Die Heilkraft von Wickeln
Wickel sind durch die Besinnung auf schonende, natürliche Behandlungsformen wieder aktuell. Kombiniert mit Wärme, werden sie als besonders wohltuend empfunden. Richtig angewendet, haben sie entspannende, schmerzlindernde und heilende Wirkung.
Sebastian Kneipp entdeckte die Heilkräfte des Wassers und verband sie mit den Erfahrungen der Kräuterlehre. Er empfahl Güsse, Bäder, Packungen und Wickel. Bei Letztgenannten handelt es sich um zwei oder drei Tücher, die einen Körperteil zirkulär einhüllen. Das innerste Tuch kann dabei nur in warmem, heissem oder kaltem Wasser oder in einer Wickellösung getränkt sein.
Diese Lösung wird durch die Ergänzung mit einem Wickelzusatz hergestellt. Die beigegebene Substanz kann aus Heilpflanzen wie Kamille oder Johanniskraut oder Nutzpflanzen, etwa Zwiebeln oder Kartoffeln, bestehen. Je nach Pflanze werden bei der Zubereitung von Zusätzen getrocknete oder frische Blätter und Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen, ziehen gelassen und dann abgesiebt. Die fertige Wickellösung kann dann heiss, körperwarm oder kalt verwendet werden. Abgesehen vom Kälte- und Wärmeeffekt hat jeder Wickel eine spezifische therapeutische Wirkung, je nach beigegebener Substanz (siehe Buchtipp im Kasten: Tipps und Empfehlungen).
Quelle: Maya Thüler, «Wohltuende Wickel»
Bei temperierten Anwendungen, die nicht auf mehr als 37 Grad Celsius erwärmt werden, geht es nicht um den Temperaturreiz, sondern um die Wirkung der zugesetzten Substanz und eine milde Durchwärmung. Manche Substanzen entfalten in temperierter Form sogar noch mehr Wirkstoffe, was etwa bei Zwiebeln der Fall ist. Warme Wickel sind besonders bei Ohren- und Nervenschmerzen und entzündlichen Gelenkserkrankungen hilfreich. Grundsätzlich muss allerdings beachtet werden, dass jeder Mensch anders auf Wärme reagiert. Somit ist bei der Wahl der helfenden Wickel nicht nur die Art der Erkrankung ausschlaggebend, sondern auch die individuelle Verträglichkeit von Temperaturreizen (siehe hierzu auch den Kasten: Tipps und Empfehlungen).
Diese Lösung wird durch die Ergänzung mit einem Wickelzusatz hergestellt. Die beigegebene Substanz kann aus Heilpflanzen wie Kamille oder Johanniskraut oder Nutzpflanzen, etwa Zwiebeln oder Kartoffeln, bestehen. Je nach Pflanze werden bei der Zubereitung von Zusätzen getrocknete oder frische Blätter und Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen, ziehen gelassen und dann abgesiebt. Die fertige Wickellösung kann dann heiss, körperwarm oder kalt verwendet werden. Abgesehen vom Kälte- und Wärmeeffekt hat jeder Wickel eine spezifische therapeutische Wirkung, je nach beigegebener Substanz (siehe Buchtipp im Kasten: Tipps und Empfehlungen).
Feucht-heisse Wickel
Feucht-heisse Wickel gehören neben den feucht-warmen zu den am häufigsten durchgeführten Wickelanwendungen. Die intensive Wärme von heissen Innentüchern wirkt gefässerweiternd, durchblutungsanregend, entspannend, krampflösend, schmerzlindernd und hautreinigend.Anwendungsbereiche von heissen Wickeln | |
Bereiche: | Wirkung: |
schwache Durchblutung | regt Durchblutung an |
Kältegefühl | erwärmt |
für Krankheiten anfällige Organe | stärkt die Organe, erhöht die Abwehrkraft |
verspannungsbedingte Schmerzen | entspannt die Muskeln, lindert den Schmerz |
Nervosität, Unruhe | beruhigt, gibt Gefühl der Geborgenheit |
chronische Entzündungen | lindert Schmerzen, verbessert die Durchblutung und den Abtransport von Abbaustoffen |
Magen-Darm-Krämpfe | löst Krämpfe |
träge Verdauung | regt Verdauungsorgane an |
chronische Gelenkerkrankungen | entspannt die Muskulatur und die Bänder, lindert Schmerz |