Grundsätzlich beachten
Speziell bei wiederkehrenden Blasenentzündungen gilt es, das Milieu im Körper zu beachten. In der Naturheilkunde heisst das: Wie steht es um den Säure-Basen-Haushalt, wie um die Darm- respektive Vaginalflora? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, kann zum Beispiel ein Sander-Test mit dem Urin durchgeführt werden, um zu bestimmen, wie gross die Basenreserven im Körper sind. Da während einer akuten Blasenentzündung der Harn verändert ist, sollte der Test allerdings erst danach erfolgen. Gezielte Fragen betreffend des Stuhlganges können Klarheit bringen, ob eine Darmsanierung sinnvoll ist. Bei beiden Themen geht es ums Ausleiten und im Darm und der Vagina um die Wiederherstellung der richtigen, gesunden Bakterienflora. Lassen Sie sich in der Drogerie dazu beraten.
Sehr wichtig ist die Intimpflege, wobei es nicht um möglichst oft, sondern um möglichst richtig geht. Die Frau sollte den Intimbereich nicht von hinten (Anusbereich) nach vorne (Vagina-, Harnröhrenbereich), sondern umgekehrt von vorne nach hinten reinigen, um eine Verschleppung der E.coli-Bakterien in die Vagina respektive Harnröhre zu verhindern.
Mit speziellen Pflegeprodukten für den Intimbereich, die unter anderem Milchsäurebakterien enthalten, wird die Standardflora, also die normale und nötige Bakterienbesiedelung, gefördert statt zerstört, was dem Immunsystem wiederum hilft, seine Arbeit zu tun.
Wer gleich nach dem Geschlechtsverkehr Wasser lösen geht, erhöht die Chance, allfällig in die Harnröhre gelangte Bakterien vor dem Einnisten gleich wieder mit dem Urin auszuspülen. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn regelmässig der Einfachzucker D-Mannose eingenommen wird. Dieser legt sich wie ein Film auf die Innenseite der Harnröhre. Die E.coli Bakterien docken statt auf der Harnröhrenoberfläche auf der D-Mannose an und können so beim Urinieren mit der Mannose zusammen ausgeschieden werden. Die Dosierungsempfehlung bei nicht akuter aber rezidiver Blasenentzündung lautet bei Erwachsenen 3x täglich zwei leicht gehäufte Teelöffel gelöst in einem Glas Wasser, bei Kindern die Hälfte. Im akuten Stadium wird eine häufigere Dosierung empfohlen: bei Erwachsenen alle 2-3 Stunden zwei leicht gehäufte Teelöffel gelöst in einem Glas Wasser, bei Kindern wiederum die Hälfte.
Auch das Immunsystem direkt unterstützende Mittel wie der Extrakt des Sonnenhutes oder entsprechende Vitalstoffe wie Vitamin E und C, die Spurenelemente Zink, Selen und Chrom oder pflanzliche «Schutzstoffe» (Fänger von freien Radikalen) wie Bioflavonoide oder Grüntee-Gerbstoffe sind sinnvoll.