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Die Wege zum starken Immunsystem

Gesundsein bedeutet nicht, nie zu erkranken, sondern Krankheiten gut zu überwinden. Genauso wie Frieden nicht heisst, nie zu streiten, sondern den Streit ohne «Krieg» zu lösen. Wir sollten so leben, dass unser Körper Krankheiten nicht erleidet und wenn doch, diese gut überwindet. Wie das geht, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Unser Immunsystem zeigt eindrücklich auf, was ein vernetztes System ist. Es gibt viele Möglichkeiten, unsere Abwehr zu beeinflussen. Ein starker Bremser unseres Immunsystems ist die Angst – diese wurde in jüngster Vergangenheit stark geschürt. Das Gegenmittel dazu ist Zuversicht: Die Zuversicht, dass ich die auf mich zukommenden Aufgaben bewältigen kann, weil ich mich gut da-rauf vorbereite und achtsam mit meinem Leben umgehe.

Die Diaita – die Lebensführung

Hippokrates behandelte vor über 2000 Jahren seine Patienten in erster Linie mit Anpassungen in der Diaita, der Lebensführung. Dazu zählen (frei interpretiert) die Ernährung, der Umgang mit Aktivität und Erholung und das erfüllende Wirken im Alltag. Erst in einem zweiten Schritt bediente er sich verschiedener Heilmittel, um die Selbstheilungskräfte zu unterstützen. Das gilt auch heute noch, denn der Mensch funktioniert im Wesentlichen noch gleich wie damals.

Aktivität und Erholung

In der Aktivitätsphase und insbesondere bei Stress wird ein Grossteil der verfügbaren Energie in das Wirken nach aussen geleitet. Früher betraf dies etwa die Jagd oder den Kampf ums Überleben. Heute ist es eher das Einhalten von Terminen oder das Erfüllen von Erwartungen. In unserer Erholungsphase wird die Energie im Innern bereitgestellt: für die Regeneration von gereizten oder belasteten Gewebssystemen oder Organen, für die Verdauung und Verwertung der Nahrung, für den Auf- und Abbau von Stoffwechselprodukten oder Strukturen, für das Reparieren von Schäden. Aber: Oft kommt bei uns die Erholung zu kurz. In der Folge sinkt unsere mentale Belastbarkeit generell und auch jene des Immunsystems. Die Balance zwischen Aktivität und Erholung ist grundlegend. Der Schlaf ist ein Grundbedürfnis wie essen, trinken oder atmen. Im Schlaf ist der Erholungsfaktor am grössten. Er ist aber auch für das seelische Verdauen des Erlebten wichtig. Die saloppe Aussage «schlafen kann ich, wenn ich tot bin» zeugt von wenig Verständnis des Lebens. Wichtig ist auch die aktive Erholung, etwa durch Bewegung an der frischen Luft oder das Ausüben entspannender Hobbys. 

Starkes Immunsystem

Die Ernährung

Die Ernährung liefert uns im Idealfall alles, was unser Körper benötigt, ohne dabei den Stoffwechsel oder das Immunsystem zu belasten. Der grösste Teil unseres Immunsystems befindet sich im Bauch, rund um die Därme. Wenn es also unseren Därmen wegen falscher Ernährung schlecht geht, dann wird zwangsläufig auch unser Immunsystem in Mitleidenschaft gezogen.

Gesunde Ernährung setzt sich in der Regel aus frisch zubereiteten Zutaten zusammen. Frisch zubereitet bedeutet, mit unverarbeiteten Lebensmitteln ohne Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, Farbstoffe oder Füllmaterialen zu kochen. Auch sollte mindestens die Hälfte der Mahlzeit bunt sein, das heisst: Gemüse, Salat, Früchte gehören in den Menüplan. Verschiedene Eiweissquellen helfen, die Aminosäuren zu bekommen, die der Körper benötigt. Gesunde Ernährung heisst aber auch, das richtige Mass zu finden. Zu viele Kohlenhydrate etwa überfordern unsere Verdauungskraft. Die Nahrung beginnt zu vergären (Kohlenhydrate) oder zu verfaulen (Eiweisse), statt dass sie verdaut wird. Bei diesen Prozessen können Stoffe entstehen (z. B. Fuselalkohole wie Methanol), die unser Immunsystem beeinträchtigen können. Wie immer ist auch das eine Frage der Menge.

Fünf Portionen Früchte, Gemüse und Salat pro Tag sind ein guter Wert, der bei Stress noch deutlich erhöht werden sollte, um die Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralsalzen zu gewährleisten. Diese Vitalstoffe sind essenziell für unseren Körper und einige davon speziell auch für das Immunsystem (etwa Vitamin A, C, D, E, Zink und Selen). Oft sehen wir bei uns selber, wie schon die fünf Portionen nicht immer eingehalten werden. In Zeiten erhöhter Belastung macht es also Sinn, die Versorgung der Vitalstoffe anzupassen. Schon unsere Urgrosseltern gaben ihren Kindern in den Monaten mit «R» Lebertran. Sie wussten nicht, dass Lebertran reich an Vitamin A und D ist. Sie wussten aber, dass er den Menschen in den Wintermonaten guttut. Wir haben die Möglichkeit, dank der Fülle an frischen Lebensmitteln in den Regalen der Lebensmittelgeschäfte unseren Bedarf über die Ernährung zu decken und uns gesund zu verpflegen. Aber wir nehmen uns selten die dafür nötige Zeit, weder für das richtige Einkaufen und die entsprechende Zubereitung noch für das entspannte Essen. Vitalstoffpräparate sollten nie Ersatz für eine gesunde Ernährung sein. Sie können aber helfen, «Löcher» kurzfristig zu stopfen.

Nützliche Bakterien

Die enorme Wichtigkeit unserer Darmbakterien (das Mikrobiom) für unseren Körper wurde in den letzten Jahren häufig in den Medien thematisiert. Es ist auch bekannt, dass unser Immunsystem von einem gut funktionierenden Mikrobiom profitiert. Die Pflege unserer Darmbakterien stärkt unser Immunsystem. Dazu stehen verschiedene Pro- und Präbiotika zur Verfügung. Mit einer fundierten Beratung in Ihrer Apotheke oder Drogerie finden Sie bestimmt das richtige Mittel.

Ein wesentlicher Faktor zur Stärkung unseres Immunsystems ist die eigene Zufriedenheit. Das, was Sie tun, sollte Ihnen Freude bereiten, Sie erfüllen. Im Idealfall üben Sie einen Beruf aus und haben nicht «nur» einen Job. Im Idealfall können Sie eine Beziehung leben und geniessen und haben nicht nur einen Status. Dieser Aspekt einer guten Lebensführung füllt ganze Bücher und wird auch in Podcasts thematisiert. Stöbern Sie im Buchladen oder im Internet und lassen Sie sich darauf ein.

Es bestehen aber auch natürliche Möglichkeiten, unser Immunsystem zu aktivieren, anzuregen, zu trainieren oder in eine bessere Bereitschaft zu versetzen. In der Naturheilkunde zählen der rote Sonnenhut oder auch die Taigawurzel dazu, um nur zwei zu nennen. Es gibt viele Möglichkeiten, natürlich auf das Immunsystem einzuwirken. Es bietet sich eine Vielzahl von guten Werkzeugen an. Ihre Drogerie oder Apotheke zeigt Ihnen gerne, welche am besten zu Ihnen passen. Lassen Sie sich individuell beraten.

Text: Patrick Seiz, Bilder: Beat Brechbühl

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