In Indien heimisch
Die Kurkuma-Wurzel stammt aus dem asiatischen Raum und wird vor allem in Indien im grossen Stil angebaut und auch gleich zum grössten Teil im Land verwendet. Botanisch korrekt handelt es sich dabei um einen Wurzelstock. In den Ursprungsländern wurde schon lange erkannt, dass Kurkuma in einer Mischung vor allem mit Pfeffer eine bessere Wirkung erzielt. So wundert es nicht, dass sie in vielen Gewürzmischungen zu finden ist und für die typisch gelbe Farbe verschiedener Curry-Mischungen verantwortlich zeichnet. Das alte Wissen um die bessere Wirkung mit Pfeffer wurde in der modernen Medizin bestätigt. Man geht davon aus, dass ein Wirkstoff im Pfeffer ein Enzym in der Leber bremst, welches die Wirkstoffe der Kurkuma abbauen würde. Somit kann die Wirkkraft der Kurkuma sich im Körper erst entfalten.
Vielfältig einsetzbar
In der alten bzw. tradierten Medizin wurde Kurkuma innerlich bei Beschwerden des kalten Magens und den daraus folgenden Verdauungsstörungen wie Blähungen, Völlegefühl, saures Aufstossen, Unwohlsein etc. eingesetzt. Sie schützt die Leber, den Magen und stärkt die Darmflora. Die heutige Wissenschaft hat diese Wirkungen bestätigt. Wobei die Wirkstoffe der Kurkuma (zur Hauptsache ätherische Öle, Curcuminoide und Sterole) in der Leber die Gallensaftproduktion wie auch den Gallensaftfluss verbessern. Im Weiteren schützen diese Wirkstoffe die Leber durch ihre antioxidative Wirkung. Äusserlich wurde eine Paste mit Kurkuma-Wurzelpulver auf schlecht heilende Wunden gebracht. Und das wird von der indischen Bevölkerung auch heute noch mit Erfolg so angewandt. Ein Tropfen Reinbutter, in der ayurvedischen Medizin «Ghee» genannt, wird mit einer Prise Kurkuma-Wurzelpulver auf Fieberblasen aufgetragen. Das kann bei uns durchaus einmal probiert werden, sofern die gelbe Farbe nicht abschreckt. Aufgrund weiterer Studien rückten auch andere Wirkungen in den Vordergrund. So wird unter Wissenschaftlern ernsthaft diskutiert, wie weit Kurkuma und deren Wirkstoffe bei zu hohen Triglycerid- und Cholesterinblutwerten oder bei gewissen Krebsarten bremsend auf das Wachstum verschiedener Bakterien im Magen-Darmtrakt eingesetzt werden können. Bei den Bakterien dreht es sich auch um einen mittlerweile so bekannten Vertreter wie den Helicobacter pylori im Magen, der als Ursache von Magenschleimhaut-Entzündungen bekannt ist. All diese Themen sind mit entsprechenden Studienergebnissen ins Rampenlicht der Wissenschaft gerückt.
Was die neue Medizin zu beweisen oder verstehen sucht, wurde in der alten Medizin oft schon lange durch Beobachtung festgestellt und die Pflanze entsprechend eingesetzt. Dennoch ist es sinnvoll, dieses alte Wissen in das Neue hinein zu transportieren, damit die Kurkuma-Wurzel den ihr gebührenden Platz in der Medizin und der Küche erhält – und zwar weit weg von einem reinen Marketing-Produkt.