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Wenn die Tage vor den Tagen zur Qual werden.

Menstruationsbeschwerden

Bereits der antike Arzt Hippokrates (circa 460-370 v. Chr.) berichtete von körperlichen und psychischen Leiden unmittelbar vor der Monatsblutung. Auch die moderne Frau unserer Zeit kann von solchen Beschwerden mehr oder weniger stark geplagt werden.

Viele Frauen im gebärfähigen Alter kennen dies: Etwa sieben bis zehn Tage vor dem Einsetzen der Monatsblutung treten manchmal körperliche und seelische Beschwerden auf. Dann spannen die Brüste, durch den Kopf zucken Blitze, die Verdauung streikt und unangenehme Wasseransammlungen bilden sich. Die Betroffenen können sich auch unausgeschlafen, erschöpft, niedergeschlagen und gereizt fühlen. Es ist also kein Wunder, wenn Spannungen am Arbeitsplatz, innerhalb der Familie oder mit dem Partner vorkommen. Der medizinische Begriff für dieses Phänomen nennt sich prämenstruelles Syndrom (PMS). Sobald die Menstruation einsetzt, nehmen die Probleme üblicherweise wieder ab. In manchen Fällen hören sie jedoch erst während der Periode auf. Dann ist vorerst Ruhe bis zum nächsten Zyklus, wenn das Spiel häufig erneut beginnt. Die gute Nachricht: Spätestens mit dem Einsetzen der Wechseljahre verschwindet das prämenstruelle Syndrom schliesslich ganz.

Die Suche nach der Ursache

Was sind die Ursachen des prämenstruellen Syndroms? Diese Frage kann noch nicht restlos beantwortet werden. Wahrscheinlich spielen hormonelle Schwankungen während des weiblichen Zyklus eine Rolle. Dabei muss nicht zwingend ein zu hoher oder tiefer Hormonspiegel vorliegen, sondern unter Umständen reagiert der Körper mancher Frauen einfach sensibler auf bestimmte körpereigene Stoffe. Die persönliche Einstellung zur Monatsblutung hat sicherlich auch einen Einfluss auf das Befinden. So kann ein unerfüllter Kinderwunsch die Symptome möglicherweise unbewusst verstärken. Zudem ist es denkbar, dass sich der Körper in Stresssituationen zu Wort meldet und um etwas Erholung bittet. Ignorieren Sie die Signale Ihres Körpers nicht, sondern gehen Sie darauf ein.

Hilfe aus der Natur

Ist dagegen ein Kraut gewachsen? Die Pflanzenheilkunde kann hier in der Tat helfen. Dabei hat sich vor allem Mönchspfeffer bewährt. Mit dieser Heilpflanze lässt sich der Hormonhaushalt positiv beeinflussen. Die gebräuchliche Tagesdosis handelsüblicher Präparate in der Schweiz beträgt eine Tablette mit 20 mg Mönchspfeffer-Trockenextrakt. Es wird eine Therapiedauer von mindestens drei Monaten empfohlen, da sich die Wirksamkeit erst allmählich aufbauen muss. Ebenso kann die Traubensilberkerze hormonell bedingte Beschwerden lindern. Gerade bei starken Schmerzen während der Menstruation leistet sie gute Dienste. Oder zählen Sie manchmal in der Nacht vergebens Schäfchen? Dagegen können 30 bis 50 Tropfen Baldriantinktur kurz vor dem Zubettgehen eingenommen werden. Andere Patientinnen klagen über störende Wassereinlagerungen. An solchen Tagen hilft ein Tee aus Birkenblättern, die eine entwässernde Wirkung haben. Übergiessen Sie pro Tasse zwei bis drei Teelöffel der Heilkräuter mit kochendem Wasser. Trinken Sie hiervon dreimal täglich eine Tasse zwischen den Mahlzeiten. Dies ist allerdings nicht für Personen mit einer eingeschränkten Herz- und Nierentätigkeit geeignet.

Eine sanfte, natürliche Behandlungsmethode ist die Spagyrik. Aus einer Vielzahl von Essenzen kann eine individuelle Mischung zusammengestellt werden, um die Beschwerden rund um das prämenstruelle Syndrom zu lindern. Agnus castus fördert das hormonelle Gleichgewicht und hilft vor allem bei Schmerzen vor der Menstruation. Cimicifuga bekämpft sie dahingegen eher zu Beginn der Periode. Des Weiteren wirkt Rosa damascena harmonisierend und Belladonna eignet sich ähnlich wie Petasites bei Krampfzuständen. Bei depressiven Verstimmungen ist Hypericum eine gute Ergänzung, denn es regt die Lebensfreude an. Bei akuten Beschwerden wird alle fünfzehn Minuten ein Sprühstoss des spagyrischen Sprays in den Mund verabreicht. Sobald es besser geht, können bereits drei Sprühstösse dreimal pro Tag genügen. Diese Dosierung wird ebenfalls bei langanhaltenden, chronischen Störungen und zur Vorbeugung empfohlen.
Manche Frauen ohne Kinderwunsch nehmen die Antibabypille, um die Symptome des prämenstruellen Syndroms zu bekämpfen. Dazu sollten Sie wissen, dass dadurch ein Mangel an B-Vitaminen ausgelöst werden kann. Daher ist hier in doppelter Hinsicht die Verabreichung eines Präparats mit B-Vitaminen sinnvoll. Des Weiteren kann Vitamin E eine Reihe von Beschwerden wie Schmerzen und Spannungsgefühle in der Brust lindern. Dazu ist eine langfristige Einnahme von mindestens 400 I.E. pro Tag empfehlenswert. Treten dahingegen überwiegend Krämpfe auf, eignet sich der Mineralstoff Magnesium. Mit einer Dosierung von mindestens 300 mg pro Tag lassen sich Muskelverspannungen lösen.
In der Homöopathie gehört Sepia zu den wichtigsten Frauenmitteln. Es eignet sich bei hormonell bedingten Depressionen, Kopfschmerzen und Erschöpfungszuständen. Überdies hilft das ausgleichende Natrium muriaticum bei einer unregelmässigen oder schwachen Periode. Empfindsame Naturen können auf Chamomilla zurückgreifen. Es vertreibt schlechte Laune und lindert krampfartige Unterleibsschmerzen verschiedener Art. Ein weiteres, nützliches Mittel ist Phytolacca, das vor allem abschwellend auf die angespannte Brust wirkt. Bei akuten Beschwerden werden in der Regel niedrige Potenzen bis zu D12 befürwortet, wohingegen höhere Potenzen eher bei chronischen Erkrankungen angezeigt sind.

Im Kampf gegen Schmerzen

Bei starken Schmerzen kann der Griff zu einem Schmerzmittel ratsam sein. Doch welches ist am besten geeignet? Bewährt hat sich vor allem der Wirkstoff Ibuprofen. Bis zu dreimal täglich können bis zu 400 mg kurzfristig eingenommen werden. Auf einen zu häufigen oder langfristigen Einsatz sollte in der Selbstmedikation allerdings verzichtet werden. Es gibt verschiedene Nebenwirkungen und die übermässige Einnahme von Schmerzmitteln kann wiederum Schmerzen auslösen. Dadurch kommt leicht ein Teufelskreis in Gang. Weniger empfehlenswert ist Aspirin bei Frauen mit starken Blutungen. Es hat eine blutverdünnende Eigenschaft und kann unter Umständen übermässige Regelblutungen fördern. Es müssen ausserdem nicht immer Arzneimittel sein. Bei akuten Zuständen oder Krämpfen eignen sich auch warme Auflagen mit Heublumenwickeln oder einer Wärmeflasche.

Akupunktur & Co.

Unter den alternativen Heilmethoden stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Es gibt Patientinnen, die über gute Erfolge mit Akupunktur berichten. In der Regel sind mehrere Sitzungen notwendig, wobei durch feine Nadeln bestimmte Körperpunkte stimuliert werden. Dadurch werden Blockaden gelöst und die Energie kann wieder ungestört entlang den Meridianen fliessen. Auch die Osteopathie hat das Ziel, gestörte Funktionen im Organismus zu beseitigen. Nur mit den Händen werden Leiden im Körper aufgespürt und behandelt. Je nach Fall werden Fehlfunktionen des Muskel-Skelett-Systems, Störungen der inneren Organe oder Probleme im kraniosakralen Bereich behoben. Speziell beim prämenstruellen Syndrom wird die Zirkulation von Körperflüssigkeiten gefördert.


Frische Luft, Lachen und herzhaftes Gähnen bringen den Körper in Schwung.

Entspannt durch den Alltag

Bereits einfache Mittel können zu einem besseren Wohlbefinden beitragen. Achten Sie auf Ihre Atmung: Tiefes Ein- und Ausatmen an der frischen Luft, Lachen und herzhaftes Gähnen bringen den Körper in Schwung. Bleiben Sie auch in Bewegung: Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren und Schwimmen sind sehr gut geeignet. Hinsichtlich der Ernährung hat sich eine kohlenhydratreiche und salzarme Kost bewährt. Zudem können sich Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren positiv auswirken. Je nach Beschwerdebild und persönlicher Situation können Sie verschiedene Behandlungsansätze kombinieren, damit Sie die Tage vor den Tagen unbeschwert geniessen können.

Empfehlungen für das weibliche Wohlbefinden

  • Hören Sie auf die Bedürfnisse Ihres Körpers und lassen Sie zwischendurch die Seele baumeln.
  • Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie alle Dinge rund um das prämenstruelle Syndrom aufschreiben. Dies kann bei der Therapiewahl helfen.
  • Lassen Sie sich eine individuelle Spagyrik-Mischung zusammenstellen.
  • Die regelmässige Einnahme von Präparaten mit Mönchspfeffer wirkt ausgleichend auf den Hormonhaushalt.
  • Die Zufuhr von Magnesium kann Krampfzustände lösen.
  • Ein abendliches Bad mit Melisse oder Lavendel fördert den Schlaf.
  • Täglich ein bis zwei Esslöffel Leinöl führen dem Körper ein Plus an mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu.
  • Bei Kopfschmerzen die Schläfen mit Pfefferminzöl einreiben.
Text: Monika Lenzer

Text: Monika Lenzer​​, Bilder: © Piotr Marcinski / Fotolia.com

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