Schmerzen und Entzündungen. Lidocain und Flurbiprofen als lokales Schmerzmittel oder Chlorhexidin sowie Hexetidin als antiviraler und antibakterieller Wirkstoff sind die Mittel der Wahl in der Schulmedizin. Diese können als Gurgellösung, Spray oder als Lutschtablette angewendet werden. Zudem empfiehlt es sich, die gereizten Schleimhäute zu beruhigen und zu befeuchten. Dafür ist nebst einer genügenden Trinkmenge das Gurgeln mit Salbeitee oder das Lutschen von Salbeipastillen besonders geeignet. 

Weitere betroffene Organe

Von Erkältungskrankheiten sind vor allem die Atemwege betroffen. Doch noch weitere Organe laufen bei Erkältungen auf Hochtouren: Die Haut als das grösste Organ des Körpers spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur. Bei einer Erkältung kann es zu starkem Schwitzen kommen, da der Körper versucht, die Temperatur zu kontrollieren. Das Schwitzen soll dazu beitragen, die erhöhte Körpertemperatur (Fieber) aufgrund der Entzündung und der Abwehrreaktionen des Körpers zu reduzieren. Die Augen können bei einer Erkältung mit einem erhöhten Augendruck oder vermehrtem Tränen reagieren, was oft mit verstopften Nasenhöhlen zusammenhängt. Bei einer Erkältung ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Körper hydriert zu halten. Dies führt dazu, dass die Nieren vermehrt arbeiten, um überschüssige Flüssigkeit auszuscheiden und den Körper von Giftstoffen zu reinigen. Das vermehrte Trinken hilft auch dabei, den Schleim in den Atemwegen zu verdünnen und leichter abzuhusten.

Bei so viel Zusatzarbeit, die unsere Organe während einer Erkältung leisten müssen, ist es kein Wunder, dass wir uns müde, schlapp und erschöpft fühlen. Daher ist die wichtigste Regel bei allen Erkältungen: Gönnen Sie sich möglichst viel Ruhe – nur so kann der Körper die benötigte Energie in die Erkältungsabwehr stecken! 

Erkältung

Vorbeugen lohnt sich

Banaler Husten, eine Halsentzündung oder gar die echte Grippe: Ob und wie stark ein Infekt ausbricht, hängt massgeblich von der Fitness des eigenen Immunsystems ab. Echinacea-Präparate, genügend entspannende Auszeiten, Bewegung an der frischen Luft und eine gesunde Ernährung können Schwächen des Immunsystems ausgleichen und schützen somit vor Erkältungskrankheiten – gleich, welche Organe von einem Infekt betroffen sind. Die Zahl der viralen Infektionen, einschliesslich Erkältungen und Grippe, ist im Winter tendenziell höher als im Sommer.


Übertragung in geschlossenen Räumen

In den Wintermonaten verbringen die Menschen mehr Zeit in geschlossenen Räumen, sei es zu Hause, in Schulen, Büros oder an anderen öffentlichen Orten. In solchen Umgebungen ist die Luftzirkulation oft eingeschränkter und Menschen sind enger beieinander. Dies erleichtert die Übertragung von Viren von einer Person zur anderen.


Geringere Luftfeuchtigkeit

Die Winterluft ist in der Regel trockener als die Sommerluft. Trockene Luft kann die Schleimhäute in den Atemwegen austrocknen, was sie anfälliger für Viren macht. Gut befeuchtete Schleimhäute sind eine wichtige Barriere gegen Krankheitserreger.

 

Immunität und UV-Strahlung

Im Sommer sind die Menschen häufiger draussen und bekommen mehr Sonnenlicht und somit Vitamin D, was das Immunsystem stärken kann. Ausserdem kann UV-Strahlung Viren in der Umwelt abtöten.

 

Schulbeginn und Ferienzeit

Der Beginn des Schuljahres im Herbst und die damit  verbundenen Aktivitäten können die Verbreitung von Viren unter Kindern begünstigen. Gleichzeitig führen die Feiertage im Winter dazu, dass sich Menschen in grossen Gruppen versammeln, was die Übertragung von Viren erleichtern kann.

 

Veränderungen im Verhalten

Im Winter neigen Menschen dazu, sich weniger zu bewegen und sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten. Dies kann zu einem geschwächten Immunsystem und einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen.

Text: Thomas Schneider, Bilder: Beat Brechbühl

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